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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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die Tür vor der Nase zugeschlagen. Sechs Tage in Sgäiles Gesellschaft, die meiste Zeit davon mit einer Augenbinde, hatten ihre Geduld auf eine harte Probe gestellt. Aber sie wich zurück; der Elf trat mit einem respektvollen Nicken ein und nahm neben den Geschenken des Chein’âs Platz.
    »Bevor unser Schiff Ghoivne Ajhâjhe verließ, hat mir Brot’ân’duivé dies für dich gegeben, Léshil«, sagte er.
    Sowohl Leesil als auch Chap kniffen die Augen zusammen, als sie den Namen des Meister-Anmaglâhk hörten.
    »Ich wusste nicht, was es mit den Gegenständen auf sich hatte«, fuhr Sgäile fort und legte den hölzernen Zylinder auf den Boden. »Bis ich sah, was der Chein’âs dir gab.«
    Er öffnete das in Papier gewickelte Bündel, und zum Vorschein kamen zwei lange, stangenartige Objekte aus Leder.
    Neugier erwachte in Magiere. Bevor sie eine Frage stellen konnte, nahm Sgäile eine der beiden neuen Klingen, die Leesil erhalten hatte, und streifte das Leder über die Rückseite des Klingenflügels. Dort gab es eine schmale Kante, und das Leder passte genau darauf.
    Magiere erinnerte sich an den Tag, als Leesil die Grenze von Soladran passiert und über Darmouths Soldaten hergefallen war, die flüchtende Bauern verfolgt hatten. Auf dem Rückweg zur Stadt hatte ihm ein Schwerthieb den Bügel einer seiner Klingen gegen den Unterarm geschlage n – die blauen Flecken waren tagelang zu sehen gewesen.
    Mit der Polsterung und den Öffnungen mitten in den Klingen saßen diese Waffen stabiler an Leesils Unterarmen. Trotzdem: Magiere wusste, dass er sie nicht tragen würde.
    Sie zweifelte nicht daran, wer die Chein’âs um die Herstellung der beiden Klingen gebeten hatte. Wer brachte mehr Sachverstand für die Verbesserung von Leesils ursprünglichen Klingen mit als jemand, der sein ganzes Leben getötet hatte?
    Brot’ân’duivé steckte dahinter. Er plante erneut etwas.
    Bevor Leesil die Klingen zurückweisen konnte, stand Chap auf, sah Sgäile mit gesenktem Kopf an, knurrte und bellte zweimal für »Nein«.
    »Hör auf damit!«, sagte Wynn scharf.
    Chap beachtete sie nicht und hielt den Blick auf Sgäile gerichtet, der erstarrte, als er den zornigen Hund näher kommen sah.
    »Schon gut«, sagte Leesil. »Meine eigenen Waffen sind mir lieber.«
    Sgäile sah ihn verwundert an, als fühlte er sich von Leesil grundlos beleidigt. Dann wandte er sich an Chap und fragte: »Warum?«
    »Weil die Klingen auf Brot’an zurückgehen«, sagte Wynn müde.
    »Sei still, Wynn!«, zischte Leesil.
    Magiere griff nach seinem Arm, und Leesil sah sie verärgert an.
    »Brot’an hat Leesil mit einem Trick dazu gebracht, seine Mission zu beenden und Darmouth zu töten«, erklärte Magiere. »Deshalb will Leesil nichts mit ihm zu tun haben. Und Chap auch nicht.«
    »Versteht ihr denn nicht?« Sgäile hob eine der schimmernden Klingen und drehte sie. »So etwas haben die Brennenden nie zuvor gemacht. Sie haben immer nur Anmaglâhk-Stilette und seltene Gegenstände für Älteste und andere Ehrenwerte geschmiedet. Brot’ân’duivé hat vielleicht um die Klingen für Léshil gebeten, aber mehr nicht! Niemand sagt den Chein’âs, was sie zu schmieden haben.«
    Magiere wusste nicht, ob sie diesen Worten glauben sollte. Aber Waffen waren nur Werkzeuge, und diese Klingen schienen besser zu sein als Leesils Spezialanfertigungen.
    »Es sind nur Waffen«, sagte sie zu ihm. »Du entscheidest, wie du sie verwendest. Niemand zwingt dich zu irgendetwas.«
    »Ach, und du bist mit deinen ›Geschenken‹ ganz und gar zufrieden, wie?«, erwiderte er.
    Magiere biss die Zähne zusammen. Sie hasste es, wenn er ihre eigenen Worte gegen sie richtete.
    Sie drehte den Kopf und suchte nach ihren beiden Objekten, dem Dolch und dem anderen Gegenstand, dessen Namen Wynn genannt hatte.
    »Der Dolch braucht einen Handgriff«, sagte sie.
    Sgäile sah darauf hinab, richtete den Blick dann wieder auf Chap und wartete.
    Chap schüttelte sich, knurrte noch einmal und wandte sich ab.
    Sgäile atmete erleichtert auf und legte Leesils Klinge beiseite. Er nahm den langen Dolch, und nach einem Nicken von Magiere stand er auf und ging.
    »Zufrieden?«, wandte sich Magiere an Leesil.
    Er starrte sie an. »Oh, ich bin überglücklich.«
    »Was ist hiermit?«, fragte Wynn. »Sgäile hat noch etwas für Leesil mitgebracht.«
    Magiere drehte sich um und stellte fest, dass die junge Weise den von Sgäile mitgebrachten Holzzylinder in Händen hielt. Wynn nahm die Zinnkappe ab und sah

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