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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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leise, dass niemand außer ihm diese Frage hören konnte.
    Der maskierte Anführer der
Aghoru sah ihn an, daraufhin deutete Khalophis auf die riesigen Konstrukte. »Wissen
Sie, was das ist?«, fragte er.
    »Sie sind die Wächter des
Tals«, antwortete der Mann. »Vielleicht waren sie das mal, aber jetzt sind das
nur noch teure Statuen.«
    »Sie sind die Wächter«,
wiederholte der Maskenträger.
    »Das sind Titanen«, erklärte
Khalophis langsam.
    »Riesige Kriegsmaschinen. In
früheren Zeiten konnten sie Städte dem Erdboden gleichmachen oder feindliche
Armeen mit einem Schlag auslöschen. Aber jetzt sind sie tot.«
    »Unsere Legende besagt, dass
sie sich wieder in Bewegung setzen werden, wenn die Daiesthai die Fesseln ihres
ewigen Gefängnisses brechen.«
    »Ich weiß nicht, was das
bedeuten soll, aber in Bewegung werden die sich ganz sicher nicht wieder
setzen«, entgegnete er.
    »Das sind jetzt nur noch
Maschinen. Tote Maschinen.«
    Er zeigte auf den riesigen Kopf
eines Konstrukts. »Wäre das ein imperialer Titan, dann würde der Princeps da oben
sitzen, aber da das etwas Nichtmenschliches ist, weiß keiner, was sich
tatsächlich im Inneren befindet. Vielleicht ein Gehirn in einem großen Glas,
vielleicht ein verkabeltes Kollektiv von Robotern, die sich ihrer Existenz
bewusst sind? Es könnte alles Mögliche sein.«
    Der Aghoru sah ihn an. »Was ist
ein Princeps? Ist das so etwas wie ein Gott?«
    Unwillkürlich begann Khalophis
zu lachen. »So könnte man ihn auch bezeichnen. Es ist zwar kein freundlicher Begriff,
aber er vermittelt wenigstens den richtigen Eindruck. Ein Astartes ist für
Sterbliche ein Gott, und ein Titan ... Nun, das ist der Gott des Schlachtfelds.
Selbst eine Legion nimmt davon Notiz, wenn sich die Maschinen des Mechanicums
in Marsch setzen.«
    »Diese Wächter haben sich noch
nie in Marsch gesetzt«, erklärte der maskierte Anführer. »Noch nie, seit wir
von ihnen wissen. Wir hoffen auch, dass sie es niemals tun werden.«
    »Yatiri ... so heißen Sie doch,
richtig?«, fragte Khalophis und beugte sich vor.
    »Ja, Bruder Khalophis, so
lautet mein Name.«
    »Ich bin nicht Ihr Bruder«,
zischte er ihn an. Auch wenn er von seinen Fähigkeiten abgeschnitten war und
mit seinem Schutzgeist keinen Kontakt aufnehmen konnte, fühlte er sich voller
Energie — zwar nicht jener Energie, die ihm normalerweise die Gezeiten des
Äthers verliehen, sondern erfüllt von einer Energie, die er aus dem Akt der
Beherrschung schöpfte.
    »Wir sind alle Brüder«, sagte
Yatiri, der angesichts seines feindselig gestimmten Gegenübers völlig ruhig
blieb. »Lautet so nicht die Lehre Ihres großen Führers? Er sagt uns, dass wir
alle zu einer Rasse gehören und durch eine große Katastrophe getrennt wurden.
Und nun werden wir unter den wachsamen Blicken des Imperators hoch oben am
Himmel wieder zusammengeführt.«
    »Das stimmt«, bestätigte
Khalophis. »Aber nicht alle, die von den anderen getrennt wurden, wollen auch
wieder zusammengeführt werden. Manche von ihnen wehren sich dagegen.«
    »Wir wehren uns nicht dagegen«,
machte Yatiri deutlich.
    »Wir heißen Ihre Ankunft
willkommen.«
    »Das behaupten Sie «, gab
Khalophis zurück, stützte sich auf den Altar und musterte den Sterblichen durch
die grünlichen Linsen seines Gefechtshelms. Auch wenn Aghoru als eine gefügige
Welt galt, verließ er sich doch lieber auf seinen Gefechtsinstinkt. Die
Falarica wurden weiß wiedergegeben, die Stammesmitglieder rot, doch die von
ihnen ausgehende Gefahr wurde als unbedeutend eingestuft.
    »Es ist auch so«, beteuerte
Yatiri. »In dem Moment, da Sie unsere Welt betraten, haben wir uns Ihnen
angeschlossen.«
    »So reden Memoratoren«, spie
Khalophis aus. »Außerdem vertraue ich niemandem, der eine Maske trägt, erst recht
nicht, wenn es sich um verspiegelte Masken handelt. Ich frage mich dann immer,
was jemand dahinter verstecken will.«
    »Sie tragen auch eine Maske«,
erwiderte Yatiri und ging an ihm vorbei zum Höhleneingang.
    »Das ist ein Helm.«
    »Er bewirkt das Gleiche, indem
er Ihr Gesicht verdeckt.«
    »Warum tragen Sie Masken?«,
fragte Khalophis und folgte dem Mann zu den riesigen Wächtern des Bergs.
    »Warum tragen Sie eine Maske?«,
gab Yatiri zurück, ohne sich zu ihm umzudrehen.
    »Zum Schutz. Mein Helm ist
gepanzert und hat mir schon mehr als einmal das Leben gerettet.«
    »Ich trage die Maske ebenfalls
zum Schutz«, antwortete der Anführer der Aghoru und hatte soeben einen Fuß der
Statue ganz links

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