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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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mir verschiedene Dinge zusichern. Sie werden keinerlei
Informationen von mir erhalten, wenn Sie sich gegen eine der folgenden
Bedingungen aussprechen. Haben Sie verstanden?«
    »Reden Sie ruhig weiter«,
forderte Yosef sie auf.
    An ihren langen,
schmalgliedrigen und makellos manikürten Fingern begann sie abzuzählen.
    »Dieses Treffen hat nie
stattgefunden. Jeder Versuch, zu einem späteren Zeitpunkt zu behaupten, dass es
doch stattgefunden hat, wird von mir geleugnet und unter Umständen als
Verleumdung von mir zur Anzeige gebracht werden. Unter keinen Umständen werden
Sie sich zur Art äußern, wie diese Information in die offiziellen
Ermittlungsakten gelangt ist. Weder jetzt noch später, sollte es zu einem
Gerichtsverfahren kommen. Und abschließend, und das ist der wichtigste Punkt,
wird der Name des Eurotas-Handelskonsortiums in keiner Weise mit dem
Verdächtigen Ihrer Nachforschungen in Verbindung gebracht werden.« Die beiden
Männer sahen sich an. »Ich schätze, mir bleibt keine andere Wahl«, sagte Yosef.
    »Sie beide«, beharrte sie.
    »Also gut«, stimmte Daig zu und
nickte, wenn auch ein wenig verhalten.
    Gorospe gab ihnen die
Datentafel zurück und faltete das Rebenpapier auseinander.
    Darauf erkannte Yosef einen
ausgedruckten Text und das Foto eines unrasierten Mannes mit tief liegenden
Augen, der etwas Kriminelles an sich hatte.
    »Es gab eine Übereinstimmung
zwischen der von Ihnen vorgelegten Blutspur und einer Person, die in unseren
biomedizinischen Unterlagen erfasst ist. Sein Name ist Erno Sigg, und er hält
sich irgendwo auf Iesta Veracrux versteckt.« Yosef wollte nach dem Blatt greifen,
aber sie zog es weg.
    »Er war Passagier auf einem
Ihrer Schiffe?« Als die Frau nicht sofort antwortete, zog Daig die
zwangsläufige Schlussfolgerung.
    »Das ist eine Personalakte, die
Sie da haben, nicht wahr? Sigg ist nicht bloß ein Passagier, sondern er
arbeitet für Sie.«
    »Ah«, machte Yosef und nickte,
da er nun die Zusammenhänge verstand. »Na, das macht das alles ja viel klarer.
Das Letzte, was der Handelsbaron möchte, ist, dass der gute Ruf seines Clans
mit einem psychotischen Mörder in Verbindung gebracht wird.«
    »Erno Sigg ist kein
Angestellter des Konsortiums«, machte Gorospe deutlich.
    »Er ist seit vier Monden nicht
mehr Mitarbeiter unseres Stabs. Seine Zugehörigkeit zum Clan wurde auf
unbefristete Zeit aufgehoben, nachdem es einen ... Zwischenfall gegeben hatte.«
    »Und weiter?« Die Frau sah auf
das Blatt. »Nach einem gewalttätigen Vorfall auf einer der im tiefen Raum
gelegenen Handelsstation des Konsortiums wurde Sigg unehrenhaft entlassen.«
    »Er hat jemanden
niedergestochen«, sagte Yosef auf gut Glück und sah sich bestätigt, als er die
Reaktion der Frau sah.
    »Hat er denjenigen auch
getötet?« Gorospe schüttelte den Kopf.
    »Es gab keine Toten zu
beklagen. Aber er ... er hatte eine Waffe benutzt.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Das wissen wir nicht.« Daig
verzog den Mund. »Dann haben Sie also beschlossen, ihn rauszuwerfen. Sie haben
einen zu Gewalt neigenden Menschen auf unserem Planeten ausgesetzt, ohne auf
die Idee zu kommen, die örtlichen Strafverfolgungsbehörden davon in Kenntnis zu
setzen? Ich glaube, ich kann einen Richter finden, der das als grob fahrlässige
Gefährdung der Öffentlichkeit werten wird.«
    »Sie verstehen nicht. Sigg
wurde entlassen, nachdem er eine Haftstrafe abgesessen hatte, die seinem
Fehlverhalten entsprechend bemessen war.« Gorospe sah wieder auf das Blatt in
ihrer Hand.
    »Laut den Vermerken unseres
Sicherheitsstabs hat er ehrliche Reue gezeigt. Er begab sich freiwillig in eine
gemeinnützige Rehabilitationsgruppe hier auf Iesta Veracrux. Deshalb bat er
darum, auf diesen Planeten entlassen zu werden.«
    »Was für eine Gruppe?«, fragte
Daig.
    »In der Akte ist notiert, dass
es sich um eine informelle Organisation handelt, die sich Theoge nennt.« Yosef
fluchte leise und nahm der Frau das Blatt ab.
    »Gehen Sie mir das. Wir
übernehmen ab hier.«
    »Vergessen Sie nicht unsere
Abmachung«, beharrte sie, während ihre Wangen rot anliefen. Aber der Vogt war
bereits auf dem Weg zum Coleopter.
     
    Der Kriegslord Jun Yae Jun
schoss von der verzierten Couch hoch, auf der er bis gerade eben gelegen hatte.
    Sein Gewand öffnete sich,
während seine Helfer angesichts seiner hastigen Reaktion in alle Richtungen
zurückwichen. Er fauchte und knurrte und riss an dem Geflecht aus goldenen
Mechadendriten, die um seinen Kopf gelegt waren und in Ohren,

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