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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Schicht Keramit bedeckt — die Folge seines ätzenden
Erbrochenen.
    »Wir müssen zurück zur Flotte«,
sagte er. »Zurück zum Primarchen.« Argel Tal entdeckte seine zerschlagenen Schwerter,
die in unzählige Bruchstücke zerlegt auf dem Deck verteilt lagen. Er
unterdrückte den stechenden Verlustschmerz und griff stattdessen nach seinem
weggeworfenen Boiler.
    Kaum hatte der Kontakt mit
seinem Panzerhandschuh bekommen, flammte die Munitionsanzeige auf und ließ ihn
wissen, dass das Magazin leer war.
    »Erst mal müssen wir auf die
Brücke gelangen.«
     
    Alle Menschen an Bord waren tot.
    Es war genau so, wie Argel Tal
befürchtet hatte, während er sich von Korridor zu Korridor schleppte. Die Befürchtung
bewahrheitete sich, als immer mehr Trupps der Siebten Kompanie über Kom genau
das Gleiche meldeten.
    Sie waren hier ganz allein.
Servitoren, Diener, Sklaven alle waren tot.
    Deck für Deck, Raum für Raum
machten die Word Bearers Jagd auf Lebenszeichen, wurden aber nicht fündig.
    Der Zerstörer Orfeos
Klagelied war kleiner als die De Profundis, es war ein schlanker
schmaler Jäger, keines von den Sturmschiffen, wie sie die Astartes für
gewöhnlich benutzten, die sich dazu eigneten, feindliche Linien zu durchbrechen.
Die Crew belief sich bei voller Stärke auf weniger als tausend Menschen und
Servitoren, außerdem kamen noch hundert Astartes dazu, also eine komplette Kompanie.
    Siebenundneunzig Word Bearers
lebten noch, von der restlichen Besatzung dagegen niemand mehr.
    Drei Astartes waren einfach
nicht mehr aufgewacht, also ordnete Argel Tal deren Verbrennung an, danach
sollten die Überreste durch eine Luftschleuse dem All übergeben werden, sobald
das Schiff in den Normalraum zurückgekehrt war.
    Wann immer das der Fall sein
würde.
    Belege für den Tod der
menschlichen Crew fanden sich überall.
    Argel Tal besaß zwar nicht die
Fähigkeit, Angst zu empfinden, dennoch war er nicht immun gegen Gefühlsregungen
wie Abscheu und Bedauern. Die Leichname, an denen er vorbeiging, starrten ihn
mit weit aufgerissenen Augen an, die Münder standen offen, als würden sie jeden
Moment ein schreckliches Heulen anstimmen.
    Die Toten schrien ihn aber nur
völlig lautlos an. Verschrumpelte, gelbliche Augäpfel bedachten ihn bei jedem Schritt
mit vorwurfsvollen Blicken.
    »Wir hätten sie davor
beschützen sollen«, murmelte er, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass die
anderen ihn hören konnten.
    »Nein.« Xaphens Tonfall klang
danach, dass er keinen Widerspruch zulassen wollte. »Sie waren nichts weiter als
Ressourcen für die Legion. Wir erledigen die Arbeit für die Legion, und sie
sind der Preis, den wir dafür bezahlen müssen.«
    Aber nicht der einzige Preis, fügte Argel Tal in Gedanken hinzu.
    »Dieser Zerfall«, sagte er.
»Ich verstehe das nicht.« Der Captain wurde mit jedem Schritt etwas schneller,
und als er kurz vor der Brücke war, rannte er förmlich. Kraft durchflutete ihn,
was ein willkommener Kontrast zu der Schwäche war, die er noch vor wenigen
Minuten verspürt hatte.
    Der Korridor war ein Hauptgang,
der entlang der Wirbelsäule des Schiffs verlief, und hier wimmelte es zu jeder Tages-
und Nachtzeit von Crewmitgliedern, deren Arbeit sie durch den Gang führte.
    Nur jetzt war hier niemand
unterwegs. Argel Tals Schritte und die seiner Kameraden waren die einzigen Geräusche,
die es hier zu hören gab. Verwesende Leichen lagen kreuz und quer auf dem
Boden, die Leiber waren ausgemergelt und ausgetrocknet von der abgestandenen
Luft, die aus den Lüftungsschächten geblasen wurde.
    »Die Leichen liegen schon seit
Wochen hier herum«, sagte Xaphen.
    »Das ist unmöglich«, gab Malnor
zurück. »Wir waren höchstens ein paar Minuten bewusstlos.« Xaphen sah von dem
Servitor auf, neben dem er kniete.
    Dessen Bionik hatte sich aus
der verrottenden organischen Masse der Gliedmaßen gelöst und lag auf dem Boden.
    »Bewusstlos?« Er schüttelte den Kopf. »Wir
waren nicht bewusstlos. Ich konnte fühlen, wie mein Herz von den Klauen dieses
Dings zerquetscht wurde. Ich bin gestorben. Wir sind alle gestorben, so
wie dieser Dämon es uns angekündigt hat.«
    »Mein Herz schlägt aber«,
wandte der Sergeant ein. »Und Ihres ebenfalls.« Argel Tal sah das Gleiche.
Retina-Displays erzählten keine Lügen. »Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Wir
müssen auf die Brücke.« Die Krieger setzten sich wieder in Bewegung und stiegen
über die ausgetrockneten Leichen, die auf dem Weg zum Kommandodeck immer
zahlreicher

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