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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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heimkehren können. Wir sollten Schetnick bitten, uns zu benachrichtigen, wenn er von einem neuen Angriff erfährt. Vielleicht findet Chap eine Spur, wenn wir den Tatort schnell genug erreichen.«
    Leesil runzelte die Stirn. Ihm lag nichts daran, ausgerechnet Schetnick um Hilfe zu bitten.
    » Falls ein neuer Angriff gemeldet wird«, sagte er. »Und außerdem treiben sich dort draußen zwei Untote herum. Nun, Kummer und Arroganz nagen an Lanjows Geduld. Wenn wir bezahlt werden wollen, müssen wir den Adligen aus deiner Vision finden, und zwar schnell. Wir haben keine Anhaltspunkte, und das wenige, das wir in Erfahrung bringen konnten, weist auf eine blonde Frau mit hellblauen Augen hin.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Ich weiß nicht.« Leesil schüttelte den Kopf. »Früher oder später kommt es zum Kampf, und wir sollten uns darauf vorbereiten. Diesmal sind wir völlig allein und können keine spezielle Falle vorbereiten. Wir müssen die Untoten jagen und dabei so lange wie möglich unentdeckt bleiben.«
    »Das wissen wir bereits«, sagte Magiere. »Was ist mit deinem kleinen Ausflug zum Waffenschmied?«
    »Es geht nicht nur um die Jagd«, antwortete Leesil und schüttelte erneut den Kopf. »Und du wirst bald sehe n – sehr bald, hoffe ic h – , was der Waffenschmied für mich anfertigt.«
    Magiere schien weitere Fragen stellen zu wollen, aber Leesil kam ihr zuvor.
    »Es gilt, die Geschöpfe zu finden, solange sie ahnungslos sind. Wenn sie zusammenarbeiten, so müssen wir sie uns einzeln vornehmen. Ich möchte sie überraschen und ihnen gegenüber im Vorteil sein. Was schnelle Anpassung der Taktik und richtige Ausrüstung erfordert.«
    Magiere sah ihn von der anderen Seite des Tisches her an. Das Licht des Kamins gab ihrer blassen Haut einen bernsteinfarbenen Ton und schuf in ihrem schwarzen Haar hier und dort einen scharlachroten Glanz. Leesil war so zerstreut, dass er nicht den Argwohn in Magieres Augen bemerkte. Ihr Gesicht mochte von Erschöpfung gezeichnet sein, war aber trotzdem schön.
    »Wie in deinen alten Zeiten, nicht wahr?«, fragte sie, aber ohne Wärme in der Stimme.
    Leesil versteifte sich. »Was?«
    »Du hast so etwas schon einmal getan.«
    Leesil vermutete, dass sie ihn aufzog. »Das gilt für uns beid e … «
    »Nein«, unterbrach sie ihn.
    Er war völlig verwirrt. »Wovon redest du?«
    »Erst in Miiska ist mir klar geworden, wie schlau und sogar verschlagen du bist«, sagte Magiere. »Du warst immer sehr flink, und ich habe beobachtet, wie du selbst einen doppelt so schweren Gegner zu Boden geschickt hast. Aber es steckt mehr dahinter, nicht wahr? Vielleicht hat es etwas mit deinem morgendlichen Verschwinden zu tun.«
    Leesils Anspannung wuchs immer mehr. Dies war nicht der geeignete Zeitpunkt, ihr Dinge zu erklären, von denen sie besser nichts wusste.
    »Und in letzter Zeit bist du s o … « Magiere zögerte, und Leesil beobachtete, wie sich Entschlossenheit in ihrem Gesicht ausbreitete. »Warst du ein Dieb, bevor wir uns begegnet sind?«
    So etwas hatte sie ihn nie gefragt. Während ihres Lebens auf der Straße hatten sie es sich zum Prinzip gemacht, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Es gab nur die Gegenwart und vielleicht den nächsten Tag, und alles andere spielte keine Rolle.
    »Ich war jemand, der ein anderes Leben geführt hat«, entgegnete Leesil schließlich. »Jemand, den du nicht kennen möchtest. Jetzt bin ich jemand, der eine gute Armbrust braucht.«
    Magiere sackte auf ihrem Stuhl in sich zusammen.
    »Na schön. Morgen beschaffen wir uns eine.« Sie sah geistesabwesend zum Feuer. »Wir bereiten uns so gut wie möglich vor, und wenn wir die Untoten entdecke n … Dann gehen wir, wenn es die Umstände zulassen, so vor wie in Miiska. Wir suchen ihr Versteck und erledigen sie, bevor die Sonne untergeht. Beim letzten Mal hätte alles geklappt, wenn es uns gelungen wäre, sie eher zu finden.«
    Leesil spürte, wie seine Anspannung nachließ, ohne ganz zu verschwinden. Er konnte Magiere nicht beliebig oft ausweichen und erreichte allmählich den kritischen Punkt.
    »Wenn wir es richtig anstellen, kommt es vielleicht gar nicht zu einem Kampf«, sagte er.
    »Oder zu der Notwendigkeit, irgendetwas niederzubrennen«, fügte Magiere hinzu, ohne ihn dabei anzusehen.
    Sie sprach nicht in einem vorwurfsvollen Ton, aber selbst wenn das der Fall gewesen wäre, es hätte keine Rolle gespielt. Sie war bewusstlos gewesen und hatte viel Blut verloren. Rashed war hinter ihnen her gewesen, und es

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