Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
Vom Netzwerk:
geehrt hatte.
    »Also«, meinte Fulgrim dann.
»Das verspricht ein bedeutender Tag zu werden, Bruder. Sollen wir uns auf den Weg
machen?«
    »Ja, natürlich«, gab der
zurück. »Ich kann es nicht erwarten.«
    »So wie wir«, versicherte ihm
der Phönizier.
     
    Sanguinius und Fulgrim führten
sie ins Herz des Vulkans, durch Tunnels mit glasiger, glatter Oberfläche, was darauf
hindeutete, dass sie mit industriellen Meltern geschaffen worden waren. Sie
schnitten sich durch das Gestein und waren breit genug, dass drei Primarchen
nebeneinander hindurchgehen konnten. Dabei zogen sie sich spiralförmig durch
die erkaltete Lava nach oben und wurden mit feuriger Lumineszenz beleuchtet,
als dringe die Hitze der Magma im Kern des Vulkans durch das Gestein zu ihnen
vor.
    Ahriman nahm seinen Helm ab,
damit er die erstaunliche Geologie des Vulkans besser begutachten konnte. So
sah er durch das durchscheinende Gestein die gewundenen Linien von kristallinen
Schichten, als hätte er die Sedimentschichten einer aufgeschnittenen Felswand
vor sich.
    »Diese Welt mag noch jung sein,
aber dieser Vulkan ist schon alt«, stellte Ahriman fest und bemerkte die
Blicke, die Fulgrims Lordkommandanten wechselten, während er redete. Weder
konnte er ihre Auren lesen, noch war es ihm möglich, eine Verbindung zu seinem
Schutzgeist herzustellen. Der Schein des Lichts des Imperators strahlte so
gleißend, dass alles andere an Konturen verlor.
    Ahriman fragte sich, ob Magnus
davon genauso geblendet wurde.
    Er beobachtete seinen
Primarchen und dessen Brüder, die sich leise unterhielten. Es war eine Wohltat,
Magnus in der Gesellschaft von Verwandten zu sehen, die keinen Groll gegen ihn
hegten. Aber auch wenn sie sich angeregt unterhielten, war es doch nur ein
oberflächliches Gespräch. Je länger Ahriman das Auf und Ab ihrer Unterhaltung und
der Körpersprache beobachtete, umso deutlicher wurde für ihn der linguistische
Schlagabtausch.
    Die Primarchen redeten über
frühere Feldzüge, einstige Ruhmes-taten und gemeinsame Erlebnisse, wobei sie sich
ausschließlich auf dem ungefährlichen Terrain der Erinnerungen bewegten. Sobald
sich andeutete, dass das Gespräch auf zukünftige Angelegenheiten oder den
Anlass des Konklaves abschweifen könnte, schritt Fulgrim ein und lenkte
dagegen, bis sie sich wieder in unbedenk-lichen Gefilden befanden.
    Er verschweigt etwas, dachte Ahriman . Etwas über
diese Zusammen-kunft, von dem er nicht will, dass wir es erfahren.
    Magnus musste es ebenfalls
bemerkt haben, aber er erweckte nicht den Eindruck, dass er bei diesem sich anbahnenden
Drama irgendetwas anderes als ein williger Schauspieler war. Ahriman schaute zu
den Emperor's Children, die sich vor und hinter ihnen aufhielten und mit einem
Mal weniger wie eine Ehrengarde wirkten, sondern vielmehr so aussahen, als
würden sie Gefangene eskortieren.
    Er wollte Magnus warnen, doch
egal, was er tat oder sagte, nichts konnte am Verlauf der Dinge noch etwas
ändern. Ihnen blieb keine andere Wahl, als sich dem zu stellen, was sie in dem
Amphitheater erwartete, von dem Ahriman wusste, dass es sich im Inneren des
Vulkans befand. Dies war ein Schicksal, dem sie sich nicht entziehen konnten,
selbst wenn sie noch so viel über die Zukunft gewusst hätten.
    Der spiralförmige Tunnel
verlief unverändert nach oben, und Ahriman fühlte, dass sie bald am Gipfel
angelangt waren.
    Die Wände leuchteten heller,
und Ahriman sah, dass das zusätzliche Licht aus einem Vorraum mit Kuppeldecke
zu ihnen gelangte, der aus spiegelglattem Basalt und Glas bestand.
    Servitoren erwarteten sie dort
mit Erfrischungen, und an den Wänden standen Polstersofas.
    »Das hier sind eure privaten
Räumlichkeiten für die Pausen während des Konklaves«, sagte Sanguinius.
    »Dagegen ist nichts
einzuwenden«, erwiderte Magnus.
    Angesichts dieser gestelzten
Formalität wollte Ahriman laut schreien. Sah Magnus denn nicht ein, dass hier etwas
nicht stimmte? Schweißtropfen bildeten sich auf seinem Gesicht und am Hals, und
er verspürte den dringenden Wunsch, sich in das wartende Stormhawk
zurückzuziehen, den Antrieb zu starten und zur Photep zu entkommen, um
niemals wieder nach Nikaea zu kommen.
    Eine bronzene Doppeltür führte
ins Herz des Bergs, hinter ihr lag die unabwendbare Zukunft.
    »Benötigen Sie sonst noch
etwas, Freund Ahzek?«, fragte Lordkommandant Eidolon.
    Er schüttelte den Kopf, wobei
es ihn fast übermenschliche Kräfte kostete, keine Miene zu verziehen. »Nein«, brachte
er

Weitere Kostenlose Bücher