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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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seiner Schwerter umfasste.
    »Sie haben ihnen zugesehen, wie
sie Menschenopfer gebracht haben?« Der Primarch störte sich nicht an der kühnen
Art seines Sohns. Er schien davon ja nicht einmal etwas zu bemerken. »Das
Blutopfer hatten sie bereits begangen, bevor ich in die heilige Kammer
eingeladen wurde.«
    »Und doch nehmen Sie daran
teil. Sie tolerieren das hier. Ihr Schweigen macht ihnen diese Barbarei
möglich.« Lorgar betrachtete wieder die tanzende junge Frau, die sich immer
ekstatischer bewegte. Vielleicht war da der Hauch eines Zweifels in seinen
Gesichtszügen zu sehen, vielleicht war es auch nur der zuckende Schatten der
Tänzerin.
    »Es ist nicht anders als die
Rituale, die Jahrzehnte vor Ihrer Geburt auch auf Colchis praktiziert wurden,
Captain. Das ist der Alte Glaube in all seiner theatralischen Pracht.«
    »Das ist eine Abscheulichkeit.«
Argel Tal kam noch einen Schritt näher.
    »Ich will nur eine Antwort
bekommen«, gab Lorgar zurück und betonte geduldig jedes Wort.
    Vor ihnen wurde die Tänzerin in
ihren Bewegungen langsamer.
    Ihre tätowierte Haut war die
lebendige, schweißnasse Hingabe an den Orden der Word Bearers und den Nachthimmel
über Colchis, dem sie ihre Namen verdankten.
    »Es wird Zeit«, sagte sie zu
Lorgar. Ihre Stimme war heiser und atemlos. »Es wird Zeit für das zehnte
Opfer.« Der Primarch legte den Kopf schräg und fragte: »Und was ist das zehnte
Opfer?«
    »Das zehnte Opfer muss vom
Suchenden kommen. Er entscheidet, wer getötet wird. Es ist die letzte Segnung.«
Lorgar wollte zum Reden ansetzen, kam jedoch nicht dazu. Stattdessen erklang
ein unheilvolles Krachen, und alle erkannten das markante Geräusch einer aktivierten
Energiewaffe.
    Vendatha ließ seinen
Wächterspeer sinken und richtete Klinge und Bolter auf Lorgars Herz. »Im Namen
des Imperators«, verlangte der Custodes. »Das Ganze endet jetzt und hier.«

 

     
     
    Fünfzehn
    Opfer
    Bluttaufe
    Unwürdige Wahrheiten
     
     
    »KRAFT DER MIR VOM IMPERATOR der Menschheit übertragenen
Autorität befinde ich Sie als einen Verräter am Imperium.« Lorgar schaute
Vendatha an, ohne dass sich sein sanfter Gesichtsausdruck in irgendeiner Weise
veränderte.
    »Ist das wahr?«, fragte der Primarch.
    Vendatha wandte seinen Blick
nicht von ihm ab. Der goldene Helm war nach vorn gerichtet, in den roten
Augenlinsen spiegelten sich die Flammen. Ringsum verfielen alle in Schweigen,
und nach und nach verstummten auch die Trommeln.
    »Wenn irgendeiner von Ihnen zur
Waffe greift, wird aus dieser Verhaftung eine Hinrichtung.« Die Word Bearers
standen wie erstarrt da. Es gab Risiken, die man besser nicht eingehen sollte.
    »Lorgar«, flüsterte Ingethel.
»Das Ritual darf nicht unterbrochen werden. Der Zorn der Götter wird ...«
    »Halt den Mund, Hexe«, fiel
Vendatha ihr ins Wort. »Du hast schon genug geredet. Lorgar, Siebzehnter Sohn
des Imperators, unterwerfen Sie sich meiner rechtmäßigen Autorität, und
schwören Sie, diesen Hort heidnischen Glaubens zu verlassen? Schwören Sie,
umgehend nach Terra zurückzukehren und sich dem Urteil zu beugen, das der Imperator
über Sie fällen wird?«
    »Nein«, antwortete der Primarch
mit sanfter Stimme.
    »Das werde ich nicht tun.«
    »Dann lassen Sie mir keine
andere Wahl.«
    »Es gibt immer eine andere
Wahl«, warf Argel Tal ein.
    Vendatha ignorierte die Worte
des Captains und griff nach den Gravuren in seinem reich verzierten Armschutz.
    Dann drückte er auf einen der
Perlmuttknöpfe, die in das Muster integriert waren.
    Nichts geschah.
    Er drückte noch einmal darauf.
    Wieder tat sich nichts.
    Der Custodes wich einen Schritt
zurück, als die Word Bearers sehr, sehr langsam ihre Waffen zogen. Die
Ordenspriester griffen nach ihrem Crozius, Tsar Quorel und Deumos hoben ihre
Bolter, während Argel Tal die Schwerter aus rotem Eisen zückte.
    »Ich nehme an, Sie haben soeben
festgestellt«, sagte der Primarch freundlich, »dass das Teleport-Signal
blockiert ist. Das ist schon der Fall, seit Sie die Höhlen betreten haben. Es
ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, die wir ergreifen mussten, wissen Sie? Aquillon
und Ihre Brüder werden nicht hier auftauchen, um Ihnen zu helfen. Sie werden
nicht mal wissen, dass sie Ihnen hätten helfen sollen.«
    »Ich muss gestehen, das hatte
ich nicht kommen sehen«, entgegnete Vendatha. »Gut gemacht, Lorgar.«
    »Es ist noch nicht zu spät,
Ven.« Argel Tal hob seine beiden Schwerter. »Nehmen Sie Ihre Waffe runter, und wir
beenden das, ohne einen Schritt

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