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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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sagte Hkuan’duv schlicht.
    »Bei allem Respekt, Greismasg’ä h – ich bin an meinen Eid gebunden.«
    Hkuan’duv sah ihn groß an.
    Sgäilsheilleache stellte ganz offen den Willen des Ältesten Vaters und die Bedürfnisse seiner Kaste und seines Volkes infrage. Hkuan’duv musterte ihn mit noch größerer Aufmerksamkeit, während Sgäilsheilleaches Blick hin und her strich.
    »Wir dienen!«, sagte Hkuan’duv scharf. »Es ist unsere Pflicht, immer vor allem an die Sicherheit unseres Volkes zu denken. Du wirst mir das Artefakt sofort übergeben!«
    Sgäilsheilleaches Blick richtete sich auf Hkuan’duv und blieb dort.
    In Sgäiles Magengrube krampfte sich etwas zusammen.
    Am vergangenen Abend hatte der Älteste Vater mit ihm gesprochen wie mit einem Sohn. Er hatte sich nach Osha erkundigt und Erleichterung darüber zum Ausdruck gebracht, dass sie bald heimkehrten. Doch am Morgen des nächsten Tages kam Hkuan’duv, ein hochgeschätzter Greismasg’äh, und verlangte von ihm, dass er sein Schutzversprechen aufgab und ihm das Artefakt und auch Magiere überließ!
    Chap sprang mit einem drohenden Knurren vor.
    Der Greismasg’äh blieb stehen, aber Dänvârfij wich einen Schritt zurück. Es widerstrebte ihr ganz offensichtlich, den Bogen auf einen Majay-hì zu richten.
    »Warte!«, rief Léshil, und der Hund verharrte. »Was hat dies zu bedeuten?«
    »Er will nicht auf Sgäile hören«, flüsterte Wynn. »Sie wollen Magiere und die Kugel.«
    Sgäile zuckte zusammen, als Magiere einen Schritt vortrat und versuchte, sich an seinem Arm vorbeizuschieben. Er wollte sie festhalten, aber sie schlug seine Hand beiseite. Sgäile schüttelte den Kopf und hob die Hand, und daraufhin blieb Magiere stehen.
    »Übergib mir das Artefakt!«, wiederholte Hkuan’duv und kniff die Augen zusammen. »Oder ich nehme es mir.«
    Der Knoten in Sgäiles Magengrube löste sich.
    Hkuan’duv wollte den Auftrag durchführen, den er bekommen hatte, und Sgäile konnte sein Schutzversprechen nicht brechen. Damit wurden zwei Angehörige der Kaste zu seinen Gegnern.
    Er verbannte die Gefühle aus sich und schüttelte langsam den Kopf.
    »Ich werde einen heiligen Eid nicht brechen!«
    Leesil verstand nicht, was auf Elfisch gesagt wurde. Er erfasste nur, was Wynn für ihn übersetzt e – und ein ganz bestimmtes elfisches Wort.
    Greismasg’äh.
    Wie hatten diese beiden Anmaglâhk sie hier am Rand des Immermoors gefunden? Rasch überlegte er, wen es zuerst zu überwältigen galt. Ein Meister-Anmaglâhk und eine Frau mit schussbereitem Boge n – beide schienen etwa gleich gefährlich zu sein.
    Leesil fragte sich, wie Osha reagieren mochte. Die jüngsten Ereignisse schienen den Elfen zu verwirren und zu verängstigen. Sgäile würde auf keinen Fall sein Wort brechen; das hatte er mehr als einmal bewiesen. Aber wem würde Osha folgen: seinem Lehrer und Sgäiles Eid oder einem verehrten Meister der Kaste, der im Auftrag des Ältesten Vaters kam?
    Leesil beobachtete die Frau mit dem Bogen, die auf Magiere zielte. Es war klar, wen er zuerst erledigen musste.
    Sgäile sprach erneut, diesmal auf Belaskisch.
    Die Elfin sah kurz zur Seite, und genau darauf hatte Leesil gewartet. Seine Hand schoss nach vorn. Der Pfeil schnellte von der Sehne, als ein Stilett aus Leesils Hand flog.
    Sgäile stieß Magiere zur Seite, und im gleichen Augenblick löste Leesil die Riemen seiner neuen Klingen. Der Pfeil streifte Magieres Arm und flog hinaus in den Sumpf. Die Elfin mit dem Bogen duckte sich, und das Stilett sauste über sie hinweg, ohne Schaden anzurichten.
    Leesil zog seine Klingen, als sich die Elfin wieder aufrichtete.
    Sie blieb in Bewegung und setzte einen zweiten Pfeil auf die Sehne. Chap griff an, als sie die Sehne spannte.
    Mit einem Knochenmesser in der Hand trat Sgäile dem Meister-Anmaglâhk entgegen und sagte: »Misch dich nicht ein, Osha!«
    »Nein!«, rief Wynn. »Hört auf, ihr alle!«
    Niemand achtete auf sie.
    Wynns Ruf bewirkte nichts, und ihre Gedanken rasten, als sie nach einer Möglichkeit suchte, den Kampf zu beenden. Chap schenkte ihr ebenso wenig Beachtung wie die anderen und griff an.
    Er knurrte wild, doch die Elfin änderte ihre Taktik, bevor er herankam. Sie sprang plötzlich, streckte das Bein und traf den Hund mit dem Fuß am Kopf. Chap wurde zur Seite geschleudert.
    Wynn machte große Augen. Es verblüffte sie, dass sich die Elfin dazu überwand, gegen einen Majay-hì zu kämpfen.
    Magiere richtete sich nach dem Stoß auf, den Sgäile

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