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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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im Auge. Dies war der Moment, den er am meisten gefürchtet hatte. Der große, muskulöse Mann war fasziniert, und seine Neugier in Hinsicht auf den Entwurf bedeutete, dass er geneigt war, den Auftrag anzunehmen. Seine Reaktion auf den Anblick der beiden Gegenstände würde Leesil zeigen, ob das angestrebte Tauschgeschäft zustande kam oder nicht.
    Er zog das Tuch beiseite, und in seiner Hand lagen das Elfenstilett und das zusätzliche Heft.
    Balgaví blinzelte zweimal. Leesil versuchte, nicht zu lächeln.
    »Woher hast du das?«, fragte der Schmied leise, streckte die Hand aus und berührte das weiße Metall.
    »Es sind in gewisser Weise Erbstücke«, antwortete Leesil. »Doch jetzt brauche ich etwas anderes.«
    Der Schmied starrte noch immer auf die beiden Gegenstände und betastete sie. Vàtz reckte den Hals, um ebenfalls zu sehen, was Leesil in der Hand hielt, und zum ersten Mal geriet Bewegung in sein Gesicht.
    Balgaví hob das Stilett, und es fing das Licht aus der Schmiede ein. Ein Funkeln und Glitzern lief über die saubere, perfekte Schneide der silberweißen Klinge.
    »In Ordnung«, sagte der Schmied. »Aber sei gewarnt. Diese Art von eiliger Arbei t … Normalerweise lasse ich mehr Sorgfalt walten. Du bekommst das Beste, das in so wenig Zeit möglich ist, mehr nicht.«
    »Einverstanden«, erwiderte Leesil. »Ich sehe später nach, wie du zurechtkommst. Oder es kommt jemand anders, wenn ich verhindert bin.«
    Balgaví nickte, nahm auch das Heft, kehrte in die Werkstatt zurück und rief seinen Leuten etwas zu.
    Leesil trat auf die Straße, gefolgt von Vàtz. Der Junge sah verärgert zu ihm auf.
    »Vergiss es«, kam Leesil ihm zuvor. »Ich bezahle dich, wenn du deine Arbeit erledigt hast.«
    »Daran habe ich nicht gedacht«, brummte Vàtz unzufrieden.
    »An was dann?«
    »Ich hätte mehr von dir verlangen sollen.«
    Wynn besuchte den Stadtrat auf dem Schlossgelände nicht gern und bedauerte, dass Meister Tilswith das Belaskische nicht gut genug beherrschte, um sich selbst um diese Angelegenheiten zu kümmern. Der alte Domin saß jetzt neben ihr, als sie geduldig darauf wartete, zu übersetzen oder ihm die Worte zuzuflüstern, die ihm nicht einfielen.
    Direkt vor ihr saß Graf Alexi Lanjow hinter dem großen Kirschholz-Schreibtisch in seinem Büro, schloss die Augen und rieb sich leicht verärgert die linke Schläfe. Er trug ein perfekt gebügeltes weißes Hemd, eine schwarze Jacke und eine schwarze Hose. Wynn und Tilswith waren wie immer in schlichte graue Umhänge gekleidet.
    »Ich verstehe Standpunkt, Alexi«, sagte Domin Tilswith. »Aber du zugibst, dass alte Kaserne nich t … angemesse n … für unsere Erfordernisse.«
    Das stechende Pulsieren in Lanjows linker Schläfe schien stärker zu werden, während der Domin in gebrochenem Belaskisch erläuterte, weshalb die Räumlichkeiten der Kaserne nicht für die Unterbringung von Schriftrollen, Büchern und anderem Material geeignet waren.
    Lanjow öffnete die Augen und musterte die beiden vor ihm sitzenden Weisen.
    Das Ratsmitglied erweckte den Eindruck, derzeit nicht viel für die Beschwerden der Gelehrten übrig zu haben, und Wynn verstand dies besser als Meister Tilswith. Lanjow verbrachte die Hälfte seiner Zeit damit, das Geld der Stadt in einer der größten Banken von Bela zu verwalten. Während der anderen Hälfte traf er Entscheidungen als Vorsitzender des Stadtrates.
    Er war groß und fast fünfzig, doch es zeigten sich noch keine Falten in seinem quadratischen Gesicht, aus dem eine gerade, etwas zu große Nase ragte. Das Haar war stahlgrau, kurz und sorgfältig gekämmt.
    »Euer Stadt uns hierher eingeladen hat«, sagte Domin Tilswith. »Neue Niederlassung der Gilde schaffen, Stadt, Königreich und Volk dienen. Erste auf eurem Kontinent, aber ihr uns nicht z u … « Er zögerte, und Wynn flüsterte ihm etwas ins Ohr. »… ihr uns nicht zu schätzen wisst.«
    Lanjow stützte die Ellenbogen auf den Schreibtisch, faltete die Hände und stützte das Kinn darauf.
    »Domi n … «, erwiderte er mit hörbarem Ärger. »Tilswit h … Du weißt, dass wir uns über eure Präsenz in der Stadt freuen. Mir ist klar, dass die Kaserne sehr zu wünschen übrig lässt, aber derzeit können wir die Gilde in keinem anderen Gebäude unterbringen. Die Stadt wächst enorm schnell, und es gibt keine anderen leer stehenden Häuser, die Platz genug für das bieten, was ihr plant. Wir müssen warten, bis genügend Baugrund zur Verfügung gestellt wird, um ein ganz neues

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