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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Worte nach und stellte sich widerstrebend der Erkenntnis, dass er recht hatte.
    Sie hatte ihre Hoffnung auf ein beschauliches Leben nach und nach aufgeben müssen. Ihre Aktionen in Miiska waren der Grund, warum man sie in diese Stadt gerufen hatt e – wie viel von dem Leben, das sie sich wünschte, würde sie nach Bela verlieren?
    Mit Verlegenheit erinnerte sich Magiere daran, wie sie über Leesil geurteilt hatte. Er war bereit gewesen, sich mit ihr auf ein Leben in der Taverne einzulassen, in dem Wissen, dass es auf Dauer nicht gut gehen konnt e – sie konnten den Konsequenzen ihrer bisherigen Existenz nicht entkommen. Als sie in Miiska den Brief aus Bela bekommen hatten, war sie so dumm gewesen zu versuchen, die Augen davor zu verschließen, im Gegensatz zu ihm. Er hatte bereits gewusst, was auf sie zukam, und trotzdem war er noch immer bei ihr.
    »Der Weg, den ich beschreite, scheint mit jedem verstreichenden Tag schmaler zu werden«, flüsterte sie. »Und ohne dich wäre mir alles gleichgültig.«
    »Ich empfinde ebenso«, sagte Leesil.
    Magiere spürte, wie ihr Mund trocken wurde. »Aber wenn die Jagd beginn t … Dann fürchte ich die Dinge, die dir zustoßen könnten.«
    Durch meine Schuld, oder durch deine eigene, dachte sie.
    Zuerst schwieg Leesil. Magiere fühlte alte, eisige Furcht in der Erinnerung an sein Blut in ihrem Mund, an sein Fleisch zwischen ihren Zähnen, an sein Leben, das durch ihre Kehle strömte.
    »Mir passiert schon nichts«, entgegnete er schließlich. »Ich bin nicht so leicht umzubringen.«
    Eine ganze Weile saßen sie schweigend am Feuer. Chap leckte über die angesengten Stellen an seinen Seiten.
    »Ich glaube, die Verbrennungen betreffen nicht nur das Fell«, sagte Leesil.
    Der Themawechsel brachte keine Erleichterung. »Haben wir noch was von Tilswiths Salbe?«
    Leesil stand auf. »Ich sollte ohnehin nach Vàtz sehen. Als ich ihn zu Bett gebracht habe, war er noch immer fuchsteufelswild, weil du ihn zurückgeschickt hast.«
    »Macht sich sein Onkel keine Sorgen um ihn?«, fragte Magiere. »Hast du ihn nach seiner Familie gefragt?«
    »Ich glaube, Milous schert sich nicht darum, wo sich der Junge aufhält. Ich vermute, dass seine Eltern tot oder seit langem fort sind. Aber Vàtz ist stark. Er kann auf sich selbst aufpassen.«
    Wenn das stimmt e … , überlegte Magiere. Warum hielt es Leesil dann für nötig, nach ihm zu sehen?
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte er und ging zur Küchentür.
    Magiere mochte sein neues fürsorgliches Wesen, das seltsam erschien, wenn man es mit der kaltblütigen Natur seiner Vergangenheit verglich. Sie tätschelte Chaps Kopf und merkte plötzlich, dass der Hund sie aufmerksam beobachtete.
    Er hatte jedes Wort gehört und jaulte leise, bevor er den Kopf an Magieres Seite drückte.
    Leesil ging zu ihrem Zimmer zurück und überlegte, was gerade geschehen war, und was nicht. Magiere vermutete, dass ihn ihr Leben in Miiska nicht befriedigte. Es stimmte schon, er war gern unterwegs, aber vor allem deshalb, weil er sie nicht alleinlassen wollte. Wenn sie beide zusammen waren, verstand er die Konsequenzen ihres Handelns besser und sah deutlicher, was die Zukunft für sie brachte. Zumindest in dieser Hinsicht war Magiere jetzt vielleicht entspannter, doch hinter ihrer Reserviertheit steckte mehr als nur die Furcht, dass er irgendwann ging. Zu wissen, dass er in Miiska bleiben wollte, schien sie ebenso zu beunruhigen wie die Alternative. Die ganze Sache war schlimmer als ein Katzenjammer, fand Leesil.
    Weiter vorn fiel Licht durch den offenen Zugang ihres Zimmers in den Flur. Bevor er weggegangen war, hatte er dafür gesorgt, dass die kalte Lampe etwas heller strahlte. Vàtz mochte stark sein, aber er war doch nur ein Kind, wenn es um Albträume mitten in der Nacht ging.
    Matteres Licht kam aus einem anderen Zimmer. Leesil ging langsamer, neugierig darauf, wer sich in jenem Raum befand. Er vermutete einen Gildenlehrling und blickte durch den Zugang.
    Das Zimmer war ähnlich beschaffen wie ihre Unterkunft: zwei Etagenbetten an gegenüberliegenden Wänden, ein kleiner Tisch und Stühle an der Rückwand, aber weder Laken noch Decken. Statt einer kalten Lampe stand der brennende Rest einer Kerze am Rand des Tisches.
    Leesil trat ein. Und dann erinnerte er sich.
    Die Weisen fürchteten offenes Feuer im Gebäude. Keiner von ihnen hätte eine Kerze angezündet, noch dazu ohne Halter.
    Eine glitzernde Linie sauste an Leesils Augen vorbei, und etwas prallte gegen

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