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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Magnus. Ich bin nicht wie die anderen. Was glaubst du, warum ich so
viel Zeit damit verbringe, Zivilisationen zu unterwerfen und vollkommene Welten
zu schaffen? Beim Erschaffen habe ich mich bewiesen, aber beim Zerstören bin
ich ...«
    »Kein Soldat?«
    »Kein Soldat!« Lorgar nickte
bekräftigend. Er machte einen erschöpften Eindruck. »Es gibt im Leben
wichtigere Dinge, als sich im Blutvergießen zu profilieren.«
    »Wenn du kein Soldat bist, dann
hast du auch kein Recht, eine Legion zu führen«, machte Magnus ihm klar.
    »Die Astartes sind Waffen,
Bruder, aber keine Handwerker oder Künstler. Sie sind das Feuer, das Städte dem
Erdboden gleich macht, aber sie lassen keine neuen Städte entstehen.«
    »Dann ergehen wir uns heute in
Heucheleien?« Lorgar brachte ein flüchtiges Lächeln zustande. »Deine Thousand Sons
sind zum großen Teil für Tizcas Schönheit verantwortlich, und erst recht für
Prosperos Erleuchtung.«
    »Das ist richtig«, gab sein
Bruder mit einem kräftigeren Lächeln zurück. »Aber sie sind auch für eine Fülle
von fehlerlosen Unterwerfungen verantwortlich. Für die Word Bearers gilt das
nicht.« Lorgar versank in Schweigen.
    »Geht es hier um Monarchia?«,
fragte Magnus schließlich.
    »Alles hat mit Monarchia zu
tun«, lautete Lorgars leise Antwort.
    »In diesem Augenblick war
nichts mehr so wie vorher, Bruder. Die Art, wie ich die von uns eroberten Welten
sehe. Meine Hoffnungen für die Zukunft ... Einfach alles.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Komm mir nicht mit solchen
Sprüchen«, herrschte Lorgar ihn an.
    »Bei allem Respekt, Bruder, aber
das kannst du dir nicht vorstellen. Ist der Herr über alles menschliche Leben
zu dir gekommen, hat deine größten Leistungen in Schutt und Asche gelegt und
dir dann gesagt, dass du und ausschließlich du ein Versager bist? Hat er deine kostbaren
Thousand Sons gezwungen, im Staub niederzuknien, und dann deiner gesamten
Legion gesagt, dass jede Seele, die diese Rüstung trägt, ihr Leben sinnlos
vergeudet hat?«
    »Lorgar ...«
    »Was denn? Ich habe Jahrzehnte
auf Colchis zugebracht und von dem Tag geträumt, an dem Gott persönlich
herkommt und die Menschheit ins Empyrean führt. Ich habe zu seinen Ehren eine
Religion aufgebaut. Ich habe in seinem Namen diesen Glauben verbreitet, ich
habe geglaubt, dass er jedem meiner Träume entspricht, jeder Prophezeiung und
jedem mythischen Gedicht über den Aufstieg der menschlichen Rasse. Jetzt muss
ich erfahren, dass mein ganzes Leben eine Lüge war, dass ich wegen eines
falschen Glaubens zahllose Zivilisationen ausgelöscht habe, dass jeder meiner
Brüder einen guten Grund hatte, über den einzigen Dummkopf in der
Blutlinie zu lachen.«
    »Bruder, beruhig dich ...«
    »Nein!« Instinktiv griff Lorgar
nach einem Crozius, das gar nicht in Reichweite war. Vor Wut ballte er die
Fäuste.
    »Nein, komm mir nicht mit ›Bruder,
wenn du dabei einen solch nachsichtigen Ausdruck in den Augen hast. Du bist der
Klügste von uns allen, und trotzdem erkennst du nichts von der Wahrheit darin.«
    »Dann erklär mir diese
Wahrheit. Aber bring dich erst mal unter Kontrolle. Ich habe kein Verlangen
danach, mir dein Gejammer anzuhören. Und ich möchte auch nicht von dir
geschlagen werden, so wie du es mit Guilleaume gemacht hast.« Lorgar zögerte
kurz, dann wischte er mit seiner goldenen Handfläche ein weißes Blütenblatt vom
Geländer.
    Die Wut verrauchte allmählich,
wich aber nicht ganz von ihm.
    Dann sah er Magnus an.
    »Verzeih mir, aber mein Zorn
ist entfacht, und es mangelt mir an Beherrschung. Du hast recht.«
    »Das habe ich immer«, konterte
Magnus amüsiert. »Das ist eine Angewohnheit von mir.« Lorgar schaute wieder
hinaus auf die Stadt. »Was Guilleaume angeht ... Du kannst dir nicht
vorstellen, was für eine Wohltat das war, ihn zu Boden zu schicken. Seine Arroganz
ist unerträglich.«
    »Wir sind mit vielen Brüdern
gesegnet, die davon profitieren würden, wenn man sie von Zeit zu Zeit mal in ihre
Schranken verweisen würde«, stimmte er ihm zu.
    »Aber das müssen wir uns fürs
nächste Mal vornehmen. Sag, was du sagen musst. Du hast Angst.«
    »Ja, richtig«, gestand Lorgar
ihm. »Ich habe Angst, dass der Imperator die Word Bearers brechen wird — und
mich ebenfalls. Dann würden wir den Brüdern zugewiesen, über die wir nicht mehr
reden.« Das sich anschließende Schweigen seines Bruders war alles andere als
beruhigend.
    »Also?«
    »Es könnte dazu kommen«,
verriet ihm der einäugige

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