DHAMPIR - Dunkelland
in Bela, hatte sie jemals mit solcher Wucht geschlagen. Magiere ging zu Boden.
Einen Moment später stand Chane über ihr, das Schwert in beiden Händen und die Spitze auf die Mitte ihrer Brust gerichtet.
»Nein!«, rief Wynn. Sie warf sich nach vorn, kniete sich neben Magiere und streckte Chane eine Hand abwehrend entgegen. »Bitte, tu ihr nichts.«
Chane zögerte, senkte das Schwert und sah Wynn an.
Magiere griff nach seinem Handgelenk. Er wich zurück, und damit half er seiner Gegnerin unabsichtlich auf die Beine. Wynn kippte zur Seite, und Magiere stieß ihr Falchion nach vorn.
Die Spitze schnitt in die weiche Haut unter dem Kinn des Vampirs und riss ihm den Hals auf. Schwarze Flüssigkeit spritzte auf den Boden. Chane taumelte zurück, und Magiere stürzte auf ihn. Sofort rollte sie sich nach links, hob das Falchion und schlug nach dem ungeschützten Hals.
Chanes Kopf löste sich vom Körper und rollte fort.
Magiere hörte Wynns Schrei und Chaps Knurren, aber sie schien davon weit entfernt zu sein, während sie schwer atmend versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Wynn sank neben Chane auf die Knie, zog an seinem Hemd und schluchzte. Der Verband war von ihrer Wunde abgefallen, und sie blutete wieder.
»Nei n … o Magiere, nein«, flüsterte sie.
»Schluss damit«, sagte Magiere.
Wynn sah sie aus großen Augen an. »Du hast ihn einfach so getötet! Was bist du, Magiere? Glaubst du, besser zu sein als er? Du bist schlimmer.«
Zorn stieg in Magiere auf, und fast hätte sie die junge Weise geschlagen. Die Närrin hatte einem Ungeheuer vertraut. Dann fielen ihr Wynns frühere Worte ein, und aus dem Zorn wurde kalter Argwohn.
Chane war gekommen, um ihr zu helfen.
»Wie lange ist er uns gefolgt?«, fragte Magiere.
»Seit Pudúrlatsat!«, rief Wynn. Tränen verschmierten den Schmutz in ihrem Gesicht. »Nicht ich habe damals Vordana vertriebe n – das hat er getan! Er war es, der uns vor einem Untoten rettete, den du nicht überwältigen konntest. Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich Angst hatte, dass du ihn töten würdest.«
Wynn ließ den Kopf auf Chanes Brust sinken.
Magiere stand auf und trat zurück.
»Du hast uns belogen und betrogen? All die Nächte hast du bei Chap gelegen und gewusst, dass uns ein Untoter folgte. Du hast sogar gewusst, wer es wa r – und uns kein Wort gesagt?«
Magiere traute wenigen Personen, und sie hatte Wynn ihr Leben und das von Leesil anvertraut.
Chap hörte auf zu knurren und beobachtete sie beide. Er schaute nach Süden, jaulte leise und lief zum Gebüsch. Als er dort einmal bellte, ging Magiere zu ihm und sah in den Wald.
Leesil kam ihnen entgegen, stützte sich immer wieder an einem Baumstamm oder einem niedrigen Ast ab. Erleichterung erfüllte Magiere und war für den Moment stärker als alles andere, als sie zu ihm eilte. Sie zog ihn an sich, und er schlang ihr den Arm um die Schultern, um sich auf den Beinen zu halten.
»Bin ich froh, dich wiederzusehen«, stieß er atemlos hervor. »Ich habe Wynn verloren.«
»Bist du verletzt?«, fragte Magiere.
»Nur schwach. Hab einen Kampf gegen Vordana hinter mir.«
Sie sah in die Richtung, aus der er kam. »Wo ist er?«
Leesil hob die andere Hand und deutete hinter sich. »Dort drüben irgendw o … der größte Teil von ihm. Wir müssen sein schreckliches Grinsen nicht länger ertragen.«
Typisch Leesil, dachte Magiere, als sie ihn stützte. Er versuchte immer, ihre Stimmung ein wenig aufzuhellen.
»Wir müssen Wynn finden«, sagte er.
Magiere führte ihn durchs Dickicht, und im offenen Bereich sah er die enthaupteten Seemänner und Wynn mit dem Gesicht auf der Brust einer kopflosen Leiche. Leesil nahm den Arm von Magieres Schultern, trat zur Seite und bemerkte den Kopf hinter dem Leichnam.
»Was zu m … Wynn, du blutest ja. Ist das Chane?«
Die junge Weise hob den Kopf, sah ihn aber nicht an. Sie hatte aufgehört zu weinen und starrte in die Dunkelheit.
In Magiere regte sich kein Mitleid für sie. Wynn hatte sie verraten.
»Wir müssen die Leichen verbrennen«, sagte Magiere.
Wynn blinzelte einmal und ergriff Chanes Schwert. Sie hob es mühsam, woraufhin ihre Schulter stärker blutete. »Du wirst ihn nicht anrühren!«
Leesil beobachtete die junge Weise, sah dann Magiere an und wusste offenbar nicht, was er von der Sache halten sollte. Chap jaulte lauter und bellte zweimal.
»Nein?« Leesil wandte sich dem Hund zu. »Und worauf bezieht sich dein Nein?«
Magiere hielt den zornigen Blick
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