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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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er sah, dass Sgäile noch in der Tür stand, winkte er kurz. »Fort mit dir. Wir geben dir Bescheid, wenn dein neues Spielzeug fertig ist.«
    Sgäile schüttelte den Kopf und ging. Vielleicht zog er die Tür ein wenig zu fest hinter sich zu.
    Ein sehr anstrengender Tag lag hinter ihm.

9
    Magiere stand zusammen mit ihren Gefährten auf dem Deck, als die Besatzungsmitglieder Kisten und Fässer in zwei Ruderboote luden. Nach drei Tagen hatte das Schiff den nächsten Hafen erreicht.
    Die Frachtluke war noch offen, und Magiere warf einen Blick in den Frachtraum, der inzwischen fast leer war. Dann sah sie wieder zum Ufer, zu der Anlegestelle und der kleinen Siedlung. Leesil trat neben sie, und alles schien friedlich zu sein.
    Aber das war es nicht. Sie fühlte es.
    Immer wieder warfen ihnen die Elfen verstohlene Blicke zu. Sie waren viel zu still, wenn man die Präsenz von Menschen an Bord ihres Schiffes bedachte.
    Sgäile, Osha, Chap und Wynn gesellten sich Magiere an der Seitenwand hinzu.
    »Was ist los?«, fragte Magiere leise.
    Wynn hielt den Blick gesenkt.
    »Dies ist der letzte Hafen«, flüsterte sie. »Wir haben das Ende der An’Cróan-Gewässer erreicht. Wenn wir nicht wären, würde das Schiff jetzt nach Ghoivne Ajhâjhe zurückkehren. Aber weil wir an Bord sind, können die Elfen nicht heimkehren.«
    Die Erklärung ergab durchaus Sinn, und Magiere zweifelte nicht an Wynns Worten, aber manchmal lag die junge Weise mit ihren Deutungen nicht ganz richtig.
    »Stimmt das?«, fragte sie Sgäile.
    An diesem Tag trug er sein langes Haar offen, und es wehte im Wind, was ihm etwas Wildes, Unzivilisiertes gab. Bevor er antworten konnte, näherte sich der Hkomas und sprach einige Worte auf Elfisch. Seine ledrige Haut wirkte rau im Vergleich mit Sgäiles, und die beiden Männer führten ein kurzes Gespräch.
    Chap stand neben Wynn und beobachtete sie.
    »Worum geht’s?«, fragte Leesil.
    Sgäile sah erst ihn an und dann Magiere. »Es stimmt, dies ist der letzte Hafen. Der Hkomas hat sich bereit erklärt, euch dorthin zu bringen, wohin ihr wollt, aber jetzt bittet er um die Angabe eines klaren Ziels. Er hat die südlichen Gewässer einige Male befahren und weiß, dass diese Küste für sein Schiff und die Besatzung gefährlich ist.«
    »Erwartet uns im Süden schlechteres Wetter?«, fragte Wynn.
    »Nein«, antwortete Sgäile langsam. »Es geht um die Sicherheit dieses Schiffes, das nicht militärisch ist.«
    »Es gibt also andere Schiffe, die euer Volk schützen?«, warf Leesil ein.
    »Wir haben Schiffe, die patrouillieren«, bestätigte Sgäile und wandte sich wieder an Magiere. »Ich muss dem Hkomas eine Antwort geben. Er muss wissen, wie weit die Reise geht und wohin er Schiff und Besatzung bringt.«
    Hilflosigkeit machte Magiere fast so zornig wie Furcht. Sie musterte den Hkomas, der ihren Blick ernst erwiderte. Er schien um die fünfzig zu sein, nach menschlichen Maßstäben, was bedeutete, dass er als Elf viel älter war. In stummer Herausforderung verschränkte er die sehnigen Arme, und Magiere konnte es ihm trotz ihres Ärgers nicht verdenken. An seiner Stelle hätte sie ebenso empfunden.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie schließlich. »Ich kann ihm leider kein genaues Ziel nennen. Wir müssen nach Süden segeln, bis ich das Gefühl bekomme, dass wir den richtigen Ort erreicht haben.«
    »Das genügt nicht«, entgegnete Sgäile.
    »Wie wäre es mit einer Zeitangabe?«, schlug Leesil vor. »Bitte den Kapitän, uns sieben weitere Tage nach Süden zu bringen. Wenn Magiere bis dahin nicht den richtigen Ort gefunden hat, gehen wir von Bord und setzen den Weg zu Fuß fort. Wir erreichen unser Ziel, so oder so.«
    Er berührte Magiere am Arm und fügte hinzu: »Als Erste.«
    Für Magiere war vor allem wichtig, dass sie in Bewegung blieben, doch eigentlich hätte sie nicht diesen Drang zur Eile verspüren sollen. Ihr Halbbruder Welstiel konnte nicht wissen, wo sie sich befand und dass sie einen Hinweis darauf hatte, was er suchte. Manchmal beneidete sie Leesil um seine Fähigkeit, die einfachste Lösung für ein Problem zu finden.
    »Ja, sag das dem Kapitän«, wandte sie sich an Sgäile. »Frag ihn, ob er damit einverstanden ist.«
    Sgäile sprach erneut mit Hkomas, aber der Mann schüttelte den Kopf und gab eine scharfe Antwort. Wieder folgte ein Wortwechsel, und Magiere verstand einen Namen: Aoishenis-Ahâre.
    Daraufhin zögerte der Hkomas, nickte knapp und stapfte fort.
    Magiere schnitt eine Grimasse. »Du hast dich

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