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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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zu füllen begann.
    Sie dehnte sich aus, und schon nach kurzer Zeit reichte Leesils Blick nicht einmal mehr eine Armeslänge weit. Er schlug dorthin, wo er Welstiel zuletzt gesehen hatte, doch seine Klinge traf nur Stein. Dann bemerkte er im Rauch einen schwebenden Armbrustbolzen, der plötzlich losflog und an ihm vorbeisauste.
    Hinter ihm erklang ein zorniger und schmerzerfüllter Schrei.
    »Magiere!«, rief Leesil. Er wirbelte herum und eilte dorthin, wo der Rauch nicht ganz so dicht war.
    Magiere hatte die Armbrust fallen lassen und hielt ihren Arm unterhalb der verletzten Schulter. Sie stand noch, sackte aber in sich zusammen, als Leesil sie erreichte, und ihr Kopf sank an seine Schulter. Er hob ihre Hand vom Oberarm und stellte fest, dass der Bolzen sie gestreift hatte.
    Noch mehr Rauch wogte durch den Tunnel, und Chap bellte.
    »Komm her, Chap!«, rief Leesil. »Wir kehren in die Richtung zurück, aus der wir gekommen sind.«
    »Nein«, sagte Wynn. »Wir nehmen die Leiter und klettern zur Straße hoch.«
    »Dann entkommt er«, brachte Magiere hervor und hustete. »Und das können wir nicht zulassen.«
    Leesil starrte in die wogende Wolke und konnte nicht einmal erkennen, ob sich Welstiel überhaupt noch im Tunnel befand.
    Wynn watete zur Leiter und forderte sie auf, ihr zu folgen. Chap kam aus dem Rauch, und Leesil steckte seine Klingen in die Scheiden und führte Magiere zur Leiter. Sie schien in der Lage zu sein, mit einer Hand nach oben zu klettern. Leesil nahm Chap und machte sich ebenfalls an den Aufstieg.
    Der Schacht war schmal, und das half ihm beim Klettern: Er konnte sich mit dem Rücken abstützen, während er Chap unter den einen Arm geklemmt hielt und mit der anderen nach den Sprossen griff. Dreimal verhakte sich die Tasche mit den Köpfen an der Mauer, und Leesil musste kurz innehalten, um sie zu lösen. Als er nach oben kam, griffen Wynn und Magiere nach dem Hund und zogen ihn durch die Öffnung. Leesil kroch aus dem Schacht und blieb schwer atmend auf dem Kopfsteinpflaster der Straße liegen.
    Magiere starrte mit ausdrucksloser Miene nach unten. Das Geräusch eiliger Schritte und Stimmen näherte sich, und Leesil richtete sich auf, griff nach den Klingen. Aber es waren nur drei Stadtwächter, die auf sie zuliefen.
    »Schetnicks Männer«, sagte er erleichtert. »Ich bitte sie, einen Karren zu holen, damit wir zur Gilde zurückkehren können.«
    Magiere sah nicht auf und gab keine Antwort.
    ChanehumpeltedurchdieStraßendesWohnviertelsunweitihresHauses,alssichinseinemBewusstseinplötzlicheinEmpfindenderLeereeinstellte.Eswarsointensiv,dassesfast schmerzhaftwurd e – esfühltesichan,alshättemanihmetwasausdemKopfgerissen.Dannverschwandessoplötzlich,wieesgekommenwar.
    Von einem Augenblick zum anderen schienen seine Gedanken so klar zu sein wie seit langer Zeit nicht mehr. Er blieb kurz stehen, trat sogar auf die Straße und sah sich um.
    Niemand zu sehen. Selbst in Gedanken war er allein. Chane lächelte und schloss die Augen.
    Er hatte nicht gewusst, wie sich die Freiheit anfühlen würde, wenn sie kam. Er hatte nicht einmal gewusst, ob er überhaupt etwas fühlen würde, doch jetzt breitete sich die Erkenntnis in ihm aus.
    Toret war tot.
    Chanes Lächeln verschwand.
    Er war verletzt, ohne Unterschlupf und bei der Gilde der Weisen sicher nicht mehr willkommen. Die Dhampir und ihre Verbündeten kannten seine Identität ebenso wie die Weisen, und es dauerte bestimmt nicht lange, bis auch andere davon erfuhren.
    »Wynn«, flüsterte er.
    Chane schritt durch die dunklen Straßen. Von all seinen Dingen blieb ihm nur das, was er tragen konnte. Er durfte nicht länger in Bela bleiben. Der tiefe Schnitt im Knie, das Loch in der Brust und die brennende Wunde dort im Rücken, wo ihn Wynns Armbrustbolzen getroffen hatt e … Es galt, eine weitere Konfrontation zu vermeiden. Er dachte an seine Ratte, die sich noch immer in ihrem Käfig auf dem Tisch befand.
    Als er das Haus erreichte, tastete er nach dem begrenzten Selbst des Tiers und horchte. Stille herrschte in dem Gebäude. Chane zog sein Schwert, trat durch die offene Hintertür und lauschte.
    Nichts. Das Haus schien leer zu sein.
    Er ging durchs Esszimmer, an Tihkos Kadaver auf dem Tisch und dem toten Wolf auf dem Boden vorbei. Als er den Salon erreichte, sah er dort Saphirs kopflose Leiche in einer großen Lache aus schwarzem, geronnenem Blut. Chane eilte zur Treppe und erreichte kurze Zeit später den Keller.
    Er stank nach Kanalisation und wechselte

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