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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Milord.«
    »Das kann ich verstehen«,
versicherte er ihm. »Und ich erwarte auch nicht, dass Sie alles gleichzeitig
verarbeiten und begreifen. Sie werden mein Probekandidat sein, und morgen beginnen
Sie mit Ihrem Studium.«
    »Habe ich eine
Wahlmöglichkeit?«
    »Nicht wenn Sie leben wollen.«
    »Morgen«, sagte Lemuel. »Da
kann ich wohl von Glück reden, dass ich für die 28. Expedition ausgesucht
wurde, nicht wahr?«
    »Wenn es etwas gibt, das sich
in meinen vielen Studienjahren bestätigt hat, dann ist es die Tatsache, dass
Glück keine Rolle spielt, wenn es darum geht, welche Schachfiguren im Universum
wo platziert werden. Ihre Ankunft bei uns war kein Zufall. Es war mir bestimmt,
Sie auszubilden. Ich habe es gesehen«, sagte Ahriman.
    »Sie haben die Zukunft
gesehen?«, fragte Lemuel. »Sie wussten, ich würde herkommen, und das alles
würde sich ereignen?«
    »Vor vielen Jahren sah ich Sie
auf den Straßen von Prospero stehen, Sie trugen das Gewand eines Neophyten.«
    »Auf Prospero!«, rief Lemuel,
dessen Aura vor Aufregung kräftiger leuchtete. »Und ein Neophyt ... das ist einer
von Ihren Rängen, nicht wahr?«
    »Das ist richtig«, bestätigte
er.
    »Ein sehr weit unten
angesiedelter Rang.«
    »Und Sie haben das hier
gesehen? Die Zukunft? Das ist erstaun-lich!«
    Ahriman musste lächeln, als er
merkte, wie leicht sich Sterbliche doch von solchen Dingen beeindrucken ließen
— und wie leicht man ihnen damit Angst machen konnte.
    »In früheren Jahren konnte ich
über dem Großen Ozean kreisen und eine ganze Welt möglicher kommender
Ereignisse sehen«, erklärte Ahriman. »Das ist für sich genommen keine große
Kunst, dazu sind sogar Sterbliche fähig. Aber diese Ströme zu lesen und in dem
dort herrschenden Chaos ihre Bedeutung und ihren Wahrheitsgehalt zu ergründen,
das ist eine Fähigkeit, wie sie nur die begabtesten Seher beherrschen.«
    »Werde ich in der Lage sein,
sie zu lesen?«, fragte Lemuel hoffnungsvoll.
    »Nein«, machte Ahriman ihm
klar. »Jedenfalls nicht ohne jahr-zehntelange Ausbildung durch die Corvidae. Um
die multi-dimensionalen Muster des Großen Ozeans lesen zu können und das
Bedeutsame vom Bedeutungslosen zu trennen, sind zwei verschiedene Denkmodi
erforderlich. Zum einen die schnelle, akkurate und effiziente Bewegung der
Gedanken von Konzept zu Konzept, wobei alles eins wird; zum anderen das
Abstellen aller Gedanken, wobei eine Überlegung auf nichts reduziert wird. Ich
besitze ein eidetisches Gedächtnis, einen Verstand, geschaffen von den größten
Technologen der vergessenen Zeitalter, der es mir erlaubt, das zu vollbringen.
Das besitzen Sie nicht.«
    »Und was kann ich dann
überhaupt machen?«
    »Als Erstes müssen Sie lernen,
wie Sie Ihr Bewusstsein gegen Gefahren abschirmen«, sagte Ahriman und stand auf.
    »Wenn Sie das vollbracht haben, dann können wir weitersehen und herausfinden, was Sie machen können.«
     
    Die fremden Titanen ragten hoch
über ihm in den Himmel, doch so majestätisch und mächtig sie auch waren, wirkten
sie auf Khalophis nicht beeindruckend. Zugegeben, sie waren größer als Canis
Vertex , dafür jedoch wiesen sie nichts von der robusten Brutalität des
Warlords auf, der vor den Toren zum Tempel des Pyrae-Kults Wache hielt.
Khalophis ging einen Schritt nach hinten und legte den Kopf in den Nacken, um
die länglichen Kurven der gewaltigen Kopfsektion zu betrachten.
    Phosis T'kar hatte ihm von den
riesigen Statuen erzählte, und er wollte sie sich unbedingt mit eigenen Augen ansehen,
um sich ein Bild von ihnen zu machen.
    Er wandte sich von den
Konstrukten ab und sah seine Krieger an.
    Ein Dutzend Astartes der 6.
Gefolgschaft hatte sich hinter dem schwarzen Altar versammelt, einem Objekt,
das unverkennbar nach finsteren Opferritualen stank. Er hatte beim Rehahti
genau zugehört, wie der Primarch erklärte, der Berg sei eine Gedenkstätte für
die Toten, von daher müsse er respektvoll behandelt werden.
    Das änderte allerdings nichts
an der Tatsache, dass er den Aghoru nicht über den Weg traute.
    Ihr maskierter Anführer stand
mit zehn seiner Stammes-angehörigen da, deren Gesichter alle hinter verspiegelten
Masken verborgen waren. Ihre Anwesenheit war eine Bedingung, auf die Khalophis
hatte eingehen müssen, damit er mit seinen Kriegern in dieses Tal vordringen
durfte. So etwas sprach für ein Täuschungs-manöver, denn warum wollten die
Aghoru nicht, dass die Legion allein dieses Tal aufsuchte?
    »Was habt ihr zu verbergen?«,
flüsterte er so

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