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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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für die
Brückencrew des Kutters als Herausforderung erwiesen hatte, da es keine
Leichtigkeit war, eine Kollision mit den größeren Trümmerteilen, mit den Hüllen
ausgeschlachteter Raumstationen oder den Systemkreuzern zu vermeiden, in denen
noch immer Plasmafeuer brannten. Bei jedem Schiff, das einen weitgehend
unversehrten Eindruck machte, ordnete der Ermittler an, einen möglichst weiten
Bogen darum zu machen.
    Die Yelene näherte sich
Dagonet so weit, wie sie es wagen konnte, den Rest der Strecke musste ein
Shuttle zurücklegen. Auf dem Weg nach unten wurde der Besatzung das ganze
Ausmaß der Verwüstungen deutlich. Wo sich laut ihren Karten Städte befinden
sollten, waren jetzt nur noch von Rauch verhüllte Krater zu sehen, die von den
Folgen nuklearer Explosionen nachglühten. Andere Siedlungen waren von den
Menschen einfach aufgegeben worden.
    Selbst hier, am Rand der
Hauptstadt, herrschte auf dem Planeten Stille, als würde der gebannt den Atem
anhalten.
    »Sie haben die Zerstörungen
gesehen«, sagte der Pilot, während sein Kollege die Kom-Kanäle durchsuchte.
    »Die großen Mengen Staub und
Asche in der Atmosphäre könnte den Funkverkehr beeinträchtigen. Entweder das,
oder sie haben die Kommunikation auf dem ganzen Planeten eingestellt.« Der
andere Mann nickte gedankenverloren.
    »Kommunikation über Kabel ist
sicherer. Sie könnten möglicherweise per Telegrafie kommunizieren.«
    Bevor der Pilot darauf etwas
erwidern konnte, öffnete sich die Luke hinter ihnen, und der Mann namens Hyssos
kam herein.
    »Machen Sie die Lichter aus«,
wies er sie an. »Lenken Sie nicht mehr Aufmerksamkeit auf uns als unbedingt
nötig!«
    »Jawohl, mein Herr.« Der
Co-Pilot kam der Aufforderung nach, und gleich wurde es draußen dunkel.
    Der Pilot musterte den
Ermittler. Er hatte verschiedene Geschichten über Hyssos gehört. Es hieß, er
sei ein fordernder Mann, aber auch fair. Kein Leuteschinder wie so manche
Befehlshaber, unter denen der Pilot bereits gedient hatte.
    Allerdings musste er zugeben,
dass er Mühe hatte, diese Beschreibung mit dem Passagier in Einklang zu
bringen. Seit sie sich von der Eurotas-Flotte getrennt hatten, war er wortkarg,
gereizt und unfreundlich gewesen, wenn er sich schon mal die Zeit nahm, mit
jemandem zu reden. »Wie möchten Sie vorgehen, Ermittler?«
    »Lassen Sie den Frachtlift
runter«, kam die knappe Antwort.
    Abermals nickte der Co-Pilot
nur und betätigte eine Taste, dann fuhr der Aufzug aus dem Bauch des Shuttles
nach unten, bis er das Rollfeld erreicht hatte. Darauf festgezurrt fand sich
ein Jetbike, das vollgetankt und einsatzbereit war.
    »Eine Frage noch«, sagte
Hyssos, als er sich im Cockpit genauer umsah. »Verfügt dieses Shuttle über
einen Kogitatorenkern an Bord? Ist es in der Lage, auch allein in den Orbit
aufzusteigen?«
    »Ja«, erwiderte der Pilot,
während er sich fragte, worauf diese Frage abzielte. »Es ist zwar nicht
empfehlenswert, aber im Notfall lässt sich das einrichten.«
    »Was für eine Art von Notfall?«
    »Na ja«, meinte der Copilot und
hob den Kopf.
    »Wenn die Crew aus irgendeinem
Grund das nicht selbst erledigen kann, zum Beispiel weil ...«
    »Weil sie tot ist.« Hyssos ließ
die Hände nach vorn schießen, die Finger hatte er so aneinandergelegt, dass sie
Spitzen bildeten, die er in den Hals der beiden Männer trieb. Keiner von ihnen
bekam noch die Gelegenheit zu schreien, stattdessen brachten sie nur noch ein
Röcheln zustande, da er jedem von ihnen die Kehle zerriss.
    Das Blut strömte mit hohem
Druck aus der Wunde, und Hyssos verzog mürrisch das Gesicht, als er die Köpfe
so drehte, dass das Blut nicht auf seine eigene Kleidung spritzte. Beide
starben mit dem Anblick vor Augen, wie ihr eigener Lebenssaft auf die Instrumente
und gegen die Fenster spritzte.
     
    Speer stand eine Weile da, die
Hände in das aufgerissene Fleisch der Männer gedrückt, während er spürte, wie
die an den Fingerspitzen in der Dämonenhaut entstandenen kleinen Münder das
Blut aufleckten. Das Fleisch absorbierte die Flüssigkeit, deren letzte Reste
durch den Gitterboden im Cockpit versickerten.
    Nachdem er davon überzeugt war,
dass sich die Dämonenhaut nun wieder im Ruhezustand befand, begab sich Speer in
die angrenzende Bordtoilette, um das Blut abzuspülen. Erst danach stieg er
hinab in den geöffneten Frachtraum. Er verzichtete auf Atemmaske und
Schutzbrille, stattdessen nahm er so, wie er war, auf dem Sattel des Jetbikes
Platz. Das kleine Fluggerät war ein

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