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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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»Uthizzar, du bist doch
auf Fenris gewesen, nicht wahr?«
    Selbstverständlich war das nur
eine rhetorische Frage gewesen, schließlich wusste Magnus alles über die
Austauschprogramme seiner Hauptleute.
    Uthizzar nickte und erwiderte:
»Nur für kurze Zeit, Milord. Es war keine angenehme Erfahrung.«
    »Das kann ich mir vorstellen.
Fenris heißt Besucher nicht willkommen, und die Welt ist auch kein
zuvorkommender Gastgeber«, meinte Magnus mit einem verborgenen Lächeln. »Es ist
eine Welt wie keine andere, unerbittlich und feindselig. Das Eis wartet darauf,
beim ersten Anzeichen von Nachlässigkeit jeden zu töten, der die gefrorenen
Meere und die mit Schnee bedeckten Klippen bereist. Ein Sterblicher würde
selbst dann, wenn er sich bestens auf die Temperaturen vorbereitet hat,
innerhalb weniger Minuten nach seiner Ankunft auf Fenris erfrieren.«
    »Und doch überleben die Stämme
dort ganz gut«, warf Ahriman ein. »Allem Anschein nach sind sie kaum mehr als
ein Haufen wilder Barbaren, die die ganze Zeit über nichts anderes tun, als
sich gegenseitig zu bekriegen und sich um die wenigen Fleckchen Land zu
streiten, die die Umwälzungen des Großen Jahrs überstanden hatten.«
    »Barbaren sind sie«, stimmte
Magnus ihm zu.
    »Aber auch noch viel mehr als
das.«
    »Was macht sie denn zu etwas so
Besonderem?«, fragte Hathor Maat, der nicht glauben wollte, dass sich
barbarische Sterbliche um die Zustimmung des Primarchen verdient machen
konnten.
    »Hast du nicht zugehört? Fenris
ist eine Todeswelt, ein so feindseliger Planet, dass er sogar für deine
Biomanipulation eine Herausforderung darstellen würde. Und doch besitzen diese
Sterblichen Land, ein Zuhause und eine Familie auf einer Welt, um die die
meisten vernünftigen Menschen einen großen Bogen machen würden.«
    »Und wie stellen sie das an?«
    Wieder lächelte Magnus, und
Ahriman merkte ihm an, dass sich der Primarch mal wieder in der Rolle des
Lehrers gefiel.
    »Sag mir zuerst, was du über
die Canis-Helix weißt.«
    »Das ist ein genetischer
Zünder«, antwortete Hathor Maat.
    »Ein Vorläufer-Gen, das es dem
Rest der Gensaat der Space Wolves erlaubt, im Körper eines Anwärters Fuß zu
fassen.«
    Magnus schüttelte den Kopf,
sein großes Auge funkelte grün und golden, als er seine Hauptleute ansah. »Das
ist ein Teil ihrer Funktion, richtig, aber es war nie vorgesehen, dass es so
... so offensichtlich sein sollte.«
    »Und wie sollte sie dann
eingesetzt werden?«, wollte Ahriman wissen. Er sah Skarssen an, der nun wieder seine
Ledermaske trug, und fragte sich, ob dessen Apothecarii genauso viel wussten
wie Magnus. Der Wolfslord verhielt sich in der Nähe des Primarchen sehr
zurückhaltend, nachdem er einen Vorgeschmack von dessen Macht zu spüren
bekommen hatte. Ahriman selbst vermutete, dass Magnus' Behauptung, er könne
allein mit der Kraft seiner Gedanken die Schiffe der Space Wolves im Orbit um
Aghoru vernichten, ein wohlkalkulierter Bluff war. Doch Skarssen schien darauf
hereingefallen zu sein.
    »Stellt euch jene Zeit vor, in
der die Menschheit Fenris entdeckte«, redete Magnus weiter. »Eine so absolut
lebensfeindliche Welt, dass Menschen dort schlichtweg nicht überleben konnten.
Alles, was Fenris betraf, hatte mit dem Tod zu tun. Die Kälte ließ das Blut in
den Adern gefrieren, das Land sank unter den Füßen ein, die heulenden Winde
rissen einem die Luft und damit das Leben aus den Lungen. Natürlich sahen die
Genetiker damals das Unmögliche als Herausforderung an, und täglich schufen sie
neue Codes in den Chromosomen von Mensch und Tier mit der gleichen
Mühelosigkeit, mit der das Mechanicum Datenplatten für Servitoren stanzt.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass
diese Kolonisten genveränderte Wölfe mit nach Fenris brachten?«, fragte Phosis T'kar.
    »Möglicherweise war das der
Fall«, antwortete Magnus.
    »Wahrscheinlicher aber ist,
dass sie sich anpassten, manchmal nur unvollkommen und ohne einen Gedanken an
die möglichen Konsequenzen zu vergeuden. Oder aber auf Fenris lebten andere,
ältere Rassen.«
    Ahriman beobachtete Magnus,
während der erzählte, und konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ihm über
die Ursprünge von Fenris mehr bekannt war, als er seinen Hauptleuten sagen
wollte. Magnus war ein Reisender, der tiefer in die verborgenen Regionen des
Großen Ozeans vorgedrungen war als jede andere lebende Seele. Vielleicht hatte
er tatsächlich die ersten Tage auf der Welt des Wolfskönigs mit angesehen.
    Magnus hob

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