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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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gestörtes Kom mit
erheblichem Rauschen überlagert.
    »Hier ist die Orfeos
Klagelied, melden schwere Verluste und massive Schäden am Schiff. Bitte um
Unterstützung. Hier ist die Orfeos Klagelied ...«
     
    » Kontakt mit der Orfeos
Klagelied wiederhergestellt«, rief jemand von der Brückencrew.
    Auf dem Kommandodeck der De
Profundis herrschte aufgeregte Aktivität — ein Schwarm aus Offizieren, Servitoren,
Analysten und Besatzungsmitgliedern jeglicher Art arbeitete rund um die
zentrale Plattform, die sich deutlich über die Konsolen erhob. Auf der
Plattform hielt sich ein goldener Riese in einem Gewand aus grauer Seide auf,
der den Occulus-Bildschirm aufmerksam betrachtete.
    Sein Gesicht, das dem seines
Vaters so ähnlich war, wies einen sanften Ausdruck auf, den man bei seinem Vater
niemals hätte beobachten können. Lorgar war neugierig und besorgt zugleich.
    »Schon?«, fragte er und warf
den Offizieren an der Kom-Konsole einen Seitenblick zu.
    »Sire«, rief der Meister des
Auspex ihm von seiner Wand aus flackernden Monitoren zu. »Das Schiff hat ...
verheerende Schäden davongetragen!« Das Stimmengewirr auf der Brücke verstummte
allmählich, da sich mehr und mehr Crewmitglieder zum Occulus umdrehten, um die Orfeos
Klagelied durchs All treiben zu sehen.
    »Wie kann das sein?« Lorgar
stützte sich auf das Geländer rings um das Podest, seine goldenen Finger
umfassten den kalten Stahl.
    »Das ist nicht möglich.«
    »Wir empfangen einen Notruf«,
meldete einer der Kom-Offiziere.
    »Sire ... Mein Primarch ... Die Orfeos Klagelied hat schwere Verluste erlitten. Es ist eine automatische
Nachricht.«
    »Spielen Sie sie bitte ab«,
forderte er den Mann sanft auf.
    Lautes Knistern drang aus den Kom-Lautsprechern
auf der Brücke.
    »... die Orfeos Klagelied, melden
schwere Verluste und massive Schäden am Schiff. Bitte um Unterstützung. Hier ist
die Orfeos Klagelied ...«
    » Wie kann das sein?«, fragte er
erneut. »Kom-Meister, stellen Sie eine Verbindung zu dem Schiff her.«
    »Zu Befehl, Sire.«
    »Argel Tal«, flüsterte Lorgar
den Namen seines Sohns.
    »Ich kenne seine Stimme, das
war Argel Tal.« Neben ihm nickte Flottenmeister Baloc Torvus zustimmend, aber
während der Primarch besorgt dreinschaute, ließ sich der Flottenmeister keine
Regung anmerken. »Aye, Sire, das war seine Stimme.« Es dauerte dreieinhalb
Minuten, ehe der Kontakt wiederhergestellt werden konnte. In dieser Zeit hatte
der Rest der 1301. Flotte die Schilde hochgefahren und alle Waffen feuerbereit
gemacht.
    Schlepperschiffe verließen die Hangarbuchten
des Flaggschiffs und gingen in Position, um die lahmende Orfeos Klagelied zu
ihren Schwesterschiffen zurückzuholen.
    Dann endlich konnte eine
Bildverbindung aufgebaut werden, auf dem Occulus war die Brücke des anderen Schiffs
zu sehen. Der Audiokontakt kam ein paar Sekunden darauf zustande, angekündigt
von einer Woge aus statischem Rauschen.
    »Beim Blut des Imperators«,
hauchte Lorgar, als das Bild deutlicher wurde.
    Argel Tal trug keinen Helm,
sein Gesicht war hager, ein jämmerliches Abbild seiner früheren Vitalität.
Dunkle Ringe von unzähligen schlaflosen Nächten standen unter seinen Augen, und
alte getrocknete Blutsprenkel klebten auf seiner linken Gesichtshälfte. Seine
Rüstung — oder besser gesagt: das, was noch von ihr übrig war — wies Kerben und
Risse auf, nicht ein einziges heiliges Pergament hing noch an ihr.
    Er stand von seinem
Kommandothron auf und kam auf wackligen Beinen nach vorn, wobei er salutierte.
Ein dumpfer Knall war zu hören, als seine Faust auf den Brustpanzer schlug.
    »Sie sind ... immer noch
hier?«, krächzte er mit schwacher Stimme.
    Lorgar war derjenige, der dem
Schweigen ein Ende setzte. »Mein Sohn, was ist geschehen? Was für ein Wahnsinn
spielt sich hier ab?« Hinter Argel Tal kamen weitere Gestalten ins Bild,
allesamt Word Bearers. Sie alle wirkten genauso geschwächt und ausgemergelt wie
ihr Captain. Einer von ihnen sank auf die Knie und begann zu beten, wobei nur
ein Strom aus sinnlosen Worten über seine Lippen kam. Lorgar benötigte einige
Sekunden, ehe er in dem Mann Xaphen wiedererkannte, was ihm allerdings auch nur
gelang, weil ihm die schwarze Rüstung so vertraut war.
    Argel Tal schloss die Augen und
atmete einmal tief durch.
    »Sire, wir sind zurückgekehrt,
wie befohlen.« Der Primarch sah zu Torrus, dann wandte er sich wieder Argel Tal
zu. »Captain, Sie waren keine sechzig Sekunden weg. Wir haben Ihr Schiff eben
noch in den

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