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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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blutete,
was von heidnischen Meistern manipuliert und als ›Magie‹ falsch interpretiert
wurde. Willst du dich selbst so täuschen, wie sie es machen?«
    »Bleib«, flehte Lorgar ihn an. »Hilf
mir.«
    Magnus schüttelte den Kopf.
»Wobei helfen? Einen Blick in den Abgrund zu werfen? Willst du von mir auf die Pfade
geführt werden, auf denen Primitive und Barbaren unterwegs sind?«
    Lorgar atmete zitternd durch.
»Hilf mir, die Wahrheit zu finden, die hinter den Sternen verborgen liegt. Was
ist, wenn wir auf dem falschen Kreuzzug unterwegs sind? Dies hier könnte ein
unheiliger Krieg sein. Eine Welt nach der anderen wird gesäubert oder
unterworfen ... Vielleicht haben wir die Wahrheit in den Würgegriff genommen —
eine Wahrheit, an die zahllose Kulturen in der einen oder anderen Art glauben.
Wir ... Wir ... Ich höre, wie Tag und Nacht etwas nach mir ruft. Etwas in der Leere.
Ist es Schicksal? Nehmen wir so die Zukunft wahr? Indem wir hören, wie die
Stimme des Schicksals unseren Namen flüstert?«
    Er verstummte, als Magnus zu
ihm kam und ihn an den Schultern fasste. Die Lippen des goldenen Primarchen
zitterten, seine Finger zuckten.
    »Mein Bruder, du redest wirres
Zeug. Sieh mich an. Frieden, Lorgar. Frieden. Sieh mich an.« Lorgar riss sich
zusammen, während Magnus der Rote, der Karmesinrote König, sein unversehrtes
Auge auf ihn richtete.
    »Dein Auge hat seine Farbe
verändert«, stellte Lorgar leise fest.
    »Ich höre sie nach mir rufen,
Magnus. Schicksal, Bestimmung. Tausend Stimmen rufen nach mir.«
    »Konzentrier dich auf mich«,
redete Magnus langsam und ruhig auf ihn ein. »Hör auf meine Worte. Du redest aus
Angst geboren. Angst, noch einmal zu versagen. Angst, eine weitere Welt dem
Untergang preiszugeben. Angst, dass Vater befiehlt, eine dritte Legion und
einen dritten Sohn aus der Geschichte zu tilgen.«
    »Diese Angst hat nachgelassen.
Davor fürchte ich mich nicht länger. Ich fühle mich vielmehr inspiriert.«
    »Vor mir kannst du das mit
Worten verbergen, Bruder. Und du hast allen Grund, das zu fürchten, was kommen
könnte. Du stehst am Abgrund der Zerstörung. Und trotzdem denkst du nach wie
vor über einen Weg nach, der dich nur in diesen Abgrund stürzen lassen wird.
Ich verstehe deinen Schmerz. Alles, was du auf Colchis erreicht hast, geschah
für einen falschen Glauben. Jede von deiner Legion unterworfene Welt muss noch
einmal aufgesucht und umgeformt werden. Aber du kannst nicht in der Angst
leben, dass dir vielleicht wieder ein Fehler unterlaufen könnte.«
    Lorgar schwieg eine Weile,
schließlich ließ er die Schultern sinken.
    »Du hättest mir helfen können,
Magnus«, sprach der Primarch der Word Bearers, schob die Hände seines Bruders
von sich und kehrte zum Weintisch zurück. »Wir hätten die Pilgerreise gemeinsam
unternehmen können, um nach dem Ort zu suchen, an dem die Sterne von göttlichem
Einfluss berührt worden sind. Du blickst besser als jeder andere in den Großen
Ozean. Du hättest mein Navigator sein können.« Magnus kniff sein Auge zusammen.
Die zerfranste Narbe, die sich über die leere Augenhöhle zog, zuckte gleichzeitig
leicht. »Was hast du vor, Lorgar? Du weißt dochgar nicht, wonach du eigentlich
suchst.«
    »Ich werde den Großen Kreuzzug
fortsetzen«, erklärte Lorgar lächelnd und trank noch einen Schluck Wein. »Ich werde
meine Flotte durch die Galaxis schicken und jede Welt unterwerfen, auf die wir
stoßen. Und während wir über den Himmel segeln, werden wir wie Pilger sein, die
auf der Suche nach dem gelobten Land sind. Wenn hinter den zahllosen Legenden
der verschiedenen Kulturen mehr steckt, werde ich dieses Land finden. Und dann
werde ich mit meinem Fund die Menschheit erleuchten.« Magnus konnte nichts
entgegnen, weil die Fassungslosigkeit ihm die Sprache geraubt hatte.
    Lorgar trank den Wein aus, der
wieder rote Flecken auf seinen goldenen Lippen hinterließ. »Ich werde die ganze
Kraft meiner Legion dem Großen Kreuzzug widmen, und ich werde nie wieder ein
Monument nach dem Ebenbild des Imperators errichten. Das alles wird unter den wachsamen
Blicken der Custodes-Wachhunde geschehen. Es wird ja sicher nichts dagegen
einzuwenden sein, wenn wir bei dieser Gelegenheit alte Geschichten vom Glauben
der Leute auf diesen Welten zusammentragen, die von uns unterworfen werden. Du hast
mir ja selbst gesagt, dass sie alle erfunden sind. Vater hat das schließlich
auch gesagt.«
    »Ich werde jetzt gehen«,
verkündete Magnus noch einmal und begab sich in

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