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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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scharf.
    Magiere deutete auf Chap. »Das ist unser Spürhund. Wenn ihr etwas habt, das von der Frau stamm t … Es würde uns helfen.«
    »Oh.« Brita beruhigte sich. »Koh’in?«
    Der Sumaner schüttelte den Kopf. »Nein. Ich dachte nur daran, ins Haus zurückzukehren.«
    Leesil hatte nicht viel erwartet, aber die Beschreibungen des Mannes ähnelten denen des Gerbersohns und des jungen Adligen.
    »Fangt ihr jenes Geschöpf jetzt?«, fragte Natascha.
    »Wir versuchen es«, erwiderte Leesil, dem keine bessere Antwort einfiel.
    Brita sah sie beide an und sagte mit widerstrebender Höflichkeit: »Danke, dass ihr gekommen seid. Endlich kümmert sich jemand um diese Angelegenheit.«
    Nach einigen Versprechungen und Worten des Abschieds stieg Leesil wieder in die Kutsche, aber diesmal rollte sie in Richtung eines warmen Abendessens. Allerdings übte die Vorstellung von einem ruhigen, entspannenden Abend keinen Reiz mehr auf ihn aus. Eine Tatsache hing noch unausgesprochen zwischen Magiere und ihm in der Luft.
    »Es sind zwei«, sagte sie schließlich. »Wir jagen zwei Vampire.«
    »Wenn deine Vision der Wahrheit entspricht«, gab Leesil zu bedenken.
    »Daran zweifle ich nicht. Und wir hatten es schon einmal mit mehr als nur einem Vampir zu tun.«
    »Glaubst du, sie stehen miteinander in Verbindung?«, fragte Leesil. »Stehen wir erneut einer Gruppe gegenüber?«
    Magiere hob und senkte die Schultern.
    »Die Stadträte können meinetwegen daheim zittern«, sagte Leesil. »Aber Koh’in gefiel mi r … und auch Brita und Natascha. Abgesehen von den anderen einfachen Leuten, den Hafenjungen und so, sind sie hier die ersten Personen, die es wert sind, geschützt zu werden.«
    »Und Chesna, der wir nicht mehr helfen können.« Magiere sah ihn an. »Wir werden sie beschützen. Deshalb sind wir hie r – so scheint es jedenfalls.«
    Leesil erwiderte den Blick. Ein Kampf stand ihnen bevor, und zum ersten Mal seit dem Verlassen von Miiska lächelte er mit grimmiger Zufriedenheit.

7
    Am folgenden Abend beendeten Leesil und Magiere einen weiteren anstrengenden Tag. Erneut waren sie lange durch Bela unterwegs gewesen und hatten mit den Leuten aus Schetnicks Berichten gesprochen, die sie finden konnten. Trotz ihrer Bemühungen erfuhren sie nichts Neues.
    Magieres Sorge in Hinsicht auf den Preis von Kutschen und Leesils Widerwille, sich dem Rücken eines Pferds anzuvertrauen, führten dazu, dass sie viel zu Fuß gingen. Chap hinkte ein wenig; die Pflastersteine der Stadt hatten seine Pfoten wund gescheuert. Aber noch entmutigender für Leesil war der Umstand, dass sie nicht vorankamen.
    Zurück in der »Klette« saßen sie in ihrer staubigen Kleidung im Schankraum, froh darüber, nicht mehr laufen zu müssen. Leesil löste das Tuch, schüttelte sein Haar frei und kratzte sich ausgiebig am Kopf.
    »MöchtetihrzuAbendessen?«,fragteMilous,derWirt.»WirhabengeschmortesHammelfleischundfrischesBrot.GesternsindeinigeFässerdröwinkanischesBiereingetroffen.Dasbeste.«
    »Herrliche Worte«, sagte Leesil und rang sich ein Lächeln ab. »Hammelfleisch und Brot für alle. Und gewürzten Tee.«
    »Das Gleiche für dich, Fräulein?«
    »Ja, Gewürztee«, bestätigte Magiere müde.
    »Kommt sofort.« Milous sah auf Chap hinab, der erschöpft neben dem Tisch lag. »Hm, als du eben ›für alle‹ gesagt has t … «
    »Gib etwas in einen Napf für ihn«, sagte Leesil. »Und bring auch Wasser.«
    Der stämmige Wirt seufzte, schüttelte den Kopf und ging, um das Essen zu holen.
    Ein kleiner Kamin gab dem Raum warmes Licht. Der Gasthof war bequem und sauber, aber alles andere als luxuriös. Es gab nur zwei andere Gäste. Sie saßen neben der Eingangstür, rauchten Tonpfeifen und sprachen leise miteinander. Der junge Vàtz brachte ihnen Zinnkrüge auf einem alten Holztablett.
    Leesil dachte an den großen Steinkamin mitten im Schankraum des »Seelöwen«, an seinen Pharo-Tisch, an Chap, der wachsam um den Kamin schlich, und an Magiere, die in ihrer Lederwest e – oder vielleicht ihrem blauen Klei d – hinter der Theke stand.
    »Kein Vergleich mit unserer Taverne, nicht wahr?«, sagte Magiere.
    Leesil drehte den Kopf und begegnete ihrem Blick. Offenbar hatte sein Gesicht zu deutlich gezeigt, was ihm durch den Kopf gegangen war.
    »Nein, wohl kaum«, gab er zurück. »Wer hätte gedacht, dass ich Heimweh bekomme?«
    Magiere zögerte einige Sekunden, bevor sie antwortete.
    »Wenn es so weitergeht wie heute, wird es noch eine ganze Weile dauern, bis wir

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