Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
Vom Netzwerk:
heraus.
    »Aber danke der Nachfrage.«
    »Gern geschehen, Bruder«, sagte
Eidolon, wobei Ahriman nicht entging, wie er das letzte Wort betonte.
    Sanguinius drehte sich weg und
nickte Raldoron und Thoros zu, die sich links und rechts von ihm postierten und
die Bronzetüren für ihn öffneten.
    Ahriman musste sich
zusammenreißen, damit er Magnus nicht eine Warnung zuschrie, während der
Primarch der Blood Angels mit Fulgrim an seiner Seite durch das Portal in das
goldene Licht dahinter trat. Sie bedeuteten Magnus, er solle ihnen folgen.
    Als sich Magnus zu Ahriman
umdrehte, sah der in seinem Auge den Schmerz eines bevorstehenden Verrats. »Ich
weiß, Ahzek, ich weiß«, sagte Magnus betrübt. »Ich verstehe jetzt, warum wir
hier sind.«
    Magnus wandte sich ab und
folgte seinen Brüdern ins Licht.
     
    Ahriman ging hinter Magnus her
durch die Doppeltür und gelangte in ein großes Amphitheater, das aus den
inneren Fels-wänden des Kraters gehauen worden war. Tausende Gestalten saßen
auf den schwarzen Steinbänken und schauten nach unten in die Arena. Die meisten
waren hochrangige Adepten, aber vereinzelt sah er auch kleinere Gruppen von
Astartes im Publikum sitzen. Der Steinboden des Amphitheaters war aus poliertem
schwarzem Marmor, darin eingelegt war ein riesiger Adler aus Gold.
    Sanguinius und Fulgrim führten
sie in die Mitte der Arena, wobei Ahriman nicht die Bedeutung dieser
Bezeichnung entging, erinnerte sie doch an die alten Romanii-Legenden, die
davon erzählten, wie man Mitglieder einer Untergrundsekte zur perversen
Belustigung der Zuschauer in einer Arena den Wölfen zum Fraß vorwarf.
    Auch wenn die Welt um sie herum
in den Wehen lag, rührte sich hier die Luft nicht im Mindesten, da die draußen
tobenden Stürme dank der verborgenen Techniken des Mechanicums von hier
ferngehalten wurden.
    Ahriman geriet ins Stocken, als
er das pyramidenartig abgestufte Podest am anderen Ende des Amphitheaters entdeckte
— und das Wesen, das sie dort erwartete. Es war das Epizentrum des Lichts und
des Leuchtfeuers, das sie durch den Mahlstrom aus Interferenzen rings um Nikaea
hergeführt hatte. Das Licht war so grell, dass es sogar beinahe seinen
Verursacher dahinter verschwinden ließ. Der Imperator der Menschheit saß auf
einem aus Stein gehauenen Thron mit ausladenden Adlerschwingen und zupackenden
Krallen, die mit blutroten Rubinen versehen waren.
    Ein goldenes Schwert lag quer
auf seinem Schoß, in der linken Hand hielt er eine Kugel, auf der sich ein Adler
befand.
    Schwarze Seidenflaggen mit
Goldstickereien hingen über dem Imperator, gehalten von silbernen Engeln mit
glitzernden Trompeten, die die Luft mit einer klanglosen Fanfare erfüllten.
    Unwillkürlich musste Ahriman an
die Visconti-Sforza-Karten denken, die zu fangen Lemuel ihn gebeten hatte.
    »Das Urteil«, flüsterte er und
fragte sich, wie es sein konnte, dass ihm ein solch deutliches Vorzeichen nicht
aufgefallen war.
    Custodes-Krieger standen zu
beiden Seiten ihres Herrn und bildeten eine gepanzerte Wand vor dem Podest.
Ahrimans Zweifel wichen von ihm, als er dieses wunderbare Individuum
betrachtete, denn was sollte schon einem Verstand Sorgen bereiten, wenn er mit
einem solchen Anblick von Perfektion gesegnet war? Das Gesicht des Imperators
konnte er nicht sehen, lediglich ein paar Eindrücke wahrnehmen. Eine markante
Stirn; ernste, erhabene Gesichtszüge, die von zerschmetterter Hoffnung geprägt waren.
    »Klarheit, Ahzek«, ermahnte ihn
Magnus. »Stell dich zu mir und steig in die Aufzählungen auf. Bewahre dir einen
glasklaren Verstand.«
    Ahriman wandte nur mit Mühe
seinen Blick vom Imperator ab und ging an der Seite seines Primarchen weiter.
Immer wieder leierte er die Namen der ersten Meister von Terra herunter, bis er
den Frieden der untersten Sphäre erlangt hatte. Von da stieg er deutlich
müheloser in die höheren Sphären auf, und Ahrimans Gedanken erreichten mit
jedem Schritt, den er tat, mehr und mehr ein annäherndes Gleichgewicht.
    Frei von allen störenden
Gefühlen richtete er seine Aufmerk-samkeit ganz darauf, seine Umgebung so
gründlich zu studieren, als würde er ein Grimoire lesen. Er sah, dass der
Imperator auf dem Podest nicht allein war. Der Prätorianer gleich neben ihm war
ein Krieger, dem Ahriman schon einmal auf Terra begegnet war: Constantin Valdor.
    Nach der verschnörkelten
Schrift zu urteilen, die sich über seine Rüstung zog, war Valdor in den Reihen
der Custodes weit aufgestiegen, und die Tatsache, dass er sich

Weitere Kostenlose Bücher