Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
Vom Netzwerk:
hinweisen,
dass wir nur eine leere Wüste hinterlassen haben. Sie wird beschreiben, wie die
XVII. Legion nach unserem Versagen ihre Wut an diesen Welten ausgelassen hat.
Eine Welt nach der anderen brannte, die Menschen wurden abgeschlachtet, damit
wir unseren Zorn verarbeiten konnten.« Lorgars Lächeln war nur aufgesetzt.
»Sehen Sie so unsere Pilgerreise?«
    »Nein, nie. Aber sieben Welten
sind im Feuer gestorben, und nach der achten wären wir beinahe ausgelöscht
worden.« Lorgars grauen Augen wichen nicht für einen Moment von ihm. Er
betrachtete seinen Sohn mit seinem sechsten Sinn, um einen Blick in dessen Herz
zu werfen und die zweite Seele wahrzunehmen, die sich dort eingenistet hatte.
    »Genug von diesen wehmütigen
Erinnerungen..« Lorgars Tonfall verriet seine Ungeduld. »Reden wir von der
Welt, die wir gefunden haben.«
    »Wissen Sie noch, wie es war«,
fragte Argel Tal ihn, »als wir zum ersten Mal in den Orbit einschwenkten?«
     
    Der Boden vibrierte auf ganz
spezielle Weise.
    Xi-Nu 73 verarbeitete diese
Information. Unter seinen metallenen Füßen breitete sich im Schiffsdeck ein
bestimmtes Pulsieren aus, bei dem es sich weder um die arhythmische Strömung
des Warpflugs noch um das herzschlagartige Wummern eines gleichmäßigen
Raumflugs handelte.
    Vielmehr bahnte sich ein
Murmeln den Weg durch seine künstlichen Knochen, das nur ganz schwach
feststellbar war, aber etwas wohltuend Metronomisches an sich hatte.
    Im Orbit.
    Endlich im Orbit.
    Die letzte Reise war sehr lang
gewesen. Xi-Nu 73 neigte nicht zu Spekulationen, die über die Gegenwart
hinausgingen, aber seine Kalkulationen verhießen nichts Gutes.
    Die Warpstürme, von denen die
Flotte heimgesucht wurde, hätten sie zweifellos mehr als die bislang verlorenen
drei Schiffe gekostet, wenn die 1301. nach dieser Welt noch weiter vorgedungen
wäre.
    Xi-Nu 73 hatte einen seiner
Handlanger zu einem anderen sagen hören, dass »sich der Sturm da draußen gegen die
Schilde des Schiffs wirft«, und er hatte den Arbeiter ermahnt, weil der menschliche
Attribute auf ein unangemessenes Thema anwandte.
    Derartige Anthropomorphose
konnte die Chancen des Dieners auf einen Aufstieg innerhalb des Mechanicums
deutlich schmälern.
    Es war ein heftiger Sturm,
daran bestand kein Zweifel.
    Aber die Gezeiten des Warp
kannten keine Leidenschaft, keinen Zorn, keine bösartigen Absichten.
    Anderswo auf der De
Profundis herrschte rege Aktivität, da Astartes und menschliche Crew sich
auf die Landung auf dem Planeten vorbereiteten.
    Xi-Nu 73 war größtenteils immun
gegen die chemischen Abläufe im Gehirn, die Begeisterung auslösten, nachdem er sich
selbst so manipuliert hatte, dass er derartige Empfindungen einfach nicht
verspürte. Stattdessen konzentrierte er sich ganz auf seine Arbeit, die das
Lustzentrum seines Gehirns stimulierte — eine winzige Dosis für jede Subroutine,
die mit makelloser Präzision und ergonomischer Effizienz ausgeführt wurde.
    Seine Finger — fünfzehn an der
Zahl, die sich auf drei mechanische Hände verteilten — arbeiteten in der
gepanzerten Schale von Alizarins Schädel. Der Prozess verlangte von ihm,
Klumpen aus Bioplastik neu anzuordnen, die im Kopf des Roboters alle in einer
an Nährstoffen reichen Flüssigkeit schwammen. Jeder Trakt aus sphärischen
Relaisknoten musste in eine bestimmte Position gebracht und fixiert werden, um
dann mit dem System verbunden zu werden, das von ihnen kontrolliert wurde.
    Zudem mussten
Schutzvorrichtungen installiert werden, die bei Beschädigungen im Kampfeinsatz
in Aktion traten. Schließlich handelte es sich bei der Funktionsweise eines
Robotergehirns um eine Intelligenz, die das Leben nachahmte und die in einem
Genlabor gezüchtet worden war, um in einem Maschinenkörper zum Einsatz zu
kommen.
    Der Geruch, der aus der
Schüssel mit cerebrospinaler Flüssigkeit aufstieg, war ein widerwärtig würziger
Gestank, der an verrottende Zwiebeln erinnerte. Aber natürlich hatte Xi-Nu 73 längst
entsprechende Vorsorge getroffen und sich die Fähigkeit genommen, darauf
reagieren zu können. Dass der intensive Geruch verströmt wurde, war ihm nur
bekannt, weil seine Wahrnehmungssensoren Datenströme über seine Retina laufen
ließen, die ihm den Gestank in neutralen Zeilen im Binärcode beschrieben.
    Trotz seiner komplexen Aufgabe
hatte Xi-Nu 73 fünf Prozent seiner Aufmerksamkeit für die Wahrnehmung seiner
Umgebung reserviert. Interne Sensoreinheiten, die durch Echolokalisierung die
Welt um ihn herum

Weitere Kostenlose Bücher