Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
Vom Netzwerk:
geflügelte Essenz aus
schimmerndem Feuer dar. Diese Verbindung machte es ihm möglich, gemeinsam mit
der 6. Gefolgschaft ganze Armeen in Asche zu verwandeln, ohne auch nur einen Schuss
aus ihren zahlreichen Waffen abzufeuern.
    Der Gedanke verlieh ihm Kraft,
und er knurrte, während er spürte, wie sich sein Zorn zu steigern begann. Es
war gut, endlich wieder einmal kontrollierte Wut zu fühlen, nachdem er sie so
lange Zeit hatte unterdrücken müssen. Diese Welt hatte den Thousand Sons nichts
zu bieten, und er störte sich zutiefst daran, sich auf Aghoru aufhalten zu
müssen, wenn woanders Kriege zu führen waren. Der Wolfskönig hatte ihre
Anwesenheit in der Schlacht gefordert, und dennoch vertrödelten sie weiter wertvolle
Zeit auf einem Planeten, der ihnen nichts von Wert geben konnte.
    Khalophis streckte eine Hand
aus und strich über den Fuß des Titanen, wobei er fühlen konnte, wie glatt
diese Oberfläche doch war. Ein solches Material musste inzwischen längst spröde
sein, und er sehnte sich danach, es zu zerstören. Er ballte die Fäuste und nahm
plötzlich Boxerhaltung ein.
    »Was machen Sie da?«, rief
Yatiri und sprang auf.
    Von Khalophis kam keine
Antwort. Stattdessen baute sich die Kraft in seinen Armen auf, eine Kraft, die
Stahl zerschmettern und ein Panzerfahrzeug in Stücke schlagen konnte. Er wusste
ganz genau, an welcher Stelle seine Fäuste auftreffen würden.
    »Bitte, Bruder Khalophis«,
flehte Yatiri und stellte sich zwischen den Astartes und den gewaltigen Fuß.
»Hören Sie bitte damit auf!«
    Khalophis richtete seine ganze
Konzentration auf seine Fäuste, aber die schlugen nicht zu. Sein Bewusstsein
hielt sich irgendwo in der achten Sphäre der Aufzählung verankert, doch er
drängte seine Gedanken zurück in die siebte Sphäre, ließ die Aggression abebben
und legte ihr Fesseln an, damit er wieder in den ruhigeren Zustand zurückkehren
konnte.
    »Ihre Kraft würde vergeudet«,
rief Yatiri.
    »Den Wächtern kann niemand
Schaden zufügen!«
    »Glauben Sie das wirklich?«,
fragte Khalophis, während er die Arme sinken ließ und vor dem Ziel seiner
Aggression zurückwich.
    »Und was ist dann das?«
    Vom Boden sprangen feine
schwarze Linien auf den Fuß der Statue über, die wie Risse im Stein wirkten,
wie bösartige, vergiftete Adern, die sich über den Stein zogen.
    »Daiesthai!«, hauchte Yatiri.
     
    Magnus kniete in der funkelnden
Pyramide auf der Sonnen-scheibe, schloss sein erstes Auge und befreite seinen Körper
aus Licht vom Fleisch. Seine Hauptleute und Krieger benötigten die
Aufzählungen, um die Trennung vom Fleisch zu bewerkstelligen, Magnus dagegen
hatte die Reise des Geists in den Äther zu beherrschen gelernt, ohne sich
dessen bewusst zu sein, dass so etwas als schwierig erachtet werden könnte.
    Die Aufzählungen waren
philosophische und konzeptionelle Werkzeuge, um es einem Gläubigen der
Mysterien zu erlauben, sich durch die Myriaden von komplexen Aspekten zu
bewegen, die erforderlich waren, um das Universum seinem Willen zu unterwerfen.
Seine Begabung dagegen war sogar so groß, dass er das Unmögliche erreichen
konnte, ohne zu wissen, dass es über jedes Verständnis hinausging.
    Auf einer Welt wie Aghoru wurde
dieser Prozess durch die ätherischen Winde unterstützt, die unsichtbar über die
Planetenoberfläche trieben. Der Große Ozean drängte heran, als wollte er sich
um eine kostbare, empfindliche Blase legen. Magnus suchte sich einen Gedanken
aus der dritten Aufzählung, um dieses Konzept in Worte zu fassen: Diese Welt
war eine vollkommene Sphäre, die strukturell zu verbessern schlicht unmöglich
war. Und doch stellte der Berg einen Makel dar, ein Mittel, dass das perfekte
Gleichgewicht stören konnte. Als er mit Yatiri in die Höhle vorgedrungen war,
hatte er auf alle Formalitäten geachtet, die das Totenritual der Aghoru betraf,
doch der sinnlose Gesang und das somatische Getue waren ihm wegen ihrer
Naivität als besonders amüsant im Gedächtnis geblieben.
    Die Aghoru glaubten
tatsächlich, damit eine schlafende Rasse von teuflischen Wesen zu beschwichtigen,
die unter der Erde gefangen sein sollten. Aber noch war nicht der Zeitpunkt
gekommen, um sie dieser Illusion zu berauben. Als er in der dunklen Höhle
stand, konnte er deutlich den immensen Druck des Großen Ozeans tief unter sich
im Gestein wahrnehmen. Er kämpfte sich durch Schutzzeichen hindurch nach oben,
die im Verlauf unzähliger Äonen immer schwächer geworden waren.
    Dort unter dem Berg gab es
keine

Weitere Kostenlose Bücher