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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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betätigte den Abzug, doch diesmal handelte er zu
langsam, denn Xaphen feuerte einen Sekundenbruchteil früher.
    Bolterprojektile donnerten
gegen die goldene Rüstung des Custodes und demolierten beim Aufprall den
Gesichtsschutz und den Brustpanzer, aus dessen Panzerung Stücke herausgerissen
wurden. Jede Gefechtsrüstung wurde individuell für den Custodes hergestellt,
dem die Ehre zuteil wurde, sie zu tragen. Trotz ihrer schmückenden Verzierungen
war eine Custodes-Rüstung eine Stufe besser als die Massenproduktion, die bei
den Astartes-Legionen Verwendung fand.
    Dennoch waren die zwei Treffer
an Kopf und Oberkörper fast schon genug, um den Krieger auf der Stelle zu töten.
    Vendatha taumelte nach hinten,
der Wächterspeer fiel ihm aus den schlaffen Fingern und landete mit lautem Knall
auf dem Höhlenboden. Obwohl sein Gesicht verbrannt und zu einer blutigen Masse
zerschossen worden war, obwohl sein Helm zerstört war und sich das verbogene
Metall in seinen zertrümmerten Kopf gebohrt hatte, starrte er durch das eine
noch verbliebene Auge auf das Geschehen um sich herum.
    Xaphen lud nach. Der Primarch
unternahm gar nichts.
    Die nackte junge Frau zerrte an
Lorgars Gewand und drängte ihn, das heidnische Ritual fortzusetzen, da sie
ansonsten die Götter erzürnen würden.
    Vendatha bückte sich nach
seinem hingefallenen Speer.
    Augenblick mal! Wo ist Argel T...
    Das Schwert aus rotem Stahl kam
wie ein Speer angeflogen und zerschmetterte Vendathas verbliebene Zähne in
winzige Porzellansplitter, als sich die Spitze in seinen geschlossenen Mund
bohrte. Zwei Meter der glänzenden Klinge ragten aus dem Hinterkopf des Custodes
heraus, während Heft und Holm aus dem zermalmten Gesicht des Kriegers
hervorschauten.
    So wie Rikus, Tsar Quorel und
Deumos vor ihm sank nun auch Vendatha tot zu Boden, zu Fall gebracht von einer
imperialen Klinge.
    Xaphen atmete erleichtert aus.
»Gut gemacht, Bruder.« Für den Ordenspriester gab es keine Vorwarnung, denn Argel
Tal landete einen Haken an dessen Kiefer, der den Mann zu Boden schickte.
    »Bruder?«, fragte er verdutzt,
als er auf dem felsigen Untergrund liegend endlich begriff, was soeben
geschehen war.
    »Wir haben gerade einen Wächter
des Imperators getötet, und Ihr ganzer Nachruf besteht in dem Lob: ›Gut
gemacht, Bruder‹?«, fauchte Argel Tal ihn zornig an. »Geht es Ihnen eigentlich
noch gut? Wir stehen am Rand der Ketzerei gegen das Imperium. Sire, wir müssen
diesen Ort verlassen. Wir müssen mit Aquillon reden und ...«
    »Nehmen Sie Ihre Klinge wieder
an sich«, befahl der Primarch.
    Sein Blick verriet, dass er von
dem Geschehen ringsum kaum etwas mitbekommen haben konnte. Seine Stimme war
kaum lauter als ein Flüstern.
    Mit verhaltenen Schritten ging
Argel Tal zu dem Leichnam, packte das Heft seines Schwerts und riss es mit einem
heftigen Ruck aus dem Kopf des Toten. Plötzlich erstarrte er, als er sah, wie
Vendathas unversehrt gebliebenes Auge ihm folgte. Auch zuckten die Finger noch
leicht.
    »Beim Blute des ... Sire, er
lebt noch«, rief Argel Tal dem Primarchen zu.
    »Grausamkeit ist keine Tugend«,
murmelte Lorgar. »Diese Worte habe ich einmal geschrieben. In meinem Buch. Ich erinnere
mich daran. Und ich erinnere mich daran, wie der Kiel über das Pergament
kratzte ... und wie die Worte niedergeschrieben aussahen ...«
    »Sire?« Lorgar rührte sich und
konzentrierte sich auf die Gegenwart. »Beenden Sie sein Leiden, Argel Tal.« Alle
drehten sich zu Ingethel um, da sie zu einem wortlosen, durchdringenden Geheul
ansetzte.
    »Das war von den Göttern
vorbestimmt«, sagte sie schließlich und zeigte mit einer tätowierten Hand auf
Vendatha. »Lorgar ist der Suchende, der Lieblingssohn der Großen Mächte, und er
hat das zehnte Opfer gebracht. Die Segnung kann beginnen.«
    Ein Rudel Cadianer kam
herbeigeeilt, mit verdreckten Händen zerrten sie an Vendathas goldener Rüstung,
um sie ihm von seinem sterbenden Leib zu ziehen. Argel Tal verpasste einem der
Schakale einen Tritt, der ihn von dem geschlagenen Custodes wegschleuderte, den
anderen drohte er mit seiner Klinge, woraufhin sie in letzter Sekunde vor ihm
zurückwichen, ganz so, wie es Aasfresser machten, wenn sie bei ihrem Festmahl
gestört wurden.
    »Das war kein Opfer für Ihre
Blutmagie«, erklärte der Captain.
    »Er hat eine Waffe auf den Sohn
des Imperators gerichtet, und für diese Sünde muss er sterben. Das ist alles.«
Argel Tal warf einen Blick über seine Schulter.
    »Sire, wir müssen uns von

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