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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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elektrisch aufgeladen.
    »Tatsächlich?«, gab der
Astartes zurück.
    »Über Sie habe ich ebenfalls
viel gehört.«
    »So?«, fragte Lemuel, dem
Camille deutlich anmerken konnte, wie überrascht er war.
    »Ich dachte, die Thousand Sons
können mit uns armen Memo-ratoren nicht viel anfangen.«
    »Das gilt nur für die, die uns
nicht interessieren«, erwiderte Anen.
    »Ich fühle mich geschmeichelt«,
sagte er. »Darf ich denn fragen, ob Sie irgendeinen meiner Artikel gelesen
haben?«
    »Nein«, antwortete Ankhu Anen,
als wäre es reine Zeitverschwendung, so etwas zu tun. »Nein, das habe ich nicht.«
    »Oh«, machte ein betrübter
Lemuel. »Nun, vielleicht könnte ich Ihnen gelegentlich eine Auswahl meiner
Arbeiten zusammen-stellen. Ich behaupte von mir nicht, große Kenntnis zu
besitzen. Dennoch könnte vielleicht das eine oder andere für Sie von Interesse
sein, vor allem die Passagen, die sich mit dem Wachstum der Gesellschaft auf Achtundzwanzig-Fünfzehn
befassen.«
    »Vielleicht«, gab der Astartes
zurück. »Aber ich bin nicht hier, um Lesestoff zu sammeln, sondern um Ihnen
eine Vorladung zu überbringen.«
    »Eine Vorladung? Von wem?«,
fragte Lemuel verdutzt.
    »Von Lord Ahriman«, sagte er.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Fünf
    Der Probekandidat
    Schöpfungsmythen
    Erinnerungen an Terra
     
     
    DAS INNERE VON AHRIMANS
PAVILLON war sein persön-licher Ort der Ruhe. Der Pavillon war geräumig und gut
belüftet, womit er eine ideale Zuflucht vor der Hitze auf Aghoru bot. Ein
Bücherregal aus Walnussholz stand neben seinem Schlafplatz, die Bücher darin
waren für ihn so etwas wie alte Freunde, unzählige Male gelesen oder nur durchgeblättert,
so vertraut wie die Worte, die sich in ihnen befanden.
    Ein ramponiertes Exemplar der Akkadianische
literarische Formen stand neben einer Übersetzung des Voynich Manuskripts und des Codex Seraphinianus . Das Turba Philosophorum wetteiferte
um Platz neben fünf der insgesamt sieben Bände der kryptischen Bücher von
Hzan und dem Clavis Solomoni , zusammen mit ausgewählten anderen Texten,
die keine unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich lenken würden. Hätte jedoch
irgendjemand die verborgenen Fächer im Regal entdeckt und geöffnet, dann wäre
er auf weitaus provokantere Bände gestoßen.
    Weihrauchfässer hingen von
Sandelholzsparren herab, im Herzen des Pavillons brannte eine Kohlenpfanne mit
grüner Flamme.
    Ahriman atmete die intensive
Mischung aus verschiedenen Aromen ein und ließ deren beruhigenden Einfluss auf
sich wirken, um sein Eintauchen in die unteren Aufzählungen zu erleichtern. Er
starrte in die Flammen und richtete seinen Willen auf die Strömungen des
Äthers.
    Die Zukunft bestand aus Nebel
und Schatten, verschwommenen Schwaden, die keine Bedeutung durchdringen konnte.
In früheren Jahrhunderten hatten sich durch den Schleier des Empyreans hindurch
zersplitterte Zeitlinien erkennen lassen, und Ahriman war in der Lage gewesen, die
Echos der nahen Zukunft so klar zu sehen, wie es einem Sterblichen möglich war,
das zu erahnen, was geschehen würde, wenn er von einer Klippe sprang.
    Die Gezeiten des Großen Ozeans
stellten für ihn ein Mysterium dar, so unbekannt, wie es das andere Ende der Welt
für frühere Seefahrer gewesen war. Ahriman konnte spüren, wie ihm die
Konzentration entglitt, woraufhin die Verärgerung über seine Unfähigkeit, die Zukunft
zu ergründen, so groß wurde, dass sie seine Selbstbeherrschung zu überwältigen
drohte. Dabei war Konzentration der Schlüssel, der alle Türen öffnete,
Konzentration war die Grundlage für alle Übungen der Thousand Sons, und sie war
das Mittel, um die größeren Mysterien zu lösen.
    Wütend über sich selbst
schüttelte Ahriman den Kopf und öffnete die Augen, um dann mit einer flüssigen
Bewegung aus dem Schneidersitz aufzustehen. Ein karmesinrotes Gewand, zusammen-gehalten
von einem breiten Ledergürtel, an dem ein Bund Bronzeschlüssel hing, ersetzte
die Rüstung, auf die er für dieses Zusammentreffen verzichtet hatte.
    Sobek stand am Eingang zum
Pavillon, er war in die rubinroten Panzerplatten seiner Rüstung gehüllt und
machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl.
    »Sprechen Sie«, befahl Ahriman
ihm. »Ihre Aura macht mir zu schaffen. Sagen Sie, was Sie zu sagen haben, und dann
soll es gut sein.«
    »Darf ich offen reden, Milord?«
    »Das habe ich soeben gesagt«,
herrschte Ahriman ihn an und musste sich sogleich wieder zur Ruhe zwingen. »Sie
sind mein Practicus, und

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