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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Reifschicht überzogen. In der Körpersprache des
Space Wolves sah Ankhu Anen nichts als Hass. Der Rabe erhob sich mit lautem Krächzen
in die Luft und ließ sich dann auf dem Schulterschutz des Kriegers nieder.
    Der hielt in einer Hand einen
langen Stab, auf dem ein goldener Adler zu sehen war. Hinter ihm stürmte ein Trupp
Krieger die Corvidae-Bibliothek, sie alle waren in Gold und Grau gekleidet, und
sie trugen Waffen mit langem Lauf, aus deren Mündung zischend blaue Flammen hervorschossen.
    »Wer sind Sie?«, rief Ankhu
Anen, während er den Äther herbeizurufen versuchte, um den unverschämten Eindringling
niederzustrecken. Aber die Kraft kam nicht zu ihm, und er fühlte seine Ohnmacht
so eindringlich, als würde ihm eine Klinge durch sein Herz getrieben.
    »Man nennt mich Ohthere
Wyrdmake, Runenpriester von Amlodhi Skarssen Skarssensson von der 5. Kompanie
der Space Wolves'«, antwortete der Krieger und nahm seinen Helm ab. Zum
Vorschein kam ein alter Krieger mit fahlen Augen und einem geflochtenen Bart.
Eine lederne Kappe bedeckte seinen Kopf. Dann auf einmal bemerkte Ankhu Anen
hinter ihm eine schlanke Frau in einer hautengen Rüstung aus Bronze und Gold.
    Ihre Augen waren tot und
erbarmungslos, und die Leere in ihnen ließ ihn zurückschrecken.
    »Wyrdmake? Der Drache des
Schicksals«, zischte Ankhu Anen und machte große Augen, als er zu verstehen
begann.
    »Sie sind es ... Sie sind es
schon immer gewesen.«
    Der Runenpriester lächelte,
aber nicht amüsiert, sondern einzig und allein triumphierend.
    »Der Drache des Schicksals? Ja,
das könnte man wohl so sagen.«
    Ankhu Anen versuchte, seinen
Heqa-Stab zu fassen zu bekommen, aber der lag irgendwo inmitten der Trümmer. Also
unternahm er stattdessen den Versuch, sein eingeklemmtes Bein zu befreien.
    »Wehren Sie sich nicht«, sagte
Wyrdmake.
    »Das wird Ihnen den Tod
erleichtern.«
    »Warum tun Sie das?«, wollte
Ankhu Anen wissen. »Das alles ist ein verheerender Fehler, das muss Ihnen doch
klar sein. Überlegen Sie doch, was alles verloren gehen wird, wenn Sie nicht
aufhören!«
    »Wir führen den Willen des
Imperators aus«, gab der Runenpriester zurück. »Also nur das, was Sie von
vornherein hätten machen sollen.«
    »Die Thousand Sons sind loyal«,
keuchte Ankhu Anen. Blutiger Schaum quoll ihm aus dem Mund. »Das waren wir
schon immer.«
    Wyrdmake kniete sich neben ihm
hin und drückte ihm einen eiskalten Panzerhandschuh ans Gesicht. »Gibt es noch irgend-welche
letzten Worte, die Sie sprechen möchten?«
    Ankhu Anen nickte, da sich die
Zukunft vor ihm öffnete.
    Röchelnd und von blutigen
Hustenanfällen geschüttelt brachte er seine letzte Prophezeiung heraus: »Ich kann
den Äther in Ihnen sehen, Runenpriester. Sie sind so wie ich, und eines Tages
werden sich die gegen Sie wenden, denen Sie dienen.«
    »Fast könnte ich mit Ihnen und
Ihren Wahnvorstellungen Mitleid haben«, gab Wyrdmake kopfschüttelnd zurück.
»Aber nur fast.«
    Dann stand er wieder auf und
gab den Kriegern mit den Flammenwaffen ein Zeichen, in der Bibliothek
auszuschwärmen.
    Ankhu Anen hörte das Fauchen
der Brenner, die im Hand-umdrehen Wissen zerstörten, das im Lauf unzähliger
Menschen-leben zusammengetragen worden war. Tränen stiegen ihm in die Augenwinkel.
    »Eines werden Sie mir noch
verraten, bevor Sie sterben«, sagte Wyrdmake. »Sie werden mir verraten, wo ich einen
Mann namens Ahzek Ahriman finden kann.«
     
    Phosis T'kar hatte den Vorteil
hinsichtlich Gewicht und Stärke, aber die Sororita war blitzschnell, und ihre
Klinge zuckte umher wie eine silberne Schlange. Sie kämpften auf dem von
Trümmern übersäten Platz, auf dem sich Scharen von gepanzerten Kriegern
erbitterte Gefechte lieferten. Rußgeschwärzte Wracks zerstörter Panzer standen auf
dem Platz verteilt, von den Löchern, die in die Fassade der Raptora-Pyramide
geschossen worden waren, regnete es unablässig Glassplitter.
    Statuen kippten von goldenen
Podesten und zerbrachen auf dem Steinboden unter ihnen, während die konstanten
Donnerschläge der Artillerietreffer weiter östlich der Schlacht eine
rhythmische Untermalung gaben. Lodernde Feuer tauchten die Kämpfer in einen
orangeroten Lichtschein, und Phosis T'kar verspürte ein befreiendes Gefühl
seiner eigenen Kraft, auch wenn ihm die Unterstützung durch den Äther nach wie
vor verwehrt blieb.
    Während die Sororita Silentum
ihn mit ihren toten Augen anstarrte, ließ er seinen Stab fast gemächlich
kreisen.
    »Für Sie gibt es gar

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