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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Handvoll anderer Leute damit zu beeinflussen. Auf
so viele Tausend Menschen gleichzeitig einzuwirken, das sprach für eine Macht,
die jedes gewöhnliche Maß überstieg.
    Der Imperator hatte sein
Schwert gezogen, sein Blick begegnete dem von Magnus, als würden sie beide sich
miteinander unter-halten, ohne dass ein anderer davon etwas mitbekam.
    Ahriman wandte sich vom
Imperator ab und bemerkte, dass Magnus förmlich auf seinen Platz gepresst
wurde, der ganze Körper war steif, die Haut bleich. Das Auge hielt er fest
zugekniffen, und Ahriman fiel ein fast nicht wahrnehmbares Zittern auf, dass
das Fleisch des Primarchen durchfuhr, als würden elektronische Ströme ihn
erfassen.
    »Wenn ich mich einer Sache
schuldig gemacht habe, dann der, dass ich nach Wissen gestrebt habe«, zischte Magnus
und presste die Kiefer fest zusammen. »Ich bin Herr über dieses Wissen, das
schwöre ich.«
    Mehr konnte Ahriman nicht
wahrnehmen, da Magnus abrupt nach Luft schnappte wie ein Ertrinkender, der es in
letzter Sekunde zurück an die Wasseroberfläche geschafft hatte.
    »Hört nun die Worte meiner Entscheidung«,
sagte der Imperator, und sofort war im Amphitheater das Kratzen von
Schreibfedern auf Papier zu vernehmen. »Ich bin mir der Bedürfnisse des
Imperiums durchaus bewusst, und ich sehe auch die Realität im Herzen der
Menschen. Ich höre Männer von Wissen und Macht reden, als handele es sich dabei
um abstrakte Konzepte, die so einfach wie ein Schwert oder eine Pistole zur
Anwendung kommen können. Das stimmt aber nicht. Macht ist eine lebende Kraft, und
ihre Gefahr liegt in der Besessenheit. Ein Mann, der ein gewisses Maß an Macht
erlangt, stellt über kurz oder lang fest, dass der Gedanke an die Macht sein
Leben beherrscht. Er kann nur noch daran denken, wie er mehr Macht erlangen
könnte. Fast jeder Mann kann Widrigkeiten ertragen, aber nur wenige sind der
Lage, Macht zu haben, ohne den düsteren Versuchungen dieser Macht zu erliegen.«
    Auch wenn der Imperator zum
gesamten Amphitheater sprach, konnte sich Ahriman des Eindrucks nicht erwehren,
dass diese Worte ausschließlich Magnus galten.
    »Der Blick in die Dunkelheit,
um dem Warp Wissen zu entringen, ist voller Gefahren, denn der Warp ist ein
unbeständiger Ort, der aus wechselnden Realitäten, dreisten Lügen und
Unwahrheiten besteht. Wer dort nach der Wahrheit sucht, muss Sorge tragen, dass
er nicht getäuscht wird, denn falsches Wissen ist gefährlicher als Ignoranz. Jeder
Mensch wünscht sich, Wissen zu besitzen, aber nur wenige sind bereit, dafür
auch den erforderlichen Preis zu bezahlen. Es wird immer Männer geben, die nach
einer Abkürzung suchen, nach einem schnelleren Weg zur Macht, und es ist der
eigene Verstand, nicht aber ein Feind, der ihn auf den falschen Weg führt.
Wahres Wissen kann erst gewonnen werden, nachdem man Weisheit erlangt hat. Ohne
Weisheit wird ein Mann nicht mächtiger, sondern unbekümmerter. Seine Macht wird
sich gegen ihn richten und schließlich alles zerstören, was er geschaffen hat. Ich
bin auf Pfaden gewandelt, die keinem Menschen bekannt sind, und ich habe mich
den unbeschreiblichen Kreaturen des Warp gestellt. Ich kenne mich nur zu gut aus
mit den Geheimnissen und den Gefahren, die dort in der verborgenen Dunkelheit
lauern. Solche Dinge sind nichts, wovon schlichtere Gemüter etwas wissen
sollten, ganz gleich, für wie mächtig oder kenntnisreich sie sich selbst
halten. Die Geheimnisse, von denen ich berichtet habe, dienen als Warnung,
nicht als Aufforderung für weitere Erkundungen. Nur Tod und Verdammnis erwarten
diejenigen, die sich zu intensiv mit Geheimnissen befassen, die nicht für
Sterbliche bestimmt sind.«
    Bei diesen Worten wurde Ahriman
bleich, da sie etwas schrecklich Endgültiges vermittelten.
    Das Versprechen der Auslöschung
schwang in jeder Silbe mit.
    »Mir ist jetzt klar, dass ich
meinen Söhnen gestattet habe, sich zu intensiv mit Dingen zu beschäftigen,
deren Existenz ich ihnen gegenüber gar nicht erst hätte enthüllen dürfen. Ich
möchte klarstellen, dass niemand unter einer Bestrafung leiden soll,
schließlich soll dieses Konklave der Einheit dienen, nicht der Spaltung. Aber
es soll auch nicht weiter gestattet werden, dass die Bedrohung durch Hexerei
den Kriegern der Astartes einen Makel anhängt. Daher bestimme ich, dass es in
keiner Legion mehr eine Scriptoren-Abteilung geben wird. Deren Krieger und
Instruktoren müssen in ihre jeweiligen Kompanien zurückkehren, und sie dürfen nie
wieder

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