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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Direkt vor Chaps Schnauze ließ sie ihn zu Boden fallen. Er zuckte zusammen.
    »Wozu dient dieser Thôrhk ?«, fragte Wynn.
    Leesil runzelte die Stirn, als er das seltsame Wort hörte.
    Ich weiß nicht, antwortete Chap. Auch Sgäile wusste mit dem Objekt nichts anzufangen.
    »Und der Chein’âs?«, fragte Wynn. »Behaupte nur nicht, du hättest nicht versucht, Erinnerungen von ihm zu empfangen. Ich kenne dich!«
    »Das reicht!«, knurrte Magiere. »Und woher kennst du den Namen für den Reif?«
    Wynn achtete nicht auf sie.
    Chap wand sich auf dem Boden und vermied es, den Blick auf das Objekt zu richten. Wynns Zorn schwand, als sie den Kummer in seinen Augen sah. Er schauderte.
    Ich habe Erinnerungsbilder eines Verlustes gesehen, als ein Artgenosse des Geschenkebringer s – einer, der ihm etwas bedeutet e – von Ubâd entführt wurde.
    Wynn wiederholte Chaps Worte für die anderen, und Magiere setzte sich erstaunt auf.
    »Ubâd hat jenen Ort besucht?«, flüsterte sie. »Wie? Wir konnten wegen der Hitze nur kurze Zeit auf dem Plateau bleiben.«
    Chap schilderte die Erinnerungen, die er gesehen hatte, und Wynn gab alles weiter.
    Ich konnte dem Geschenkebringer nicht mitteilen, dass Ubâd bereits tot ist.
    Chaps Blick glitt zum Dolch, den Magiere bekommen hatte. Dann ließ er den Kopf wieder auf die Pfoten sinken und betrachtete den Thôrhk .
    Die Klinge für Magiere schien eine Bitte um Rache zu sein, doch der Thôrhk warf Fragen auf.
    »Bitte lass mich wissen, ob du uns noch etwas erzählen kannst , das uns vielleicht weiterhilft«, sagte Wynn.
    Chap sah erneut auf und schien zu versuchen, eine finstere Miene zu schneiden. Wynn legte ihm die Hand auf den Kopf, doch Chap schüttelte sie ab, leckte dann aber ihre Finger.
    »Wynn«, sagte Magiere, »woher kennst du den Namen des Objekts?«
    » Thôrhk ?«, erwiderte sie zögernd. »Das ist ein altes Zwergenwort für einen Reif, der diesem Gegenstand ähnelte. Solche Objekte bestehen aus weichem, geflochtenem Metall und werden oft von einem Thänæ getragen, einem Elitekrieger in den Diensten der hohen Zwergenlords.«
    Es klopfte an der Tür. Wynn stand auf, trat über Leesils glänzende neue Klingen hinweg und öffnete die Kajütentür.
    Osha stand mit einem Tablett da, und der Duft von gebratenem Fisch und Kartoffeln wehte Wynn entgegen.
    »Danke, Osha! Leistest du uns Gesellschaft?«
    Er mied ihren Blick und reichte ihr nur das Tablett.
    »Stimmt was nicht?«, fragte die junge Weise.
    Osha wandte sich ab und ging wortlos in Richtung Treppe. Wynn sah ihm hinterher.
    SechsTagehattesiealleinmitihmverbrachtundzuglaubenbegonnen,dasssieFreundewaren.Undjetztwollteerwedermitihressennochmitihrreden?Ganzgleich,wiegutsieihnkennenlernte,obalsElf,An’CróanoderAnmaglâhk,erschienihrimmerfremdzubleiben.
    Mit dem Ellenbogen drückte Wynn die Tür zu, drehte sich um und sah, wie Magiere auf dem Boden Platz nahm und den Kopf an Leesils Bein lehnte. Trauer stieg in der jungen Weisen auf. Oder war es Einsamkeit?
    Sie fragte sich, wann sie zum letzten Mal einen Moment angenehmer Zweisamkeit erlebt hatte. Ihr fielen nur die Abende mit Chane ein: Sie hatten sich alte Pergamente angesehen und Pfefferminztee getrunken, und sie erinnerte sich deutlich an seine um die Tasse geschlossene starke Hand. Während des Kampfes in Torets Haus hatte er sich Wynn über die Schulter geworfen und war mit ihr geflohen. Sie hatte versucht, Widerstand zu leisten, bis ihr klar geworden war, dass seine Absicht darin bestand, sie in Sicherheit zu bringen.
    Chap beobachtete sie aufmerksam.
    Wynn zuckte zusammen und hoffte, dass ihre Erinnerungen nicht zu deutlich gewesen waren. Als sie sich neben ihn setzte und die Holzteller verteilte, spürte sie erneut ein Ziehen im Magen.
    Und ich denke an Seerose.
    Sie strich ihm sanft über den Rücken.
    Als Magiere ihren Teller von Wynn entgegennahm, klopfte es erneut an der Tür. Die junge Weise wollte sich erheben, aber Magiere bedeutete ihr sitzenzubleiben. Sie stand selbst auf, um die Tür zu öffnen.
    Sgäile stand im Gan g – und gerade sein Gesicht wollte sie jetzt nicht sehen.
    Er wandte den Blick ab und hielt ein langes, schmales, in Papier gewickeltes Bündel. Außerdem brachte er ein Holzrohr mit, etwa so lang wie sein Unterarm. Der schmale Behälter schien aus einem Stück zu sein, wie die Regentonnen in den Wohnbäumen der Elfen, und oben war er mit einer einfachen Zinnkappe verschlossen.
    »Darf ich eintreten?«, fragte Sgäile.
    Magiere hätte ihm fast

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