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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Gefühle. Sie wollte so schnell wie möglich nach Miiska zurück, aber es widerstrebte ihr, während des Bürgerkriegs durch ihr Heimatland zu reisen. Diese Vorstellung übte auch auf Leesil keinen besonders großen Reiz aus.
    Wynn und Osha kamen herbei und plapperten aufgeregt, als sie das Boot sahen. Chap traf als Letzter ein, den Schwanz hoch erhoben. Magiere blickte über den Sumpf, die Rohrkolben und das schmutzig-grüne Wasser. Frösche quakten, und große Libellen flogen vorbei.
    »Ich hätte nie gedacht, dieses Land einmal zu vermissen«, sagte sie. »Aber nach so langer Zeit in den Berge n … «
    »Oh, wir müssen verrückt sein!«, rief Leesil übertrieben dramatisch.
    Magiere schmunzelte und kehrte in die Hütte zurück.
    Sie alle hatten eine angenehme Nacht hinter sich, und was vom Essen übrig geblieben wa r – von Fladenbrot und Honig bis zu Kichererbsen und geräuchertem Fleisc h – , diente als willkommenes Frühstück. Als sie damit begannen, ihre Sachen zu packen, nahm Magiere die Kugel.
    Bald trugen alle wieder ihre Mäntel und hatten die Waffen umgeschnallt. Ihr Gepäck lag am Rand der Anhöhe, und Leesil half Sgäile dabei, das Langboot ins trübe Wasser zu schieben.
    »Verstaut die Sachen sowohl vorn als auch hinten«, sagte Osha. »Dann ist die Balance besser.«
    »Ich habe das Fladenbrot vergessen«, sagte Wynn und lief zur Hütte. »Bin gleich wieder da.«
    Sgäile drehte das Boot langsam und zog es längsseits zum Ufer. Leesil nahm die Sachen, die Osha ihm reichte, und legte sie in den Bug.
    »Magiere?«, rief Wynn.
    Leesil sah auf.
    Die junge Weise stand an der Ecke der Hütte und wich langsam zurück, ohne sich umzudrehen.
    »Sgäile!«, rief Wynn.
    Chap sprang zu ihr, und Leesil lief an Magiere vorbei. In der Hand hielt er ein Stilett, packte Wynn und zog sie zurück. Magiere stürmte an ihm vorbei zur Vorderseite der Hütte, die Hand am Griff ihres Falchions. Plötzlich sah Leesil, was die junge Weise beunruhigt hatte.
    Ein Mann und eine Frau näherten sich durchs seichte Wasser auf der Nordseite der Anhöhe. Leesil erstarrte, als er ihre graugrüne Kleidung sah.
    Anmaglâhk.
    Beide sahen recht mitgenommen aus. Die Frau hielt einen Kurzbogen in den Händen, mit einem aufgelegten Pfeil. Doch Leesils Aufmerksamkeit galt vor allem dem Mann.
    Er hatte die Kapuze zurückgeschlagen, und sein kurzes Haar war fast weiß. Die bernsteinfarbenen Augen blickten kühl, und er bewegte sich mit solcher Geschmeidigkeit, dass sich das schienbeinhohe Wasser kaum kräuselte. Nicht ein Mal senkte er den Blick, als wäre er nie in seinem Leben gestolpert. Die Zipfel des graugrünen Mantels waren an der Taille zusammengebunden, und der Mann hielt keine Waffe in der Hand.
    »Sgäile?«, fragte Leesil und wandte kurz den Blick von den beiden Neuankömmlingen ab.
    Sgäile blieb still, als sich die Anmaglâhk näherten und zehn Schritte entfernt stehen blieben. Dann nickte er dem älteren Mann zu.
    »Greismasg’äh.«
    »Ich komme mit einem Auftrag vom Ältesten Vater«, sagte der Mann in perfektem Belaskisch, und sein Ton war so emotionslos wie sein Blick. »Du wirst uns sowohl das Artefakt als auch die dunkelhaarige Menschenfrau überlassen.«
    Magiere zog ihr Falchion aus der Scheide, als die Elfin den Bogen hob.
    Zum ersten Mal sah Hkuan’duv die Menschen aus solcher Nähe. Es war beunruhigend.
    Er blinzelte nicht, als Magiere ihre Waffe zog.
    DasschwarzeHaar,indemesgelegentlichrotglänzte,dasweißeGesichtunddiedunklenAuge n … IrgendwiegabihmMagieresAnblickdasGefühlvonUnreinheit.DieNähedeserbärmlichenHalbbluts,desabtrünnigenMajay-hìundauchderkleinenFraumitdenhochgerolltenHosenbeinenwecktekeinederartigenEmpfindungeninihm.
    Dieses halb tote Etwas mit dem trotzigen Gesicht und der unnatürlichen Hautfarbe erfüllte ihn mit Abscheu.
    Der Älteste Vater hatte Hkuan’duv vor Magiere gewarnt und ihm aufgetragen, sie zu töten.
    Trotz des Unbehagens wegen der Nähe zu ihr erleichterte es ihn, sich Sgäilsheilleache und Osha endlich zu zeigen und nicht länger hinter ihnen herschleichen zu müssen. Er hatte ganz offen auf seine Mission hingewiesen, und sie war wichtiger als alles andere. Diese ganze Angelegenheit ging nun ihrem Ende entgegen.
    Sgäilsheilleache trat vor und hob einen schützenden Arm vor Magiere.
    »Ich verstehe nicht«, sagte er auf Elfisch. »Mein Schutzversprechen gilt nach wie vor. Es kann nicht einfach so beendet werden.«
    »Das Wort des Ältesten Vaters steht an erster Stelle«,

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