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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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auf den Ältesten Vater berufen?«
    »Ihr habt eure sieben Tage«, sagte Sgäile nur.
    Das beunruhigte Magiere noch mehr. Der Einfluss des Ältesten Vaters konnte gefährlich sein.
    Die Ruderboote kehrten noch vor Mittag von ihrer letzten Fahrt zum Ufer zurück. Das Schiff lichtete sofort den Anker und segelte weiter nach Süden.
    Chane verließ eine Hölle und fand sich in der nächsten wieder.
    Inzwischen befanden sie sich seit einigen Nächten an Bord des ylladonischen Schiffes, das mit vollen Segeln nach Süden lief. Es war nicht ganz so groß wie ein Schoner, und sein Rumpf bestand aus doppelt dicken Planken, die sich gegenseitig überlappten.
    Seit der Nacht, in der Chane zusammen mit Welstiel und den neuen Untoten an Bord gekommen war, hatte er kaum mehr über ihre Situation herausfinden können. Jetzt stand er in ihrem »Quartier«, dem dunklen, feuchten und halb gefüllten Frachtraum.
    Sabel hockte in der Nähe und neigte den Oberkörper vor und zurück, während sie eine Melodie summte, die Chane nicht kannte. Ihre Augen waren glasig, der Blick ging ins Leere. Die ehemaligen Mönche hungerten erneut.
    Bisher hatte sich die Besatzung des Schiffes vom Frachtraum ferngehalten, aber Chane erinnerte sich daran, dass der Kapitän und der Steuermann Klâtäs in jener ersten Nacht einen ähnlichen Blick auf Sabel geworfen hatten wie der Kapitän auf Welstiels Kugel mit den drei Lichtern.
    Chane rechnete jeden Augenblick mit einem Angriff der Besatzung. Beim Morgengrauen kämpfte er jedes Mal gegen den Schlaf und hielt sein Schwert bereit, um dann doch dem Dämmern zu erliegen.
    AndiesemAbendwarWelstielalleinlosgegangenundhatteesChaneüberlassen,überdieneuenUntotenzuwachen.DiebeidenjüngerenMännerundderGrauhaarigelagenzusammengerolltaufdemBoden.SabelunddergrimmigeMannmitdemlockigenHaarhocktenineinerEckeundschienensichihrerUmgebungvagebewusstzusein.
    Wenn Welstiel sich von diesen Dienern Hilfe dabei erhoffte, den gesuchten Gegenstand zu erlangen, so mussten sie in dieser Nacht Nahrung bekomme n – andernfalls ließ sich nichts mehr mit ihnen anfangen. Auch Chane war geschwächt. Wenn die Besatzung jetzt angriff, bestand die Gefahr, dass nicht alle neuen Untoten den Kampf überstanden.
    Chane ging zur Tür und wandte sich an Sabel. »Wartet hier! Ich bin bald wieder da.«
    Der Frachtraum befand sich im Heck des Schiffes, die Unterkünfte der Seeleute lagen im Bug. Chane verließ den Frachtraum und vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war, bevor er zur Treppe auf der Backbordseite ging. Oben öffnete er die Luke einen Spaltbreit und wartete.
    Er roch Leben auf dem Deck. Wenn er jemanden sah, musste er sich jedes Mal beherrschen, um nicht durch die Luke zu springen. Er wartete darauf, dass sich der richtige Seemann näherte. Einem dünnen Mann in mittleren Jahren schenkte er ebenso wenig Beachtung wie einem anderen, der noch keine zwanzig war. Mehr als einen durfte er nicht nehmen, und er brauchte jemanden, der groß und gesund war.
    Ein untersetzter Matrose in einem rotbraunen Hemd und mit offener Weste ging am mittleren Mast vorbei, und als er in Reichweite geriet, streckte Chane blitzschnell die Hand aus.
    Seine Finger schlossen sich um die Kehle des Mannes, schnürten ihm die Luft ab und rissen ihn zur Treppe. Der Mann konnte nicht schreien, aber er zappelte und trat.
    Chane schmetterte ihm die Faust an den Kopf, und sofort erschlaffte der Matrose. Er zog sein Opfer halb die Treppe herunter, fühlte den Puls am Hals und konnte sich nicht länger zurückhalten. Seine Zähne bohrten sich in die Kehle des Menschen, und gierig trank er warmes Blut.
    Es brachte herrliche Erleichterung, doch nach einigen Schlucken ruckte Chanes Kopf nach oben, als hätte jemand daran gezogen. Er musste sich zurückhalten, so schwer es ihm auch fiel; die neuen Untoten brauchten das Blut noch dringender als er.
    Der Mann rührte sich wieder und versuchte erneut, sich zur Wehr zu setzen. Er stöhnte leise.
    Wenn ihn jemand hörte und kam, um nach dem Rechten zu sehe n … In dem Fall hätte Chane in eine schwierige Lage geraten können.
    Er zog den Seemann durch den Gang zum Frachtraum, hielt ihm dabei den Mund zu, damit er nicht schreien konnte. Als er den Frachtraum erreichte, ließ er ihn gerade lange genug los, um die Tür zu öffnen.
    Die Veränderung im Frachtraum bemerkte er erst, als er mit dem Mann halb drinnen war. Die neuen Untoten standen oder hockten erwartungsvoll auf dem Boden. Sie alle starrten auf Chanes Opfer

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