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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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beschäftigen,
und dennoch machen sie weiter wie gehabt. Deine anhaltende Unterweisung ist ein
direkter Verstoß gegen den Erlass des Imperators! Ist dir das schon mal
aufgefallen?«
    Lemuel überkam ein Hitzegefühl
in der Magengrube, als ihm klar wurde, dass er sich tatsächlich über das Wort des
Imperators hinweggesetzt hatte. Diese Tatsache war ihm bislang gar nicht in den
Sinn gekommen, da er in den Fähigkeiten, die er erlernte, nichts Gefährliches
erkennen konnte. Die lange Reise zurück zur Heimatwelt der Thousand Sons war
für die Memoratoren eine Phase der Erholung gewesen, doch nach der Ankunft auf
Prospero war die Ausbildung umgehend fortgesetzt worden, und das sogar noch
intensiver als zuvor.
    »Diese Legion ist dem Untergang
geweiht«, sagte Mahavastu und griff wieder nach Lemuels Hand, wobei er ihn
diesmal überraschen konnte, da er ausgesprochen fest zudrückte. »Wenn die
Thousand Sons so weitermachen wie bisher, dann ist es nur noch eine Frage der
Zeit, bis ihr Aufbegehren gegen die Anweisung des Imperators ans Licht kommt,
und wenn das passiert, dann ...«
    »Was dann?«
    »Dann solltest du dich irgendwo
in der Galaxis aufhalten, nur nicht auf Prospero«, warnte ihn Mahavastu
Kallimakus.
     
    Das Gespräch mit Mahavastu
hatte Lemuel beunruhigt, und so war er immer noch in Sorge, als er die Stadt
durchquerte, um sich mit Camille und Kallista zu treffen. Hohe Gebäude in Weiß
und Gold säumten breite Boulevards mit ihren gekappten Bäumen.
    Üppig bewachsene Zweige hingen
tief über der Straße, da die schweren gelben und roten Früchte sie nach unten
zogen.
    Wie immer sorgte die Sonne für
angenehme Wärme, und der Wind trug eine nach Ozean duftende Brise in die Stadt.
Die Bewohner von Tizca waren hoch gewachsen und durchweg attraktiv. Sie hatten
die Thousand Sons der 28. Expeditionsflotte mit offenen Armen zu Hause
empfangen, und auch die Memo-ratoren waren freundlich aufgenommen worden. Auf
Prospero gab es vieles, was Lemuel gefiel, und das galt auch für die Bewohner
dieser Welt.
    Tizca war eine wunderschöne
Stadt mit einer fantastischen Architektur, weitläufigen Plätzen, gut besuchten Theatern
und idyllischen Parklandschaften. Die Weißen Berge und die Acropolis Magna
bildeten einen atemberaubenden Hintergrund, vor dem sich die Stadt erhob. Die großen
Pyramiden und silbernen Türme, die die Heimat der verschiedenen Kulte der
Thousand Sons waren, überragten dabei das gesamte Panorama. In jeder anderen Stadt
hätte man eine solch beherrschende Architektur als erdrückend angesehen, aber
hier waren die Pyramiden so harmonisch konstruiert, dass sie nicht wie Bauwerke
wirkten, sondern eher wie Teile der Landschaft, ganz so wie die Gebirgszüge
hinter ihnen.
    Selbst die Pyramide der Pyrae
mit ihrem titanischen Wächter und dem brennenden Feuer fügte sich problemlos in
die Ästhetik der Stadt ein.
    In den Monaten, die er sich
inzwischen auf Prospero aufhielt, hatte sich Lemuel weitestgehend mit der
Geografie der Stadt vertraut gemacht. Die war nach einem so intuitiven Prinzip
angelegt, dass er schon nach kurzer Zeit in der Lage gewesen war, sich in den
Straßen zu orientieren.
    Momentan war er in östlicher
Richtung unterwegs, zur Straße der Tausend Löwen, wo sich das Voisanne's
befand. In einer der radialen Straßen am Occullum-Platz fand sich dieses Lokal,
auf das er einmal während eines Morgenspaziergangs gestoßen war.
    Es handelte sich in erster
Linie um eine Bäckerei, die das unglaublichste Konfekt im Angebot hatte. Auch
wenn er weitest-gehend das Gewicht hielt, das er seit Aghoru durch seine Diät
und viel Bewegung erlangt hatte, gönnte er seinem Körper ab und zu etwas Süßes,
wenn er etwas brauchte, das ihm Trost spenden konnte.
    Heute war einer von diesen
Tagen.
    Mahavastu hatte ihn mit der
Nase auf etwas gestoßen, das ihm selbst gar nicht bewusst gewesen war. So wie jeder
im Imperium hatte natürlich auch Lemuel von den Edikten von Nikaea erfahren und
davon, welche Folgen sie haben würden. Obwohl die Edikte vom Imperator persönlich
erlassen worden waren, wurden bereits Stimmen laut, die Zweifel daran
anmeldeten, ob sich tatsächlich alle Astartes-Legionen daran halten würden.
    Aber das waren Probleme, mit
denen sich andere Leute beschäftigen mussten, und deshalb hatte sich Lemuel
auch nicht darüber gewundert, dass sich Ahriman auf dem Heimflug nach Prospero
wieder seiner Ausbildung widmete.
    Lemuel hatte die Tatsache, dass
die Thousand Sons die Ausbildung der Memoratoren

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