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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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zu spielen«, murmelte Magiere und folgte den Jungen.
    Leesil zweifelte daran, ob das, was er im Sinn hatte, in so kurzer Zeit hergestellt werden konnte. Er stand im Eingang der Schmiede, begleitet von Vàtz, der sich an die Tür lehnte. Was sich seinen Blicken darbot, gab ihm Hoffnung.
    Die hinteren Türen waren geöffnet, damit Licht hereinkam, doch der größte Teil der Helligkeit stammte vom Glühen der Essen, die alles in einen geisterhaften Schein tauchten. Die Werkstatt war groß genug, um alle Schmiede Miiskas allein im Raum mit den Essen unterzubringen. Ein halbes Dutzend Männer und Frauen arbeitete an den Feuerstellen. Überall standen Werkbänke und Tische mit Werkzeugen und Material, und es roch nach Metall und Kohle.
    Leesil wandte sich den anderen Räumen zu. Durch eine Tür beobachtete er mehrere Personen, die an einem Tisch standen, dort Speer- und Pfeilspitzen, Schwerter und andere Waffen schliffen und spitzten. Vàtz hatte ihn tatsächlich zu einem besonderen Waffenschmied geführt. Leesil griff in sein Hemd, holte ein zusammengefaltetes Pergament und ein altes Tuch hervor, das um ein Objekt so lang wie sein Unterarm gewickelt war.
    Aus der Werkstatt kam ein Mann, der kaum durch die Tür passte, eine massive Säule aus Fleisch, mit Beinen und Armen so dick wie Schiffsbalken. Selbst die lange Lederschürze schien zu schwitzen.
    »Meister Balgaví zu deinen Diensten«, sagte der Mann mit schwerer, rollender Stimme und wischte sich die Hände an einem fleckigen Lappen ab. »Was kann ich heute für dich tun?«
    »Ich habe sehr ungewöhnliche Arbeit für dich, und sie muss so schnell wie möglich erledigt werden«, sagte Leesil. »Bist du dazu imstande?«
    Der Schmied zuckte mit den Schultern. »Wenn es sich lohnt, die andere Arbeit zu unterbrechen. Ich möchte keine Aufträge verlieren. Wenn ich genug Leute daransetze, können wir fast jede Stahlwaffe herstellen, in nur wenigen Woche n … «
    »Nicht in Wochen«, sagte Leesil. »Einige Tage.«
    Balgaví runzelte unwillig die Stirn, und für einen Moment fragte sich Leesil, ob ihn der Schmied hinauswerfen würde.
    »So viel Geld hast du nicht«, brummte der Mann.
    »Ich habe etwas, das viel mehr wert ist«, erwiderte Leesil.
    »Was willst du?«, fragte der Schmied argwöhnisch. »Ich hoffe für dich, dass du nicht meine Zeit vergeudest.«
    Leesil klemmte sich den tuchumwickelten Gegenstand unter den Arm und entfaltete vorsichtig das Pergament.
    Im Wald außerhalb von Miiska hatte er gezeichnet, geändert und neu entworfen, bis das Bild seinen Vorstellungen entsprach. Er war sicher, mit Magiere gegen jeden Widersacher bestehen zu können, wenn dieses Objekt tatsächlich hergestellt werden konnte.
    Vorn war es wie ein flacher Spaten geformt, verjüngte sich dann zu zwei einander gegenüberliegenden Bögen. Zwischen diesen Bögen erstreckte sich quer ein Griff, für eine Hand bestimmt, damit die Spitze nach vorn gestoßen werden konnte. Doch einer der beiden Bögen endete nicht an diesem Griff, sondern setzte sich sanft gewölbt fort, sodass er an der Außenseite des Unterarms entlangreichte und dicht unter dem Ellenbogen endete.
    »H m … interessant, so viel steht fest«, sagte der Schmied. Er nahm das Pergament von Leesil entgegen und sah sich die Zeichnung genauer an. »Und zum Glück für dich nicht so kompliziert, wie ich erwartet habe. Der Griff lässt sich bewerkstelligen, indem wir ein Oval in den vorderen Teil schneiden, das wie ein Schwertheft umfasst werden kann. Das ist besser, als ein Verbindungsstück zu schmieden, und es gibt Kraft und Stabilität. Außerdem haben wir einige Stücke gebogenes Metall auf Lager, die für den Außenflügel angepasst werden könnten. Dadurch sparen wir Zeit.«
    »Ich brauche zwei spiegelverkehrte Waffen«, sagte Leesil. »Eine für jede Hand.«
    Balgaví seufzte tief. »Du solltest etwas haben, das all diese Mühe wert ist.«
    »Und ich benötige extra angefertigte Scheiden, die man an den Gürtel binden und mit Riemen über dem Knie befestigen kann, damit sie am Oberschenkel sitzen.«
    Der Schmied brummte. »Wende dich an den Scheidenhersteller. Die Straße hinunter, zwei Häuserblocks.«
    »Dazu habe ich keine Zeit«, sagte Leesil. »Und für das, was ich dir bezahle, kannst du einen deiner Lehrlinge mit der Zeichnung zu ihm schicken.«
    Der Schmied faltete das Pergament zusammen.
    »Zeig mir das ach so tolle Entgelt.«
    Als er das Tuch von den beiden Objekten nahm, behielt Leesil das Gesicht des Schmieds

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