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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Taverne.
    Das von Leesil gemalte Schild hing über der schmalen Tür, und alles sah so aus, als wären sie nicht länger als ein paar Tage weg gewesen.
    Die Taverne »Zum Seelöwen«. Chap drehte sich im Kreis, als Magiere zur Tür ging und sie öffnete.
    Drinnen wirkte alles neu, von der sauberen Theke bis hin zum doppelseitigen Kamin in der Mitte des Schankraums. Rasheds Schwert hing an der einen Wand und wies darauf hin, dass die Taverne nach einem Feuer wiederaufgebaut worden war. Hinter dem einen Ende der Theke führte eine Treppe ins Obergeschoss mit den Schlafzimmern.
    Leesil schob sich an Magiere vorbei und sah sich begierig um. Zuerst brachte er keinen Ton hervor, ebenso wie Magiere. Dann seufzte er, den Blick auf die Ecke am vorderen Fenster gerichtet.
    »Mein Pharo-Tisch«, flüsterte er.
    Chap zwängte sich zwischen ihren Beinen hindurch und lief um den Kamin.
    »Bist du inzwischen völlig taub, Caleb?«
    Magiere hatte plötzlich einen Kloß im Hals. Die laute, schroffe Frauenstimme kam aus der Küche hinter dem Vorhang.
    »Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst keine Zwiebeln in die Suppe tun, wenn Karlin kommt! Du weißt doch, dass er Zwiebeln nicht ausstehen kann!«
    »Ich habe seine Portion schon beiseitegestellt«, antwortete eine andere Stimme von der Treppe her. »Lass mich in Ruhe, Weib!«
    Eine kräftig gebaute Frau, die ein altes violettes Kleid und eine fleckige Schürze trug, trat durch den Küchenvorhang und wollte sich der Treppe zuwenden, wie ein zorniger General, der es auf einen ungehorsamen Soldaten abgesehen hat. Doch auf halbem Weg blieb sie stehen und drehte sich um. Mit der einen Hand hatte sie einen langen Löffel geschwungen, und den hätte sie fast fallen gelassen, als sie sah, wer im Schankraum stand.
    »Tante Bieja«, flüsterte Magiere.
    Bieja eilte herbei und drückte Magiere so fest an sich, dass ihre Rippen knackten.
    »Mein Mädche n … mein Mädchen!«
    Das Haar ihrer Tante roch nach Moschus, und Magiere musste sich sehr beherrschen, um nicht in Tränen auszubrechen. Bieja war tatsächlich nach Miiska gekommen, wie Leesil immer wieder gesagt hatte.
    Ihre Tante ließ sie los und bemerkte Leesil. Bevor er ausweichen konnte, umarmte sie auch ihn.
    »Au!«, brummte er. »Nicht so fest. Ich freue mich ebenfalls, dich zu sehen.«
    Bieja wich zurück und sah Chap, der zwischen den Tischbeinen zum Vorschein kam.
    »Ah, der Unruhestifter ist noch bei euch.« Dann sah sie Wynn und Osha in der Tür.
    Magiere ergriff Wynns Hand und zog sie herein. »Tante, dies sind Freunde: Wynn und Osha.«
    Bieja verschränkte die Arme und musterte den großen Elfen in seinem Kapuzenmantel.
    »Achte besser darauf, dass deine Ohren bedeckt bleiben, Osha«, murmelte Leesil.
    Biejas Löffel traf ihn am Bauch. »Halt den Mund, Kobold!«
    Schritte kamen von der Treppe. »Leesil!«
    Die kleine Rose lief ihnen entgegen.
    Hinter dem Mädchen kam Caleb die Stufen herab und machte große Augen, als er die Neuankömmlinge sah. »Magiere?«
    Rose lief sofort zu Leesil und sprang ihm in die Arme. Leesil gab vor, sie kaum halten zu können.
    »Du wirst immer schwerer!«
    Rose war gewachsen, und ihr Musselinkleid wirkte ein wenig zu klein. Das kastanienbraune Haar war lang und dich t – sie wurde recht hübsch. Was abgesehen von Tante Biejas Präsenz einen Hinweis darauf bot, wie lange Magiere fort gewesen war. Die kleine Rose strich mit den Fingern über die verheilte Wunde auf Leesils Wange.
    »Was ist mit deinem Gesicht passiert?«
    »Erbitterte Kämpfe«, sagte Leesil mit einer Stimme voller Bedeutung und hob das Mädchen höher. »Ich erzähle dir beim Essen davon.«
    »Nein, das wirst du nicht!«, warf Magiere ein.
    »Nur die für Kinder geeigneten Geschichten«, erwiderte Leesil.
    Caleb trat mit gebeugtem Rücken zu ihnen und nahm Magieres Hand. »Willkommen daheim!«
    Daheim , dachte sie voller Erleichterung.
    »Domin Tilswith?«, entfuhr es Wynn überrascht.
    Sie ging an allen anderen vorbei, und Magiere bemerkte noch jemanden, der die Treppe herunterkam, einen hageren grauhaarigen Mann in einem alten silbergrauen Umhang.
    Lächelnd betrat Domin Tilswith den Schankraum. In seinen grünen Augen funkelte es, als er seine Schülerin ansah.
    »Ich habe erhalten Nachricht und mich sofort auf den Weg gemacht.«
    Wynn eilte zu ihm, aber sie umarmten sich nicht. Stattdessen schüttelten sie sich die Hände, beide mit einem Lächeln.
    Osha stand noch immer in der Tür, in den Armen die beiden Krüge mit der

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