DGB 13 - Nemesis
darauf verwendet, keinen Hinweis
auf den erfolgten Einbruch zurückzulassen. »Entscheidend ist, dass Sie mir
sagen, wo sich die echte Verfügung in diesem Moment befindet. Wenn Sie damit recht
haben, dass diese Leute in den Diensten des Kriegsmeisters standen, dann müssen
wir uns davon überzeugen, dass die Handelsverfügung nach wie vor sicher
aufbewahrt ist.«
»Die haben danach gesucht ...«,
flüsterte Eurotas entsetzt.
Als der Baron ihn wieder ansah,
hatte die nackte Angst ihn fest im Griff. »Ich habe einen Eid geleistet, dem
Eurotas-Clan und all seinen Unternehmungen zu dienen. Dazu gehört auch Ihr ... Netzwerk.
Aber diesem Eid kann ich nicht nachkommen, wenn die Verfügung verschwunden
ist.«
»So etwas darf niemals
geschehen«, betonte der Handelsbaron.
»Es ist ... es befindet sich
nicht bei der Flotte. Sie müssen verstehen, ich hatte praktisch keine andere
Wahl. Es gab da einige Zahlungsrückstände, die nicht ausgeglichen werden
konnten, und ich musste den einen oder anderen Gefallen leisten, damit der Clan
weiter operieren kann.«
» Wo? «
Speer stieß Hyssos' schroffe
Stimme wie einen Peitschenhieb aus.
Wieder wich Eurotas seinem
Blick aus.
»Die Handelsverfügtalg wurde
von der Hand des Gott-Imperators berührt, daher ist sie in den Augen
derjenigen, die an das Wort der Lectitio Divinitatus glauben, ein
heiliges Objekt. Um eine größere Schuldensumme erlassen zu bekommen, habe ich
einer Gruppe von Adligen, die mit der Theoge zu tun haben, die Verfügung für
... für einen längeren Pilgerzeitraum überlassen.«
»Welche Adligen?«, wollte Speer
wissen. »Wo sind sie?«
»Sie haben auf meine Versuche,
mit ihnen Kontakt aufzunehmen, nicht reagiert. Ich fürchte, sie sind tot oder
halten sich irgendwo versteckt. Wenn Horus' Streitkräfte sie aufspüren, werden
sie sie töten, und die Verfügung wird zerstört werden.«
Seine Unterlippe zitterte.
»Wenn das nicht bereits
passiert ist.« Eurotas hob den Kopf.
»Die Verfügung ist auf
Dagonet.«
Endlich! Die Antwort! Seit einigen Minuten hatte
Speer mit dem Gedanken gespielt, aus Hyssos' einengendem Körper auszubrechen
und seine wahre Form anzunehmen, nur um Eurotas zu zeigen, was für ein Narr er
doch gewesen war, und ihn dann in Fetzen zu reißen.
Aber er hatte es geschafft,
seinen Zorn wieder abebben zu lassen, und so nickte er nun betrübt. »Dann
benötige ich ein Schiff. Den schnellsten Kutter, der verfügbar ist.«
»Sie können nicht nach Dagonet
fliegen!«, wandte Eurotas ein.
»Die dortige Regierung hat sich
bereits für den Kriegsmeister ausgesprochen! Es heißt, die Sons of Horus sind
in diesem Moment auf dem Weg zum Planeten ... Das wäre Selbstmord! Das werde
ich nicht zulassen!«
Speer verzog sein falsches
Fleisch zu einem traurigen Lächeln, dabei deutete er eine Verbeugung an. »Ich schwöre
Ihnen, ich werde die Verfügung zurückholen, Milord. In diesem Augenblick kennt
mein Leben keinen anderen Sinn mehr.«
Nach einer Weile nickte der
Adlige. »Sehr gut. Und möge der Imperator Sie beschützen.«
»Das können wir nur hoffen«,
erwiderte er.
Dreizehn
Treue oder Pflicht
Verbunden
Die Handelsverfügung
DIE MITTEILUNG KAM VOM
VINDICARE, also gesellte sich Iota zu Kell und den anderen Mitgliedern des
Exekutions-kommandos in einem der vielen Lagerräume tief unten im Labyrinth aus
Höhlen, weit weg von den stärker bevölkerten Sektionen des Verstecks. In dem
Raum roch es nach Promethium, da der flüssige Treibstoff hier in Fässern
gelagert wurde, die bis unter die Decke gestapelt standen, und das System für
den Luftaustausch nur gelegentlich funktionierte.
Kell hatte darauf geachtet,
dass das Treffen mit einem der regelmäßigen Patrouillenflüge der Clanschiffe
zusammenfiel.
Sobald diese Schiffe unterwegs
waren, herrschte im Lager Stille und Verdunkelung, während man darauf wartete,
dass sie ihre Schleife über dem Messerschnitt flogen und zur Stadt
zurückkehrten. In diesen Augenblicken hatten Capra und die anderen alle Hände
voll zu tun, sodass sich die Assassinen zumindest für eine Weile vom Rest
unbemerkt zusammensetzen konnten.
Der Vindicare sah sich um und
schaute jeden der Assassinen an.
Iota entging nicht, dass er
sich Soalm erst ganz zum Schluss zuwandte und den Blick etwas länger auf ihr
ruhen ließ. Sie fragte sich, ob seine Schwester wohl die Bedeutung dieser
winzigen Geste verstand.
Iota betrachtete ihr Verstehen
des menschlichen Miteinanders als ein ständiges Experiment,
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