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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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« Sinope schaute zur Seite.
    » Wenn Sie sich weigern ...
dann wird blutiger Regen auf dein ganzen Weg bis zur Heiligen Terra fallen .«
    Das Hologramm verblasste, und
Soalm musste feststellen, dass ihre Hände zitterten. Sie konnte den Blick nicht
von dem Hologramm abwenden und hielt es verkrallt in ihren Fingern, als könnte
es ihr sonst auf magische Weise entwischen.
    Lady Sinopes Worte, diese
schlichten Worte hatten sich einen Weg bis tief in ihr Herz gebahnt. Ihre
Gefühle verkrampften sich in ihrer Brust. Sie war eine vereidigte Agentin des
Officio Assassinorum, eine Assassine des Tempels Venenum, die den Rang Epsilon-dan
innehatte und ihre Befehle hatte. Aber sie war auch Jenniker Soalm — Jenniker
Kell —, eine Tochter des Imperiums der Menschen und eine treue Dienerin des
Gott-Imperators der Menschheit.
    Auf welchem Weg würde sie Ihm
eher von Nutzen sein? Welcher Weg war die beste Entscheidung für Seine
Subjekte?
    So sehr sie es auch versuchte,
konnte sie dennoch nicht die Kraft hinter Sinopes Nachricht von sich weisen.
Die stille Macht der Adligen war in den Raum geströmt und umgab sie nun. Soalm
wusste, dass sie darum gebeten wurde, das Richtige zu tun — etwas Bedeutenderes
als eine vor Blut triefende Mission, die nur noch viel mehr Tod und Verderben
nach sich ziehen würde.
    Die Kirche der Lectitio
Divinitatus auf Dagonet brauchte sie. Als sie Hilfe gebraucht hatte, nachdem
ihr ihre Eltern und dann auch noch Eristede genommen worden waren, da war es
das Wort des Gott-Imperators gewesen, das ihr Kraft gegeben hatte. Nun war es
Zeit, diese Schuld zu begleichen. Letztlich wurde ihr bewusst, dass es gar
keine Frage war, was sie als Nächstes tun sollte.
     
    Die Tür öffnete sich
scheppernd, und der Rebellensoldat zuckte zusammen, drehte sich um und sah die
blasse Assassine auf der Türschwelle stehen. Sie trug eine mit aufwendigen
Schnitzereien versehene Holzkiste, die mit einem Schultergurt versehen war, und
war soeben damit beschäftigt, ein Halfter mit einer Bakt-Pistole darin an ihrem
Gürtel festzumachen.
    Sie sah den Mann an, ihre
Kapuze hatte sie bereits über den Kopf gezogen. »Sinope hat gesagt, Sie würden
mich zu ihr führen.« Der Mann nickte dankbar. »Ja, natürlich. Hier entlang. Folgen
Sie mir.«
    Der Rebell ging ein paar
Schritte weit, blieb dann aber wieder stehen. »Und die anderen ... Ihre
Kameraden?«
    »Die müssen nichts davon
wissen«, antwortete Soalm und gab ihm ein Zeichen weiterzugehen.
    Die beiden folgten einer
Biegung im Gang und begaben sich hinauf zur Oberfläche.
    In den Schatten verborgen stand
Iota und sah ihnen nach.
     
    Speer verabscheute den Warp.
    Wenn er die kreischenden Hallen
des Immateriums durchquerte, sorgte er dafür, dass er diese Zeit in Stasis
verbrachte, indem er sich mithilfe von Medikamenten in Tiefschlaf versetzen
ließ. Sollte das nicht möglich sein, weil er die Identität eines anderen
angenommen hatte und deshalb wach bleiben musste, dann bereitete er sich mit
stundenlangen mentalen Ritualen darauf vor.
    Beides war erforderlich, um die
Dämonenhaut zu besänftigen. Im Normalraum ob auf einem Planeten oder anderswo
hatte er die Kontrolle über diese moleküldicke Schicht aus lebendem Gewebe, die
mit seinem Geburtsfleisch verbunden war. Zugegeben, es gab Gelegenheiten, da
bereitete sie ihm Probleme, wenn sie versuchte, sich ihm mit kleinen Dingen zu
widersetzen, aber letztlich blieb Speer immer noch Herr über sie. Und solange
sie gesättigt wurde, solange er sie mit Morden und mit Blut nährte, gehorchte
sie ihm auch.
    Doch in den Tiefen des Warp sah
das alles ganz anders aus. Hier, wo nur ein paar Meter Stahl und die hauchdünne
Energie eines Gellerfelds ihn vom Donner und Wahnsinn des Warp trennten, da
begann sich die Dämonenhaut mit Nachdruck gegen ihn zu wehren. Er fragte sich,
ob es wohl etwas damit zu tun hatte, dass sich da draußen ihresgleichen
aufhielten, nämlich in der Gestalt der räuberischen, fast intelligenten
Lebensformen, die unsichtbar im Kielwasser der passierenden Raumschiffe
mitschwammen.
    Eurotas hatte ihm ein Schiff
namens Yelene überlassen, ein schneller Kutter aus der Kurierflotte des
Konsortiums, der Fracht von geringer Masse, aber von hohem Wert schnell von
System zu System zu befördern vermochte. Zur Crew gehörten die besten Offiziere
und Männer, die der Clan zu bieten hatte, doch von diesen Leuten nahm Speer
kaum Notiz. Er hatte dem Kapitän nur zwei Befehle gegeben: Erstens sollte er
Dagonet schnell wie

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