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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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ihn sanft in die Höhe. Schwarze Krallen kratzten dabei über
das graue Keramit seiner Rüstung.
    Mach dich bereit. Es wird nicht
schmerzlos sein.
    Argel Tal hing schlaff im Griff
der Kreatur. Instinktiv wollte er nach den Schwertern aus rotem Eisen greifen, die
sonst an seiner Hüfte hingen, bis ihm einfiel, dass die mit zerschmetterten
Klingen auf dem Deck unter ihm lagen.
    »Ich höre etwas«, brachte er
mit erstickter Stimme heraus. »Eine weitere Stimme.«
    Ja. Einer von meinen
Artgenossen, der deinetwegen hier ist.
    »Das hier ... ist nicht das
..., was mein Primarch wollte ...«
    Das hier?
    Die Kreatur holte den hilflosen
Astartes näher an sich heran, dabei ließ sie sein sekundäres Herz mit nichts
weiter als einem Gedanken zerplatzen. Der Captain begann heftig zu zucken, er
spürte die zerdrückte Masse hinter seinen Rippen, doch der Dämon hielt ihn
weiter mit widerwärtiger Sanftheit fest.
    Das ist genau das, was Lorgar
wollte. Das hier ist die Wahrheit.
    Argel Tal versuchte Atem zu
holen, der seine Lunge nicht füllen wollte, und er zwang sterbende Muskeln dazu,
nach Waffen zu greifen, die er gar nicht mehr bei sich trug.
    Das Letzte, was er vor dem Tod
noch spürte, war, dass sich etwas in seine Gedanken ergoss, etwas Kaltes und Nasses,
als würde hinter seinen Augen Öl vergossen.
    Das Letzte, was er sah, war
Xaphen, dessen zuckender, zappelnder Körper sich mühselig vom Deck erhob.
     
    Er schlug die Augen auf und
stellte fest, dass er als Letzter aufgewacht war.
    Xaphen strahlte mehr Kraft und
Energie aus als die anderen, als er dastand und sein Crozius in den Händen hielt.
Durch den Schleier von Argel Tals wiederkehrendem Bewusstsein hörte er den
Ordenspriester Befehle geben und aufmunternde und ermutigende Worte reden, außerdem
Ermahnungen an seine Brüder, sie sollten aufstehen und sich zusammenreißen.
    Dagotal kniete weiterhin und
übergab sich durch das Mundgitter.
    Was er aus seinem Magen
erbrach, war zu schwarz, um als bedenkenlos durchzugehen. Malnor lehnte sich gegen
eine Wand und hielt die Stirn gegen das kühle Metall gedrückt. Den anderen
erging es nicht besser, sie leerten ihren Mageninhalt, der aus stinkendem Ichor
bestand. Dabei flüsterten sie Litaneien aus dem Wort.
    Argel Tal konnte den Dämon
nicht mehr sehen. Er sah nach links und rechts, aber der Zielerfassungssensor
reagierte auf nichts.
    »Wo ist Ingethel?«, versuchte
er zu fragen, aber es drang nur ein kränkliches, wortloses Grollen aus seiner
Kehle.
    Xaphen kam herüber und hielt
ihm eine Hand hin, um ihm hochzuhelfen. Der Ordenspriester hatte seinen Helm abgenommen,
im düsteren Lichtschein des Raums wirkte sein Gesicht unnatürlich blass.
    »Wo ist Ingethel?«, wiederholte
Argel Tal, und diesmal brachte er die Frage auch heraus, wenngleich sich die Stimme,
mit der er die Worte sprach, nicht ganz nach seiner eigenen anhörte.
    »Fort«, antwortete Xaphen. »Das
Kom ist wieder aktiv, die Energieversorgung auf dem Schiff wurde
wiederhergestellt. Trupps melden sich von allen Decks, aber der Dämon ist
verschwunden.« Der Dämon. Es war immer noch eigenartig, dieses Wort zu hören.
Ein Begriff aus der Mythologie, ausgesprochen wie eine nüchterne Tatsache.
    Argel Tal sah hinauf zur
Glaskuppel und ins All darüber. Nur dass das dort nicht das All war. Jedenfalls
nicht das wahre All. Die Leere war eine wirbelnde, psychotische Masse aus
zerfaserter Energie und kollidierenden Gezeiten. Violett in tausend
Schattierungen, rot in tausend Schattierungen. Farben, die nie ein Mensch
gesehen und mit einem Namen versehen hatte. Farben, die noch nie ein lebendes
Wesen jemals zu Gesicht bekommen hatte.
    Sterne, die von tosenden
Energien gezeichnet waren, leuchteten wie blutunterlaufene Augen durch den Sturm.
    Dann endlich entdeckte er sich
selbst als Spiegelbild im Kuppelglas. Schweißperlen rannen über sein Gesicht,
und selbst der Schweiß stank nach dem Dämon: bestialisch und rau. Der Gestank
von Organen, die Krebsgeschwüren zum Opfer gefallen waren.
    »Wir müssen von hier
verschwinden«, sagte er. Auf einmal bemerkte er, dass sich etwas in seinem
Magen bewegte, etwas Kaltes, das sich von dort ausbreitete. Er schluckte
ätzenden Speichel, um zu verhindern, dass er sich übergeben musste.
    »Wie ist das passiert?«, ächzte
Malnor. Keiner der Anwesenden hatte den Krieger jemals in einer solchen
Verfassung erlebt.
    Torgal kam zu ihnen gewankt, er
rieb sich seine geröteten Augen.
    Sein Brustpanzer war mit einer
übel verbrannten

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