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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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miteinander sprechen.«
    »Was soll das, Koh’in?«, fragte Brita herablassend, mit einem Blick auf Magieres Hose und Falchion. »Du weißt, dass die Herrin um diese Zeit keine Besucher erlaubt. Und ein Hund?«
    »Sie sind von der Stadtwache«, erwiderte Koh’in leise. »Sie wollen mich nac h … der Frau fragen.«
    »Oh.« Brita stand sofort auf, und es stellte sich heraus, dass sie größer war als Leesil. Direkt vor Koh’in blieb sie stehen, als wollte sie ihnen den Weg versperren. »Die Fragen könnt ihr ruhig in unserem Beisein stellen. Die Wache hilft kaum und macht uns dafür jede Menge Schwierigkeiten, wenn sich irgendein Geck beschwert. Fragt und lasst ihn dann in Ruhe.«
    Natascha legte den Lockenstab auf den Herd, trat an Koh’ins Seite und verschränkte wie herausfordernd die Arme. Neben dem großen sumanischen Wächter wirkte sie wie ein Porzellanpüppchen.
    »Ja«, sagte sie, und es klang ein wenig bitter. »Der arme Koh’in wurde vor fast einem Mond in der Gasse überfallen. Die Wunden an seinem Hals sind inzwischen geheilt, doch ihr habt erst jetzt beschlossen, Nachforschungen anzustellen?«
    »Eigentlich arbeiten wir gar nicht für die Wache«, erwiderte Magiere und hob wie zur Verteidigung die Hände. »Wir sind im Auftrag des Stadtrats unterwegs, in einer Angelegenheit, die mit dieser Sache in Verbindung stehen könnte.«
    »Es sind Vampirjäger«, flüsterte Koh’in den beiden Frauen zu.
    Brita schnaufte und verschränkte ebenfalls die Arme, wodurch sich in den Seidenärmeln Falten bildeten.
    »Dafür gibt der Stadtrat Steuergelder aus? Was ist passiert? Wurde irgendeinem ach so feinen Adligen die Kehle aufgeschlitzt? Aber kein Hahn kräht danach, wenn so etwas woanders geschieht.«
    Leesil musste sich voller Unbehagen eingestehen, dass sie mit dieser Einschätzung gar nicht so falsch lag.
    »Sag uns, was geschehen ist«, wandte er sich müde an Koh’in.
    Der Riese nickte. »Ich vergewissere mich immer, dass alle Damen sicher und in ihren Zimmern allein sind, wenn ich unten abschließe.«
    Natascha legte Koh’in die kleinen, schmalen Hände auf den Arm. Sie hätte beide gebraucht, um den dicken Unterarm des Hünen ganz zu umschließen.
    »Aber bevor ich abschließe, gehe ich einmal ums Haus, um sicher zu sein, dass niemand da ist und herumschleicht, wenn ihr versteht, was ich meine«, fuhr Koh’in fort.
    Leesil nickte.
    »An jenem Abend bemerkte ich ein rotes Kleid und blonde Locken in der Gasse hinterm Haus. Ich dachte, dass eine der Damen zu einer Party gerufen worden war und spät heimkehrte. Deshalb eilte ich zu ihr, um sie ins Haus zu bringen. Aber sie gehörte nicht zu uns.«
    »Wie sah sie aus?«, fragte Magiere.
    »Sie war hübsch und klein. Dunkelblonde Ringellocken und hellblaue Augen. So hell, dass sie mich an Edelsteine denken ließen, die das Licht der Straßenlaternen reflektierten. Aber die Herrin würde ihr nicht erlauben, hier bei uns zu arbeiten.«
    »Warum nicht?«, fragte Leesil, und Koh’in runzelte die Stirn.
    »Ihr Kleid war aus teurem Satin, aber sie sa h … « Koh’in suchte nach dem richtigen Wort. »… billig aus, nicht wie Brita oder Natascha. Vielleicht lag es an ihrem Gesicht. Ich kann es nicht erklären. Ich wollte ihr helfen, da sie in der Gasse nicht ohne Schutz sein sollte. Sie lächelte und fragte, wohin wir gehen könnten, um ungestört zu sein. Daraufhin hielt ich sie für eine arme Straßenhure, die ein Kleid gestohlen hatte und versuchte, sich bei unseren vorbeikommenden Gästen einige Münzen zu verdienen. Ich wollte sie verscheuchen un d … «
    Der Blick des großen Mannes ging in die Ferne, und er rang die Hände, als Natascha den Kopf an seinen Oberarm lehnte. Er wirkte verlegen.
    »Sie drückte mich gegen die Gassenwand und öffnete den Mund, und ich sah lange, spitze Zähne, die es auf meinen Hals abgesehen hatten. Sie ähnelten denen eines Numâr .«
    »Eines was?«, fragte Leesil.
    »Eine große, schwarze Raubkatze in meiner Heimat«, erklärte Koh’in. »Mit langen Reißzähnen. Ich stieß die Frau fort, aber sie war stark, sehr stark, und ich lief fort. Dass ich blutete, merkte ich erst, als ich die Tür hinter mir geschlossen und verriegelt hatte. Eine gewöhnliche Frau war das bestimmt nicht.«
    Natascha klopfte ihm sanft auf den Arm. »Es ist alles in Ordnung. Du konntest nicht mehr tun.«
    »Hast du ein Stück Stoff von ihrem Kleid abgerissen?«, wandte sich Magiere an den Wächter.
    »Was soll diese Frage?«, erwiderte Brita

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