Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
Vom Netzwerk:
schnippte mit den
Fingern, woraufhin Schwester Leilani pflichtbewusst zu ihr kam und mit den
Sensoren ihres Auspex die betroffene Stelle scannte. Mit einem Stirnrunzeln
wiederholte sie den Vorgang, da sie mit den ersten Werten offenbar nicht
zufrieden war. »Eigenartig«, sagte sie, ihre Worte klangen dabei gedämpft und
wie aus weiter Ferne.
    »Das Auspex zeigt an, dass
dieser Teil der Schiffsstruktur viel älter ist als das übrige Metall im
Korridor ...« Kopfschüttelnd fügte sie hinzu: »Und zwar um einige Millionen
Jahre älter.«
    Die Ritterin ließ sich zu einem
seltenen Schnauben hinreißen, mit dem sie die Sache auf sich beruhen lassen wollte,
dann bedeutete sie ihrem Trupp, ihr zu folgen. So seltsam diese Beobachtung
auch war, würde sie sich dennoch nicht mit etwas derart Bedeutungs-losem
beschäftigen. Die Gruppe rückte vor zu den achtlos übereinandergeworfenen
Käfigen, und dann auf einmal wurde Kendel klar, wohin sie teleportiert worden
waren. Sie befanden sich am Rand der Pferche der Validus , dort wo die
Jagdtiere eingesperrt waren, die von den Prosekutorinnen-Trupps des Schiffs
eingesetzt wurden.
    Der Gedanke war ihr eben erst
durch den Kopf gegangen, da durchschritt sie eine unsichtbare Membrane, und ein
Sperrfeuer aus Empfindungen stürzte von allen Seiten auf sie ein. Es gab keine
Kraftfelder als Barrieren, keine fassbaren Wände, die einen Abschnitt des
Korridors vom anderen trennten. Es war einfach so, dass die Luft um sie herum
im einen Moment tot und im nächsten von Gerüchen und Geräuschen erfüllt war.
    Nortor kam zu ihr, und sie sah,
dass die andere Schwester das Gesicht leicht angewidert verzog. Hier stank die Luft
intensiv nach altem, getrocknetem Blut, nach Rost, der fast alle anderen
Gerüche überdeckte, und nach erdigeren Dingen wie verwestem Fleisch und
Fäkalien. Diese Luft ließ auch Geräusche anders klingen, klarer und rauer. Kendel
hörte aus einer der düsteren Ecken Scharren und Tropfen. Sie stieg über eine
flache Umzäunung hinweg, in der kleine Knochen, Fleischreste und weiße Federn
verstreut lagen.
    Inmitten der Überreste des
toten Raptors fanden sich glänzende goldene Psi-Spulen, die aufblitzten, als
das Licht sie erfasste.
    Eine der Vigilator-Schwestern
richtete ihren Bolter auf das Geräusch aus der Ecke und legte einen Schalter an
der Seite der Waffe um, woraufhin ein am Lauf befestigter Illuminatorstab zum
Leben erwachte und ein kaltes Oval aus weißem Licht durch den Raum schickte.
Das Scharren verstummte, und am Rand des Lichtscheins leuchtete ein Augenpaar
auf. Weitere Lichtstrahlen gesellten sich hinzu und ließen erkennen, dass es
sich um einen großen Mastiff mit hellem Fell handelte, der den Kopf in Richtung
der Frauen gedreht hatte und aufmerksam schnupperte.
    Die Schnauze des verbesserten
Hunds war braun und feucht, und bei jedem Atemzug schlugen die Glasphiolen mit
Beschleuniger-flüssigkeiten aneinander, die in seinem Rücken implantiert waren.
    Nortor ließ ihre Finger zucken,
doch das Tier ignorierte den Befehl, den sie ihm gegeben hatte. Stattdessen
wandte sich der Hund von ihnen ab und widmete sich wieder seiner ursprüng-lichen
Aufgabe.
    Kendel machte vorsichtig einen
Schritt auf den Hund zu und sah, dass der damit beschäftigt war, eine große
Blutlache aufzulecken, die sich um Kopf und Hals eines Mannschafts-Sklaven
gebildet hatte. In der Oberseite seines Schädels klaffte ein Loch, in einer
Hand hielt er einen Pflockwerfer, wie er zur Standardausrüstung der Sororitas
Silentum gehörte. Nachdem sie den Mann einen Moment lang genauer betrachtet
hatte, kam sie zu dem Schluss, dass er sich zunächst je einen Pflock durch
beide Fußgelenke und dann einen dritten durch die andere Hand gejagt hatte.
    »Er hat versucht, sich selbst
zu kreuzigen«, sagte Leilani.
    Der Hund sah sie wieder an und
zog die Lefzen hoch, so dass seine metallenen Zähne zum Vorschein kamen,
während er zu einem kehligen Knurren ansetzte. Sie wusste nur zu gut, was diese
Tiere anzurichten imstande waren, hatte sie sie doch schon selbst auf eine
Beute gehetzt. Ihr Blick wanderte zu Sister Thessaly, und mit einer Geste
befahl sie: ~ Flammenwerfer. ~
    Ein Schnappen und Zischen war
zu hören, als die Zündflamme anging, und Nortor richtete ihre Waffe in einer fließenden
Bewegung auf das Tier. Bevor der Hund Gelegenheit bekam, sich mit seinen
Stahlklauen abzustoßen und Kendel anzufallen, hatte die Schwester bereits den Abzug
durchgedrückt. Eine Wolke aus brennendem

Weitere Kostenlose Bücher