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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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ihm schlecht ging oder nicht. Aber schließlich holte sie den Geldbeutel hervor und reichte ihn ihrem Partner.
    »Wie heißt du?«, fragte Leesil den Anführer und griff in den Beutel.
    »Vàtz«, antwortete der Junge. Mit dem Daumen deutete er auf den sommersprossigen Knirps hinter ihm. »Das ist Pìnt. Und die Bezahlung erfolgt im Voraus.«
    Leesil zog die Finger aus dem Beutel und streckte sie dem Jungen entgegen. Eine Münze fiel auf Vàtz’ offene Hand.
    »Das ist eine Anzahlung«, sagte Leesil. Zwischen Daumen und Zeigefinger erschienen drei weitere Münzen, wie Karten ausgefächert. »Der Rest nach geleisteter Arbeit. Und ich brauche jemanden, der mich zu einem Waffenschmied besonderer Art bringt.«
    Vàtz musterte Leesil, doch sein Blick glitt immer wieder zu den drei Münzen.
    »Abgemacht«, sagte er, steckte den erhaltenen Groschen ein und winkte seine Leute nach vorn.
    Die Schar machte sich über die Truhe her, mit wiederholtem »Entschuldigung« und »Tritt beiseite, Gnädigste«. Magiere wusste nicht, ob sie zurückweichen oder die Jungen wie lästige Fliegen verscheuchen sollte. Bevor sie eine Entscheidung treffen konnte, senkten zwei Jungen ihre Stangen zu beiden Seiten der Truhe, und die beiden anderen schlangen Riemen um die Truhe, verbanden sie mit den Stangen. Dann bezogen die Jungen an den Enden der Stangen Aufstellung, bereit dazu, auf die Anweisung ihres Anführers hin die Truhe hochzuheben und zu tragen.
    »Wohin?«, fragte Vàtz.
    »Wart e … Leesi l … « Magiere ergriff ihren Partner am Arm und zog ihn beiseite. »Was hast du vor? Wozu brauchst du einen Schmied?«
    Leesil befeuchtete sich die Lippen und sah ihr in die Augen.
    »Mit nur zwei Stiletten ode r … « Er atmete tief durch und senkte die Stimme. »… oder meinen anderen Dingen kann ich dir nicht helfen.«
    »J a … deine anderen Dinge«, wiederholte Magiere leise. Aber dies war nicht der geeignete Zeitpunkt für eine lange Geschichte, die besser unter vier Augen erzählt werden sollte. »Dann besorgen wir dir eben ein Schwert, einen kurzen Säbel oder etwas in der Art.«
    LeesilschütteltedenKopf.»EsbleibtmirnichtgenugZeit,denUmgangmiteinemSchwertzulernen,undaußerdempasstesgarnichtzumir.Ichhabeetwasgeplant,vondemichglaube,dassesfunktionierenkönnte,aberdazubraucheichdieDiensteeinesWaffenschmieds,dergeschicktundschnellist.AmbestenmiteinigenLehrlingen,dieallegleichzeitigdaranarbeitenkönnen.«
    »So viel Geld haben wir nicht«, gab Magiere zu bedenken.
    »Ich brauche kein Geld.« Leesil gab ihr den Beutel zurück. Es fehlten nur die vier Münzen, die er ihm entnommen hatte.
    »Leesi l … «, begann Magiere.
    »Es gibt da einige Dinge, die ich eintauschen kann«, kam er ihr zuvor. »Es wird ein ehrlicher Handel sein.«
    Magiere stellte sich bereits vor, auf welche Weise er die Arbeit des Schmieds bezahlen würde, aber derzeit ging es ihr vor allem darum, diesem Gedränge zu entkommen.
    »Erledige die Sache und kehr dann zu mir zurück. Äh, wohin gehen wir überhaupt?«
    Leesil drehte sich um. »Vàtz, wir brauchen einen sauberen, billigen, ruhigen Gasthof, der nicht allzu weit vom Schlossgelände entfernt ist.«
    Der Junge zögerte nicht. »Ganz einfach. Die ›Klette‹. Meine Jungs kennen den Weg.«
    »Und du kommst mit mir«, fügte Leesil hinzu. Dann sah er Magiere an. »Ich bin bald wieder bei dir, und anschließend gehen wir zusammen zum Stadtrat«, versprach er, winkte Vàtz zu und eilte los.
    Als Magiere plötzlich allein in der Menschenmenge stand, kam sie sich hilflos vor. Womit auch immer sich Leesil für die kommenden Tage bewaffnen wollt e – sie konnte es ihm nicht verweigern. Sie hoffte nur, dass nicht irgendwann ein zorniger Schmied an ihre Tür klopfte, begleitet von Stadtwächtern. Ihr blieb nichts anderes übrig, als zum Gasthof zu gehen und dort auf Leesil zu warten.
    Die Hafenjungen waren bereit, aber aus irgendeinem Grund kicherten sie leise. Magiere hielt nach ihrem Rucksack Ausschau.
    Vorn stand Pìnt. Er versuchte, ihren Rucksack zu tragen, der jedoch viel zu groß für ihn war. Sein Kopf verschwand völlig darunter, und er wankte hin und her.
    »Gib mir das!« Sie nahm ihm den Rucksack ab. »Und jetzt los.«
    Pìnt taumelte, als er so plötzlich von seiner schweren Last befreit wurde, und er drehte sich einmal um die eigene Achse, bevor sich seine Beine streckten. Ein Grinsen erschien in seinem schmalen Gesicht, und er lief los, zeigte den anderen den Weg.
    »Vier Kupfergroschen, um Kindermädchen

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