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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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gleichkam. »Ich wusste nicht, was aus Ihnen werden
würde, mein Sohn. Glauben Sie mir das bitte.« Argel Tal nickte.
    Das genügte ihm als Antwort.
    Er wollte zu einer Erwiderung
ansetzen, aber die Bestätigung verschlug ihm die Sprache. War das die
genetische Loyalität, die alle Astartes ihren Primarchen gegenüber verspürten
und die bei der XVII. Legion noch stärker ausfiel? Würde er jemals den Augen
seines Vaters ansehen, dass er von ihm getäuscht worden war? Würde er es
glauben, wenn der Urizen es ihm ins Gesicht sagte? Ganze Welten hatten sich
Lorgar unterworfen, weil dessen Redekunst verhinderte, dass auch nur ein
einziger Schuss abgefeuert wurde. Aus der Sicht seines Sohns war er der
personifizierte Charme, der nur von dem des Imperators übertroffen wurde — ein
überzeugender, ehrlicher Charme, der zu etwas so Simplem und Banalem wie einem
Täuschungsmanöver nicht fähig zu sein schien.
    Und doch hatten Ingethels Worte
Zweifel gesät.
    »Ich glaube Ihnen, Vater«,
sagte er und hoffte, dass seine Worte ehrlich gemeint waren.
    »Wir müssen unsere Spuren verwischen«,
erklärte Lorgar kopfschüttelnd. »Die Existenz der Cadianer ist der Beweis, den der
Imperator niemals zu sehen bekommen darf. Dank seiner Wachhunde wird mein Vater
erfahren, dass wir Zeuge der Rituale der Cadianer geworden sind und dass wir
ins Auge vorgedrungen sind. In den Augen des Imperators müssen wir rein bleiben.
Der Sturm hat nichts enthüllt. Die Cadianer ... nun, sie wurden wegen ihrer
Abweichung vernichtet.« Argel Tal schluckte Säure. »Sie werden die Cadianer
vernichten?«
    »Wir müssen unsere Spuren
verwischen«, wiederholte Lorgar seufzend.
    »Völkermord hat mir nie
Vergnügen bereitet, mein Sohn. Geschichten über Unruhen werden in der Flotte
die Runde machen, und wir werden tektonische Waffen einsetzen, um die Stämme
auszulöschen, die dort in der Ödnis leben, in der wir gelandet waren.« Der
Captain sagte nichts, weil es nichts gab, was er dazu hätte sagen können.
    »Sie wurden wiedergeboren.«
Lorgar legte die Handflächen aneinander.
    »Die Götter haben Sie neu
geschaffen. Sie haben Ihnen einen großen Segen gewährt.« So kann man es auch
ausdrücken, dachte Argel Tal.
    »Ich bin besessen«, gab er
zurück. Die Worte konnten der Gewalt nicht gerecht werden, die ihm angetan
worden war. Aber jeder andere Erklärung wäre unzutreffend gewesen. »Wir sind besessen
— als Beweis für Sie, dass Ingethels Ausführungen über die Götter zutreffend
gewesen waren.«
    »Ich brauche nicht noch mehr,
um überzeugt zu werden. Alles hat sich jetzt zusammengefügt. Ich kenne meine
Rolle in der Galaxis, nachdem ich zweihundert Jahre lang versucht habe, den
richtigen Weg zu finden. Und wir werden Ihre ... Union ... als etwas
Avatarisches begreifen, als etwas, das Sie in den Augen der Götter erhebt. Kein
Opfer, nein, Sie wurden auserwählt, Argel Tal. So wie ich.« Und dennoch klang
er nicht so überzeugt, wie es seine Worte zu vermitteln versuchten. Zweifel
lagen in seiner Stimme.
    Argel Tal schien sich in seinen
Gedanken verloren zu haben, während er das skelettartige Spiel seiner Hand
beobachtete, die er wiederholt öffnete und schloss.
    »Ingethel hat uns alle gewarnt,
dass dies erst der Anfang ist. Wir werden uns verändern, wenn die Besessenheit
von uns Besitz ergreift, was aber erst zur vorbestimmten Zeit geschehen wird.
Diese Götter werden von ihrer Zuflucht im Sturm nach uns rufen, und wenn wir
sie hören, dann werden wir unsere ... ›Evolution‹ beginnen.«
    »Welche Form wird dieser Wandel
annehmen?«, wollte Lorgar wissen, der wieder zum Federkiel gegriffen hatte und
eifrig jedes Wort in seiner schnellen, eleganten Handschrift notierte.
    Er musste nie unterbrechen, um
Fehler in seiner Mitschrift zu korrigieren, da ihm nie welche unterliefen.
    »Der Dämon hat darüber nichts
gesagt«, räumte Argel Tal ein. »Er sprach nur davon, dass dieses Zeitalter
enden wird, noch bevor ein Jahrhundert verstrichen ist. Wenn der Moment gekommen
ist, wird die Galaxis brennen, und die Götter werden schreien. Bis dahin tragen
wir eine zweite Seele in uns, wo sie reifen kann.« Eine Weile saß Lorgar
schweigend da. Schließlich legte er den Federkiel zur Seite und lächelte seinen
Sohn an — ein erbauliches, warmes Lächeln.
    »Du musst lernen, das vor den
Custodes zu verbergen. Du musst es vor jedem außerhalb der Legion verbergen,
bis du den Ruf der Götter

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