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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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Tarnanzug aus, der unter dem Schädelhelm zusammengefaltet
gelegen hatte. Mühelos streifte sie den Stoff über, zum Schluss setzte sie die
Maske auf, die eine beschwichtigende Wirkung auf sie hatte.
    Hustend und stammelnd stieß die
heulende Frau ein paar Worte aus, während Juns Kontrolle über sie endgültig
zerbrach. »Cuh. Cuh. Culexus.« Aber Iota wartete nicht, bis die Frau
ausgesprochen hatte, sondern sprang von einem Regen aus Glas- und Holzsplittern
begleitet aus dem Fenster, um in das gegenüberliegende Gebäude zu gelangen.
     
    Während sie darauf warteten,
das Gorospe zurückkehrte, betrachtete Yosef die Umgebung des Landeplatzes. Die
Brunnen, die sonst eingefärbtes Wasser in die Luft schossen, waren
abgeschaltet, und bei genauerem Hinsehen musste er feststellen, dass die
gepflegten Gärten in Wahrheit einen recht vernachlässigten Eindruck erweckten.
    Die ansonsten so makellosen
Rasenflächen wiesen sogar einige vertrocknete und braun verfärbte Stellen auf.
Das Konsortium schien bei den kleinen Details nachlässig geworden zu sein, und Yosef
fragte sich unwillkürlich, inwieweit das für die großen und wichtigen Dinge
eine Rolle spielen mochte.
    Daig hatte den Versuch
unternommen, einen der beiden Sicherheitsleute in eine Unterhaltung zu
verwickeln, indem er seine übliche Taktik anwandte und sich über das Wetter
beklagte, doch der andere Mann hatte kein Interesse an einer Unterhaltung mit
ihm erkennen lassen. »Schöne Kleidung haben sie an«, sagte er an Yosef gewandt,
als er zum geparkten Coleopter zurückkehrte.
    »Ob sie wohl ihre Anzüge selbst
bezahlen müssen?«
    »Warum fragst du? Willst du
eine neue Karriere beginnen?« Daig zuckte mit den Schultern.
    »Oder vielleicht eine Auszeit
nehmen. Eine sehr lange, und zwar irgendwo, wo Ruhe herrscht.« Er sah kurz zum
Himmel.
    Yosef spürte, dass irgendetwas
in seinem Kollegen vorging, und schließlich sprach er die Frage aus, die ihm
bereits seit einer Weile durch den Kopf ging. »Glaubst du, er wird herkommen?«
    »Der Kriegsmeister?«
    »Wer sonst?« Die Luft um sie
herum schien mit einem Mal wie erstarrt zu sein.
    »Die Arbites sagen, dass sich
die Astartes um diese Angelegenheit kümmern werden.« Daigs Tonfall machte
deutlich, dass er kein Wort davon glaubte.
    Yosef sah grübelnd drein.
Nachdem er die Frage ausgesprochen hatte, musste er feststellen, dass er an
nichts anderes mehr denken konnte. »Ich finde immer noch, das Ganze ist nur schwer
zu begreifen. Allein diese Vorstellung, dass ein Sohn des Imperators eine
Rebellion gegen ihn plant.« Es hatte etwas Unwirkliches an sich so als würde
der Regen gegen die Wolken rebellieren.
    »Laimner sagt, es gibt
überhaupt keine Meuterei. Er sagt, das ist ein Desinformationsschachzug der
Adeptus Terra, um die weit entfernten Planeten in Unsicherheit zu wiegen, damit
sie der Thronwelt treu ergeben bleiben. Immerhin ist eine ängstliche
Bevölkerung auch eine gehorsame Bevölkerung.«
    »Unser geschätzter Vogtwart ist
ein Dummkopf.«
    »Dem werde ich nicht
widersprechen«, meinte Daig.
    »Aber ist das in irgendeiner
Weise schockierender als der Gedanke, dass sich der Kriegsmeister gegen seinen
eigenen Vater wendet? Welchen Grund soll er dafür haben, außer er leidet an
einer Geisteskrankheit?« Yosef lief ein eisiger Schauer über den Rücken, als
sei soeben ein tiefer Schatten über ihn hinweggezogen.
    »Mit einer Geisteskrankheit hat
es nichts zu tun«, entgegnete er, ohne so recht zu wissen, wo seine Worte ihren
Ursprung hatten.
    »Und Väter können schließlich
auch mal Fehler machen.« Ihm entging Daigs aufgebrachter Gesichtsausdruck
nicht. »Das trifft für gewöhnliche Menschen zu, aber der Imperator steht weit
über ihnen.« Noch während er überlegte, was er darauf am besten antwortete,
wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt, da Gorospe zu ihnen zurückkehrte. Ihre
sorgfältig einstudierte Miene, die für gewöhnlich überlegene Neutralität
ausstrahlte, war einem ernsten Zug gewichen, der Sorge und Verärgerung in sich
vereinte. Er fragte sich, was sie herausgefunden hatte, dass sie nicht in der
Lage war, ihre Gefühle zu überspielen. In der Hand hielt sie die Datentafel,
zudem ein Blatt Rebenpapier. »Haben Sie etwas für uns?«, fragte er, als sie
nahe genug war.
    Gorospe zögerte, dann schickte
sie ungehalten die beiden Sicherheitsleute weg. Als sie nur noch zu dritt
waren, warf sie den Gesetzeshütern einen warnenden Blick zu. »Bevor ich mehr zu
Ihrem Anliegen sage, müssen Sie

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