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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Antworten, immerhin habe ich das halbe Imperium durchqueren
müssen.«
    »Du wirst deine Antworten
bekommen, das verspreche ich dir. Es erfreut mein Herz, dich zu sehen.«
    »Mir geht es ganz genauso. Es
ist schon viel zu lange her. Aber ... Bruder.« Der Gigant zögerte. »Es wurde
über Monarchia geredet. Ist es wahr?« Sein Lächeln verschwand.
    »Nicht jetzt«, entgegnete
Lorgar. »Und nicht hier.«
    »Gut«, sagte Magnus der Rote.
»Dann treffen wir uns in der Stadt der Grauen Blumen.«
     
    Für das Leben bedeutete die
Wüste einen ewigen Kampf.
    Auf Colchis — so wie auch auf vielen
der trockensten Welten des Imperiums — arrangierten sich die einheimischen
Lebensformen mit dem Klima, so gut sie konnten.
    Für die menschliche Bevölkerung
bedeutete das auf einer Seite, in Städten entlang den Küsten zu leben,
gewaltige Wasserfilteranlagen zu bauen und Ackerbau mit ständiger künstlicher
Bewässerung betreiben, während man auf der anderen Seite jahrzeitbedingt mit
Überschwemmungen zu kämpfen hatte, verursacht durch reißende Ströme, die die
ausgedörrten Ebenen wie ein Geflecht aus Adern durchzogen.
    Vharadesh, die Heilige Stadt,
war der Nexus derartiger Anstrengungen. Riesige landwirtschaftliche Flächen
erstreckten sich jenseits der Stadtmauern, ihre künstlichen Bewässerungssysteme
stellten einen Triumph des menschlichen Erfindungsreichtums über die widrige
Natur dar.
    Colchis war eine durstige Welt,
aber die Vollkommenheit und Überlegenheit des Menschen zeigte sich in allen
Aspekten.
    Für andere Lebensformen, die
nicht über die Fähigkeit verfügten, ihre Lebensbedingungen zu verändern, waren Anpassung
und Evolution eine Selbstverständlichkeit.
    Viele Pflanzen in den von Dürre
heimgesuchten Regionen wiesen an ihren Blättern feine Härchen auf, die es ihnen
erlaubten, aus den seltenen Regenfällen mehr Feuchtigkeit aufzunehmen und zu
speichern, außerdem konnten sie sich so besser gegen Austrocknung durch die
heißen Winde schützen.
    Über die Jahre hinweg waren
diese Formen pflanzlichen Lebens von den Gelehrten des Imperiums katalogisiert
und gleich wieder vergessen worden, da sie ohne Bedeutung waren. Die einzige
Ausnahme bildete eine Wildblume, die in den abgelagerten Wüsten wuchs — eine Blume,
die man nicht so leicht ignorieren konnte, da sie für die Bewohner von Colchis
so große Bedeutung besaß.
    Die Mondlilie besaß silberne,
weiße und graue Blätter, die alle dem Zweck dienten, das sengende Sonnenlicht
zu reflektieren. Um zu überleben, unterdrückte diese Pflanze ihre eigene
Photosynthese. Die Mondlilie war von zerbrechlicher Schönheit, sie diente als
Geschenk unter Liebenden, als Dekoration bei Hochzeiten und anderen
Festlichkeiten, und diejenigen, die sich ihrer Zucht und Pflege widmeten, waren
in der Bevölkerung genauso angesehen wie Lehrer und Priester.
    Auf Balkonen überall in der
Stadt, vor allem an den vom Bund beanspruchten Türmen, fanden sich prachtvolle
hängende Gärten aus weißen und silbernen Blüten, die einen gelungenen Kontrast
zu den Außenmauern aus bräunlichem Stein bildeten. Vharadesh war der vom
Imperium zugeteilte Name der Hauptstadt, die in den religiösen Predigten der
herrschenden Kaste voller Leidenschaft und Stolz als die Heilige Stadt
bezeichnet wurde.
    Für die Bewohner von Colchis
dagegen würde Vharadesh immer nur die Stadt der Grauen Blumen sein.
    Auf den breiten Straßen kamen
jubelnden Mengen zusammen, um die Heimkehr der Legion zu feiern. Als der erste
Stormbird wie ein goldener Geier zur Landung am Turmtempel ansetzte, strömten
die Massen hin, um ihren Messias und jene Pilger zu begrüßen, die er
mitgebracht hatte.
     
    Argel Tal ging das Thema
behutsam an, da er nicht wusste, wie sie reagieren würde.
    »Auf der Planetenoberfläche
werden Sie sich vorsichtig verhalten müssen«, sagte er.
    Vier Monate hatte es gedauert,
um von den Ruinen von Siebenundvierzig Sechzehn nach Colchis zu gelangen. Vier
Monate Flug unter stabilen Warp-Bedingungen.
    Vier Monate Kampftraining und
Gebete. Vier Monate, in denen Xaphen immer wieder über den Alten Glauben und
die Frage diskutierte, welche Wahrheiten sich hinter den Legenden der
Pilgerreise verbergen mochten. Argel Tal war sich nicht sicher, was er glauben
sollte, und die ungewohnte Präsenz von Zweifeln in seinen Gedanken ließ ihn
kalt. Den Großteil seiner Zeit hatte er mit Cyrene verbracht, daneben war er
stets darauf bedacht gewesen, die Gefechtsbereitschaft der Siebten Kompanie

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