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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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taube Rebellion des ganzen Körpers geworden. Er fürchtete, dass die Beine unter ihm nachgaben und ihn verrieten. Das durfte nicht geschehen.
    Magiere befand sich in der Taverne und zog ihre Lederrüstung an, während er seinen Teil des Plans ausführte. Er war ganz einfach und bestand im Wesentlichen darin, die Bürger der Stadt wo möglich mit Armbrüsten und Bogen zu bewaffnen, ansonsten mit Heugabeln und Schaufeln. Die meisten von ihnen hatte Leesil in Häusern, Hütten und Ställen postiert, in einem Kreis um den »Seelöwen«. Wenn zu viele von ihnen auf Dächern hockten, hätten sie sich verraten. Leesil hatte zunächst mit dem Gedanken gespielt, eine Feuerfalle vorzubereiten, diese Idee dann aber wieder aufgegebe n – sie wäre für den Feind zu leicht erkennbar gewesen. Stattdessen gab er Frauen trockenes Holz, Ölflaschen und Feuersteine und ließ zwischen den Gebäuden Zunder und noch mehr Holz bereitlegen. Alles sollte schnell angezündet werden können.
    Die Vampire sollten innerhalb des Kreises bleiben und ihn nicht wieder verlassen können, wenn sie ihn einmal erreicht hatten. Leesil hoffte, dass es keine weiteren Überraschungen gab und er alles gesehen hatte, wozu jene Geschöpfe fähig waren. Er erinnerte sich an Kindergeschichten über Untote, die fliegen und sich in große und kleine Tiere verwandeln konnten. Davon sagte er den Bürgern der Stadt nichts.
    Vier von Ellinwoods Wächtern, unter ihnen Darien, hatten ihre Hilfe angeboten und warteten jetzt in einem alten Lagerhaus, nicht weit von der Taverne entfernt. Zwei von ihnen waren sogar richtig bewaffnet und schienen für einen harten Kampf bereit zu sein. Vielleicht hatten sie wie Darien geliebte Menschen verloren, oder sie waren nach dem Verschwinden des Konstablers desorientiert und suchten nach Führung. Der Grund spielte für Leesil keine Rolle. Es erleichterte ihn ein wenig, dass seine Truppe nicht nur aus Bäckern, Webern, Kaufleuten und anderen Leuten bestand, die noch nie gekämpft hatten.
    Sonderbarerweise erwies sich Karlin als sein zuverlässigster »Soldat«. Der Einfallsreichtum des Mannes war erstaunlich. Er verstand es, einen Haufen ängstlicher Arbeiter zu organisieren, aus Werkzeugen Waffen zu improvisieren, und damit war er für Leesil eine große Hilfe. Sie näherten sich jetzt der Taverne und bemerkten hier und dort Leute, die aus dem Fenster sahen.
    »Sind alle bereit?«, fragte Leesil und erinnerte sich zu spät daran, dass er diese Frage schon zweimal gestellt hatte.
    Karlin nickte, und für einen Moment erinnerte er Leesil an Brenden. Zwar fehlte ihm ein Bart, aber er war kräftig gebaut, und seine Ruhe wirkte vertraut. Außerdem dachte er mit und hatte Leesil ein dickes, dunkelblaues Hemd gebracht, das die Verletzungen des Elfen verbarg und ihn mit der Nacht verschmelzen ließ. Leesil band sein Haar unter einem langen schwarzen Kopftuch zusammen, das er auch vors Gesicht zog, bis nur noch die Augen unbedeckt waren. Er konnte in den Schatten der Nacht verschwinden, wenn es sein musste.
    »Was ist, wenn einer der Untoten aus der Taverne entkommt und Magiere ihn nicht töten kann?«, fragte Karlin. Sie waren allein, und zum ersten Mal brachte er Zweifel zum Ausdruck.
    »Ich habe den Schützen und den Wächtern im Lagerhaus gesagt, dass sie den Gegner möglichst schwer verletzen sollen.« Leesil hob seine Axt. »Dadurch bin ich vielleicht imstande, ihm den Kopf abzuhacken.«
    Karlin zuckte zusammen und biss sich auf die Lippe.
    »Es mag grausig klingen«, räumte Leesil ein. »Aber wenn das Geschöpf entkäme, würde es viel schlimmere Dinge anrichten.«
    »Ich stelle deine Maßnahmen nicht infrage«, erwiderte Karlin leise. »Du und Magier e … Ihr seid mutiger, als ich mir das vorstellen kann.«
    »Da galt auch für Brenden.«
    »Ja«, sagte der Bäcker und nickte. »Das galt auch für Brenden.«
    Leesil erinnerte sich an das Gespräch, das er am Morgen mit Magiere geführt hatte, an seinen Vorschlag, an Bord eines Schiffes zu gehen und einfach zu verschwinden. Wenn dem Bäcker das bekannt gewesen wäre, hätte er von seinem Begleiter bestimmt nicht so viel gehalten.
    »Wir sollten uns besser verstecken«, sagte Leesil. »Alle wissen, was es zu tun gilt. Ich möchte mich in der Nähe der Taverne in Bereitschaft halten. Die Wächter haben alles im Blick. Lass uns in diesem Schuppen warten. Von hier aus können wir jederzeit eingreifen.«
    Karlin nickte. Aus irgendeinem Grund dachte Leesil an seine schöne Mutter und

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