Dhampir - Seelendieb
zwei Untote unschädlich gemacht und überlebt. Zwei Köpfe dienten ihnen als Beweis.
Aber was bewiesen sie wirklich? Chesnas Mörder war entkommen, ebenso Chane, und das machte Magiere zu wenig mehr als der Betrügerin, die abergläubische Bauern um ihre wenigen Münzen gebracht hatte.
Während Wynn ihr das verletzte Bein verband, wechselten sie und der Domin rasche Worte in ihrer Sprache. Als schließlich alle Wunden behandelt waren, wandte sich Tilswith an Magiere und lächelte.
»Fertig«, sagte er voller Zuversicht. »Du bald gesund.«
Magiere sah ihm müde in die Augen und das faltige Gesicht, fragte sich dabei, ob er mehr meinte als nur den Körper. Der Alte sah Leesil an.
»Zähne?«, fragte er und deutete auf seinen Hals. »Und Quetschung.«
Für einen Moment wirkte Leesil verwirrt und hob die Hand. Als er den Hals betastete, schnitt er eine Grimasse. Der Domin bedeutete ihm, neben Magiere Platz zu nehmen, und daraufhin begann Tilswith, ihn zu behandeln. Als Wynn Leesil dabei half, das Kettenhemd abzunehmen, wandte sich der alte Weise noch einmal an Magiere.
»Dieser Man n … Edler Tote r … er tötete Chesna. Du ihn kennst?«
»Ja«, erwiderte Magiere bitter. »Wir kennen ihn.«
Leesil sah sie besorgt an. »Wir konnten dies nicht ahnen. Es ist nicht unsere Schuld.«
»Wirklich nicht?«, entgegnete Magiere. »Dunction, der frühere Eigentümer unserer Taverne, ›verschwand‹ eines Abends auf mysteriöse Weise. Welstiel hat alles so in die Wege geleitet, dass ich den ›Seelöwen‹ kaufte, und als wir uns in Miiska niederließen, hörten wir von verschwundenen Bewohnern und stießen auf Rattenjunge, Rashed und Teesha.«
Leesils Gesicht machte deutlich, dass er zu verstehen begann.
»Er wusste vor mir, was ich bin«, fügte Magiere hinzu. »Er beobachtete uns beim Spiel. Und ich glaube, er weiß viel mehr über meine Vergangenheit und über mich, als er uns sagte. Er hat uns manipulier t … wie alle anderen.«
Tilswith hörte aufmerksam zu, während er Leesils Wunde verband. »Warum? Warum er weiß dies und möchte du lernst?«
Magiere erinnerte sich an den drängenden Ton in Welstiels Stimme.
»Er sucht etwas«, sagte sie nachdenklich. »Etwas Altes, ein seit langem vergessenes Objekt, das ihm Macht geben soll, und er glaubt, dass es von alten Edlen Toten bewacht wird. Auf jene Aufgabe wollte er mich vorbereiten.«
Tilswith hielt inne und musterte sie. »Das er gesagt? Dies seine Worte?«
»Ja«, bestätigte Magiere und runzelte die Stirn. »Wieso fragst du?«
Wynn war von einem Augenblick zum anderen erstarrt. Wieder wechselten sie und Tilswith rasche Worte in ihrer Sprache, und es klang ziemlich erregt. Schließlich schüttelte Tilswith den Kopf, und Wynn drehte sich langsam zu Magiere um.
»ErhateinObjektvongroßerMachterwähnt,dasvonaltenUntotenbewachtwird?Underwolltedichdaraufvorbereiten,ihmdabeizuhelfen,sichindenBesitzdiesesObjektszubringen?«
»Worum geht es?«, fragte Leesil.
Tilswith zuckte mit den Schultern. »Nicht sicher. Aber wenn er untot, sich verbergen kann vor Hund und sucht Objekt, ihr es finden müsst zuerst. Es nicht darf geraten in seine Hand.«
Leesil seufzte tief. »Oh, ihr gehässigen Götte r … «
»Schlägst du vor, dass Leesil und ich ihm folgen sollen?«, fragte Magiere. »Wir wüssten nicht einmal, wo wir Ausschau halten müssen. Chap kann seine Spur nicht finden.«
Tilswith dachte darüber nach und sah dabei zu Chap. Die Blicke der anderen gingen in die gleiche Richtung.
Der Hund sah sich um, wurde unruhig und kroch langsam zurück. Er wirkte verunsichert und verlegen.
»Spur folge n … nein«, sagte Tilswith. »Aber Welstiel weiß von Majay-hì , ja? Und Elf beendet Jagd auf Leesil wegen Hund. Chap eine Rolle dabei spielt.«
Als Chap diese Worte hörte, ließ er den Kopf sinken.
»Er weisen euch den Weg«, fuhr Tilswith fort, und seine hellgrünen Augen glänzten warm, als er Chap beobachtete und wie missbilligend die Stirn runzelte. »Ihr drei zusammen gehört: Dhampir, Majay-hì und Halbelf. Herausfindet den Grund dafür. Und Weg suchen zu Welstiel.«
Für einige Sekunden war es still im Raum, und dann setzte Wynn Tilswiths Erläuterungen fort.
»Einige Mitglieder unserer Gilde sehen eine Zeit der Konvergenz kommen, aber wir sind uns nicht einig darüber, was sie bedeute t – oder ob sie wirklich bevorsteht. Über Jahrzehnte hinweg könnte Seltsames geschehen, ohne eine klare Verbindung.«
Wynn zögerte.
»Ihr habt uns einige wenige
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