Dhalgren

Denny stöhnte.
    »Was tust du?« fragte Kid. Er rollte den Kopf nach links, dann auf der faltigen Decke nach rechts und wieder mit offenen Augen zurück. Das Mädchen war verschwunden.
    Denny sagte: »Du hast die ganze Zeit mit einem verdammt Steifen geschlafen. Ich wollte nur -« Kid verschränkte die Finger in Dennys Haar und zog seinen Kopf herab.
    »Das hast du angefangen, und ich bin noch nicht fertig.«
    Denny ließ den Mund wieder sinken.
    Kid bewegte eine Faust in der Decke neben seinem Gesicht und hoffte, noch etwas Wärme von ihr zu finden. Eine Phantasieerinnerung von Dennys Gesicht zwischen ihren Beinen und seinem Penis dazwischengedrängt ... er löste sich von der Phantasie und lag mit geöffnetem Mund, zurückgeworfenem Kopf und gelockerten Muskeln da. Denny hielt Kids Hoden, während die Zunge mit seinem Penis spielte, und das fühlte sich gut an. Kid hielt mit den Beinen die Seiten des Jungen. Und kam. Es war, als würde heißes Öl auf Watte geschüttet (Watte in Flammen, Flamme gelöscht mit Wasser, Wasser und Asche und Asche durchspülte ihn); »komm hier hoch.«
    Denny legte sich auf Kids Brust.
    Kid streichelte seinen Rücken, der trocken und papieren war wie vorher. Er wollte danke sagen, fand es aber dann albern, deshalb drückte er nur Dennys Schulter.
    »Deins schmeckt anders als meins«, sagte Denny.
    »Yeah?« Kid schloß die Augen.
    »Es ist . . ., weißt du, flüssiger. Es ist mehr.«
    »Ich bin größer als du.«
    »Und es ist bitterer.«
    »Weißt du«, sagte Kid, »du bist ein ganz schön komischer, kleiner Typ. Wo ist deine Freundin hin?«
    »Sie ist -«
    Jemand kam ins Zimmer, rückte unter ihnen an etwas und drehte sich um.
    Kid blickte über die Decke nach unten, als ein undefinierbarer oberer Rand eines Kopfes aus dem Zimmer ging.
    » - ist vor einer Weile aufgestanden und hinausgegangen.« Dennys Faust spreizte sich auf Kids Schulter.
    »Oh. Macht ihr so was häufig?«
    »Huh?«
    »Zerrt ständig Leute ins Bett?«
    »Nicht so.«
    »Wie denn?«
    »Ich weiß nicht. Meistens ist es ihre Idee. Sie ist meine beste Freundin hier.«
    Kid nickte. Sein Kinn tickte auf Dennys Kopf. »Ist sie auch ein Skorpion?«
    »Nein. Sie gehört nicht dazu. Nicht wie Bohnenstange. Oder Lady of Spain. Sie hängt nur immer mit ihnen rum.« Er bewegte sich. »Ich meine, wir. Manchmal bringe ich für sie Typen mit. Nur wenn sie mich zugucken läßt. Ein paarmal habe ich auch mit Typen rumgemacht, aber nicht ... so wie wir.«
    »Du machst mit ihr auch gern rum?«
    Denny zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Wahrscheinlich. Aber das habe ich noch nie gemacht. Ich meine, in sie hinein.« Kid lachte.
    »Manchmal sagt sie, ich soll es machen, aber ich habe es nie getan. Es war mir einfach peinlich, weißt du? Er blieb nicht steif. Ich meine - .«
    »Oh.« Kid versuchte, nicht zu lächeln, obwohl Denny es nicht sehen konnte.
    »Zwei- oder dreimal die Woche bringe ich ihr Typen mit. Sie sagt, sie will nicht nur die Freundin von einem sein.«
    »Sie mag zwei auf einmal? Da kann ich aushelfen.«
    »Vielleicht.« Denny bewegte sich ein wenig. »Wir machen alles zusammen, alles mögliche Verrückte. Wenn ich ihr sagen würde, sie sollte was wirklich Verrücktes tun, wie in ein altes Haus gehen, wo sich vielleicht Leute mit Gewehren verstecken, sie würde es tun. Wir haben alles Mögliche gefunden. In alten Häusern. Es gibt hier eine Menge Zeugs.«
    Kid kreuzte über Dennys Rücken die Arme. Der warme Mund fuhr über seine Brust.
    »Ich seh's gerne, wenn sie es mit Typen macht«, sagte Denny. »Als ich dir einen geblasen habe, hast du da an sie gedacht?«
    »Das hättest du gern, stimmt's? Nein, habe ich nicht. Ich meine, nur am Anfang ein bißchen.«
    »Mir ist es egal, an was du gedacht hast«, antwortete Denny, »du glaubst wohl, du weißt jetzt Bescheid, was ich gut finde, huh?«
    Jetzt zuckte Kid mit den Schultern. »Du willst ihn lecken, darauf sitzen. Gut. Und jetzt drehst du dich um und rennst weg und siehst mich immer ängstlich und mit großen Augen an, wenn wir uns treffen, huh? Aber ich möchte dich einfach ab und zu lieben. Nur dich.«
    »So als ob ich ein Mädchen wäre?«
    Kid seufzte. »Yeah. Wenn du es so ausdrücken willst.«
    »Das fände ich gut.«
    »Das habe ich gewußt.« Er stieß sanft mit dem Knöchel an Dennys Hinterkopf.
    »Wenn du dir einen wichst, machst du es dann so wie ich?«
    »Huh?«
    »Du weißt schon. Es aufessen.«
    »Oh, nein. Ich hab's ein paarmal probiert, vielleicht ein