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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Frage.«
    Welstiel sah sich um, und schließlich kehrte sein Blick zu Chane zurück, zu der kleinen Messingkapsel an seiner Halskette. Er deutete erst auf Chanes Schwert, dann auf die Kapsel.
    »Du bist geschickt und gut ausgerüstet; vielleicht kannst du mir nützlich sein. Ich mache dir einen Vorschlag. Ich bezahle dir genug, damit du nach Westen über den Ozean reisen kannst, nach Calm Seatt in Malourné oder von dort zum Sumanischen Reich und in die Hauptstadt Samau’a Gaulb. In beiden Städten gibt es alte Niederlassungen der Weisengilde. Ich gebe dir Einführungsschreiben mit, für gewisse Kontakte, die ich dort habe. Du hast die Zeit auf deiner Seite. In dreißig Jahren wird sich hier kaum jemand an deinen Namen erinnern, und dann kannst du zurückkehren, wenn du willst. Die Zeit ist der eine große Vorteil, den unser e … Art hat.«
    Die letzten Worte klangen bitter, was Chane nachdenklich machte. Verabscheute Welstiel seine eigene Existenz? Er schob die Frage beiseite.
    »Und was erwartest du dafür von mir?«
    »Hilf mir, und ich belohne dich«, erwiderte Welstiel. Er senkte die Stimme. »Und gib alle törichten Rachewünsche auf.«
    Welstiels Angebot klang ein wenig nach Knechtschaft, doch ein Teil des Nebels, der Chanes Zukunft verhüllte, lichtete sich. Er sehnte sich danach, wenigstens noch einmal mit Wynn zu reden, aber das war unmöglich, nachdem sie von seiner wahren Identität erfahren hatte. Die Vorstellung, einen Platz in einer anderen Zweigstelle der Weisengilde zu finden, übte kaum weniger Reiz auf ihn aus. Sie erfüllte ihn mit Vorfreude, ähnlich der beim Gedanken an warmes Blut, das aus einem entsetzten Opfer in seinen Mund floss. Und wenn sich Welstiel nicht an die Vereinbarung hiel t … Dann gab es das kleinere Vergnügen von Rache an der Dhampir und damit auch an Welstiel für den Betrug.
    Chane nickte zustimmend.
    Welstiel streifte seine schwarzen Lederhandschuhe über und ging zur Scheunentür. Chane nahm Beutel und Koffer, die seine wenigen Habseligkeiten enthielten, und folgte ihm. Unterwegs wechselten sie keine weiteren Worte.
    Der Wald zwischen den Feldern war nicht dicht, doch Welstiel blieb abseits des Weges und bei den Bäumen, bis sie das Gasthaus fast erreicht hatten. Zusammen mit einigen anderen Gebäuden stand es an der Hauptstraße nach Bela. Vernachlässigt und verwittert, mit einem baufälligen Stall, der sich an die Ostwand lehnte, wirkte es alles andere als einladend. So nahe der Stadt würden hier nur wenige Reisende haltmachen, die nach Bela wollten. Und wer die Stadt am Morgen verließ, kam wohl kaum auf die Idee, hier nach einer so kurzen Strecke zu übernachten.
    Welstiel klopfte an. Als niemand reagierte, klopfte er erneut. Schließlich wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet, und eine dickliche Frau mit ergrauendem Haar spähte nach draußen. Als sie Welstiels Wollmantel sah, zog sie die Tür etwas weiter auf.
    »Nach Einbruch der Dunkelheit habe ich niemanden mehr erwartet«, sagte sie mit gedämpfter Stimme und musterte die beiden gut gekleideten Männer vor der Tür. »Ich habe ein Zimmer für die Herren, aber es ist noch nicht aufgeräumt.«
    Chane trat näher. Bei einem so kleinen Gasthaus war es unwahrscheinlich, dass ein Zimmer den ganzen Tag unaufgeräumt blieb. Säuerlicher Schweißgeruch ging von der Frau aus, und er nahm noch etwas anderes wahr, den typischen Gestank von billigem Fusel. Die Wirtin hatte nicht mehr mit Gästen gerechnet, sich mit dem Geld von Magiere einen vollen Krug besorgt und den Nachmittag mit Trinken verbracht. Voller Abscheu rümpfte Chane die Nase.
    »Wir suchen keine Unterkunft«, sagte Welstiel höflich. »Wir wollten uns hier mit Freunden treffen, wurden aber aufgehalten. Die Frau ist jung und groß, mit schwarzem Haar, und sie reist mit einem blonden Mann und einem Hund. Haben sie hier übernachtet?«
    Die Wirtin runzelte die Stirn und sah Welstiel aus geröteten Augen an. Chane begriff, dass sie nicht ganz so betrunken war, wie es zunächst den Anschein haben mochte. Ihr ausgebleichtes braunes Kleid war fleckig, aber nicht schmutzig, und ihr Haar wirkte immer noch ordentlich zusammengebunden, obwohl sich einige Strähnen gelöst hatten. Ihr Blick ging zu Chane.
    »Seid ihr Herren Freunde der unwirschen Frau und des Halbbluts? Mit dem Schal hat er mich nicht getäuscht. Ich habe seine Augen gesehen.«
    Welstiels ruhiger Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, als er der Wirtin einen Silberschilling reicht e – es war

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