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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Rücken, die Federn behängt mit feinen Schlingen aus
Silber und Perlmutt. Das tiefschwarze Haar rahmte ein blasses, klassisch
geformtes Gesicht ein, das exakt so aussah wie jedes der vielen Tausend
marmornen Ebenbilder, die den Imperialen Palast auf Terra bewachten. Doch dies
war keine leblose Nachbildung einer seit Langem toten Lichtgestalt, sondern ein
lebender, atmender, Fleisch gewordener Engel, dessen Antlitz von
unvergleichlicher Schönheit war.
    »Lord Sanguinius«, sagte
Ahriman erstaunt.
    »Und Bruder Fulgrim«, ergänzte
Magnus.
    »Firmitas, utilitas, venustas.«
    Es schien so, als hätten sie
ihn gehört, da sie ihm ein ehrlich gemeintes Lächeln zuwarfen. Vermutlich aber
waren seine Worte im brutalen Grollen der abkühlenden Maschinen untergegangen.
    Die Primarchen wurden vom
reflektierten Licht des Vulkans beschienen, ihre sanften Gesichtszüge wirkten offen
und einladend.
    Beide stellten sie eine Miene
zur Schau, die verriet, dass sie sich darüber freuten, ihren Bruder
wiederzusehen, obwohl sie sich erst kurz zuvor noch auf Ullanor begegnet waren.
    Magnus ging auf Fulgrim zu, und
der Meister der Emperor's Children breitete die Arme aus, um seinen Bruder zu
begrüßen. Sie unterhielten sich, allerdings so leise, dass niemand sonst ein
Wort verstand. Ahriman gestattete es sich, den Blick von der Erhabenheit des
Gesichts des Phöniziers abzuwenden. Als Nächstes wandte sich Magnus Sanguinius
zu, und der Primarch der Blood Angels küsste seinen Bruder auf die Wangen. Es
war eine von Herzen kommende und doch reservierte Begrüßung. Erst jetzt bemerkte
Ahriman die Krieger, von denen die Primarchen begleitet wurden. Sanguinius
hatte zwei Begleiter mitgebracht, einer ein schlanker Asket mit den Augen eines
Mörders, der andere mit so blasser Haut, dass die Adern deutlich zu erkennen
waren, die sein Gesicht durchzogen.
    Ahriman stellte sich zu Magnus,
als der und Sanguinius sich wieder voneinander lösten. Der Primarch drehte sich
um und sagte: »Bruder Sanguinius, darf ich dir meinen Chefscriptor Ahzek
Ahriman vorstellen?«
    Der Lord der Blood Angels
richtete seine Aufmerksamkeit auf ihn, und Ahriman verspürte sofort die ganze Wucht
seiner Begutachtung. So wie vor ihm Russ musterte nun auch Sanguinius ihn von
Kopf bis Fuß, aber während Russ nach Schwächen gesucht hatte, die er ausnutzen
konnte, war Sanguinius auf der Suche nach Stärken, die er gebändigt sehen
wollte.
    »Ich habe viel von dir gehört,
Ahzek Ahriman«, befand Sanguinius mit überraschend sanfter Stimme, unter der sich
jedoch brutale Kraft verbarg, so wie sich eine Springflut unter einer auf den
ersten Blick völlig ruhigen See vorwärtsbewegte. »Du genießt bei vielen
außerhalb deiner eigenen Legion hohes Ansehen.«
    Ahriman lächelte und freute
sich über ein solches Lob aus dem Mund eines Primarchen. »Milord, ich diene dem
Imperator und meiner Legion, so gut ich kann.«
    »Und das ist gut«, sagte
Sanguinius mit einem wissenden Lächeln. Dann stellte er die Krieger vor, mit
denen er herge-kommen war. »Magnus, das ist Raldoron, Ordensmeister meiner
Beschützer.« Bei diesen Worten legte er seine elegant geformte Hand auf die
Schulter des Kriegers mit dem mörderischen Blick, danach deutete er auf den
zweiten Mann. »Und das ist Captain Thoros, einer unserer meistgelobten
Hauptleute.«
    Beide Krieger verbeugten sich
tief, und im gleichen Moment zuckte etwas vor Ahrimans geistigem Auge vorbei,
ein einzelnes unpassendes Bild, das sich für einen Sekundenbruchteil in seine
Wahrnehmung drängte. Das Bild einer kreischenden spinnen-artigen Kreatur mit
etlichen messerscharfen Gliedmaßen und großen Fangzähnen. So kurz huschte das
Bild vorüber, dass sich Ahriman nicht mal sicher war, ob er es tatsächlich
gesehen hatte.
    Doch als er zu Thoros sah,
bemerkte er, dass es sich am Rand seiner Wahrnehmung hielt und dort wie ein
böser Vorbote verharrte. Er schüttelte das Bild ab, gerade als sich Fulgrim zu seinen
Kriegern umdrehte. Beide strahlten sie Stolz und Arroganz aus, sie umgab eine
Aura lässiger Überlegenheit, die Ahriman sofort skeptisch machte. Sie waren auf
die gleiche Weise vollkommen wie ihr Primarch, doch es fehlte ihnen an der
Demut, die Sanguinius' Prätorianer zur Schau gestellt hatten.
    »Magnus, ich möchte dir meine
Lordkommandanten vorstellen, Eidolon und Vespasian.«
    »Es ist mir ein Vergnügen«,
erwiderte Magnus und verbeugte sich vor den Kriegern seines Bruderprimarchen, um
sie so zu ehren, wie er ihre Meister

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