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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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offen reden konnte.
    Traurig senkte sie den Blick.
    »Ich habe einen Freund«, flüsterte sie. »Und er ist auch ein Freund von Domin Tilswith. Viele Stunden haben wir hier im Arbeitszimmer mit ihm verbracht. Wir haben ihm vertraut un d … Sein Name lautet Chane. Als er heute Abend kam, entlarvte ihn der Hund der Dhampir als einen Edlen Toten.«
    Es überraschte Welstiel nicht zu hören, dass Torets Beschwörer die Weisen der Gilde besucht hatte. Allerdings erstaunte es ihn ein wenig, wieso diese Angelegenheit Wynn so naheging.
    »Er ergriff die Flucht«, fuhr sie fort, »und Chap verfolgte ihn. Aber er wehrte ihn mit Feuer ab und verschwand in der Kanalisation.«
    Welstiel wartete geduldig und beobachtete das Wechselspiel der Gefühle in Wynns zartem Gesicht.
    »Er ist höflich, gebildet, rücksichtsvol l … « Sie unterbrach sich. »Wenn du ihn kennen würdest, hieltest du seine wahre Identität nicht für möglich. Ich kann es selbst kaum glauben.«
    Faszinierend, dachte Welstiel. Er hätte gern noch mehr gehört, aber wenn Magiere in der Nähe war, durfte er nicht länger bleiben.
    »Es tut mir leid, meine Liebe«, sagte er. »Aber wenn ein Fehler gemacht worden ist, wird die Wahrheit ans Licht kommen. Wir sollten uns darauf besinnen, der Dhampir dabei zu helfen, die Wahrheit herauszufinden.«
    Wynn straffte die Gestalt, und die eigene Beredsamkeit machte sie verlegen.
    »Natürlich. Du bist sehr freundlich.«
    Sie ging zu einem Tisch und zeigte ihm einige zusammengerollte Dokumente.
    »Leesil glaubt, dass mindestens einer der Edlen Toten ein zweistöckiges Gebäude gekauft hat. Aber es geht auch um eine Frau, und ich habe keine Eigentumsurkunde gefunden, die in letzter Zeit auf den Namen einer Frau ausgestellt worden ist. Was allerdings nicht viel bedeuten muss, denn Leesil meinte, dass die Untoten dazu neigen, sich in Gruppen zusammenzuschließen.«
    Welstiel wölbte die Brauen. »Wie kommt er darauf?«
    »Erfahrung, nehme ich an.«
    Welstiel nahm sich die Dokumente nacheinander vor. Beim fünften schob er den Finger in den Stapel darüber und blätterte gleichmäßig weiter. In jener Urkunde ging es um ein zweistöckiges Haus unweit der Innenmauer, dessen Eigentümer vor zwei Monden gewechselt hatte. Die Unterschrift lautete Toret min’Sharrêf .
    Wie nahe diese junge Weise dem Ziel ihrer Suche war.
    »Ich nehme an, du willst dir die wahrscheinlichsten Gebäude mit eigenen Augen ansehen«, sagte er.
    Welstiel blätterte erneut durch die Unterlagen, diesmal in der anderen Richtung, und zog einzelne Dokumente hervor. Als er etwa ein Dutzend in der Hand hielt, schob er die Urkunde, die er zuvor ausgewählt hatte, unter den Stapel. Seine Auswahl reichte er Wynn.
    »Dies scheinen mir die besten Möglichkeiten zu sein«, sagte er.
    Wynn nahm die Pergamente entgegen. »Auf welcher Grundlage hast du deine Auswahl getroffen?«
    »Sieh sie dir a n … «, sagte Welstiel mit einer besonderen Intensität.
    Er sprach mit tieferer Stimme, konzentrierte sich auf das Geräusch und die Vibration. Die Worte wurden zu einem Brummen in den Ohren der jungen Weisen und krochen in ihr Bewusstsein.
    »Die betreffenden Gebäude sind nicht allzu weit von den Stellen entfernt, wo in letzter Zeit Menschen getötet wurden oder verschwanden. Es wird den ganzen Tag dauern, sie zu überprüfen, und das letzte Haus nehmt ihr euch kurz vor Sonnenuntergang vor. Morgen gehst du mit der Dhampir los und siehst sie dir alle an. Sie braucht deinen Rat, wie sehr sie auch widerspricht.«
    Wynns starrer Blick blieb auf die Pergamente gerichtet. Sie atmete ruhig und gleichmäßig, verloren in Welstiels Worten und seiner Stimme. Wenn ihre Augen nicht geöffnet gewesen wären, hätte man meinen können, dass sie im Stehen schlief.
    »Sieh mich an, Wynn«, sagte Welstiel, ohne seine Stimme zu verändern.
    Die junge Frau hob den Blick.
    »Vergiss, was du jetzt siehst«, sagte er gleichmäßig in der Stille des Raums. »Vergiss, dass ich hier war. Denk nur daran, was du in Händen hältst und tun musst. Besuch das letzte Haus kurz vor Sonnenuntergang.«
    Er verließ das Arbeitszimmer und die alte Kaserne, hatte die Situation wieder unter Kontrolle gebracht.
    »Zum Glück bin ich rechtzeitig gekommen«, teilte Leesil dem Hund mit. »Sonst hätte es dir das ganze Fell weggebrannt und du wärst so nackt gewesen wie eine gerupfte Gans.«
    Magiere stand im Eingang der Küche und beobachtete, wie ihr Partner erneut den Hund untersuchte. Der Schwanz und einige

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