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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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hatte einfach keine andere Wahl gegeben. Deshalb hatte Leesil Miiskas größtes Lagerhaus niedergebrannt, ohne zu zögern. Für ihn war völlig klar gewesen, was an erster Stelle kam, und er hätte die gleiche Entscheidung noch einmal getroffen.
    Er faltete die Hände auf dem Tisch und betrachtete die von Zähnen stammenden Narben an seinem Handgelenk.
    »Wenn es zu einem Kampf kommt, und wenn du noch einmal verletzt wirs t … «, sagte er in dem Versuch, Magiere zu beruhigen. »Ich werde für dich da sein. Ich weiß jetzt, was es zu tun gilt.«
    Als er den Kopf hob, starrte Magiere ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Sag das nie wieder«, zischte sie.
    Magiere presste die Hände fest auf den Tisch, und Leesil glaubte, das Knarren von Holz zu hören. Sie biss die Zähne zusammen, und in ihrem Gesicht rangen Furcht und Zorn miteinander, als sie ihn ansah.
    »Magiere, ich meinte doch nu r … «
    »Ich weiß, was du meintest.«
    Sie wich vom Tisch zurück. Leesil sah, wie sich ihr Zorn auflöste und etwas Schmerzvollem wich.
    »Ich bin müde«, hauchte sie. »Ich gehe nach oben und lege mich schlafen.«
    »Du musst etwas essen. Ich wollte dir nur ein wenig Mut zusprechen. Dies ist nicht das alte Spiel. Du solltest wissen, dass ich bei dir bin, was auch immer geschieht.«
    »Sei kein Dummkopf«, sagte Magiere, und ihre Stimme bekam den üblichen, mürrischen Klang zurück. »Ohne dich und Chap wäre dies alles überhaupt nicht möglich.«
    Leesils Herz machte einen Sprung in der Brust, und er nickte. Er wusste nicht genau, was gerade geschehen war, aber er hielt es für besser, nicht ausgerechnet jetzt nach Antworten zu suchen.
    »Ich habe eine Idee«, sagte er. »Bela ist eine große Stadt, die größte an diesem Ende des Kontinents, und bisher haben wir nur gearbeitet. Vergessen wir das geschmorte Hammelfleisch. Lass uns etwas Besonderes genießen. Bestimmt gibt es hier irgendwo ein Restaurant für die Oberklasse oder ein exotisches Esslokal. Bis morgen früh können wir nichts mehr tun. Warum vergnügen wir uns nicht ein wenig?«
    »Bist du nicht müde?«, fragte Magiere verwundert.
    »Ich bin fix und fertig. Mir fallen gleich die Füße ab.« Leesil lächelte. »Aber lass uns trotzdem losgehen.«
    Er beobachtete, wie sich Magiere entspannte. Er versuchte nur selten, sie zu bezirzen, aber er wusste, dass seine gute Laune anstreckend sein konnte.
    »Wir wissen nicht, wie lange wir noch in der Stadt sind.« Magiere schüttelte den Kopf. »Unser Geld muss so lange reichen. Ich glaube, wir haben genug, wenn wir vorsichtig damit umgehen.«
    Leesil stöhnte laut und sank auf den Tisch.
    »Na schön, genug davon«, sagte Magiere. »Du hast einen Tauschhandel mit dem Waffenschmied vereinbart und außerdem noch die Münzen, die ich dir auf dem Schoner gegeben habe. Ich schätze, wir können es uns leisten, den Rest deines Geldes auszugeben.«
    Leesil versuchte, nicht vor Verlegenheit zu erröten, als er mit einem unschuldigen Lächeln aufsah. »Oh, habe ich dir das nicht gesagt? Ic h … «
    »Hast du es verloren?«, fragte Magiere. »Alle Münzen? An die Matrosen?«
    »Nun, ich musste meinen Teil des Getränks bezahlen, und dann habe ich beim Kartenspiel einige Male verloren, nur um höflich zu sein. Ich war gerade dabei zu gewinnen, als Chap plötzlich Alarm schlug, un d … «
    »Du warst zu betrunken für den Kampf!«, rief Magiere und schlug so wuchtig auf den Tisch, dass er wackelte. »Ich habe gesehen, wie du mit blutüberströmtem Gesicht gekämpft hast, aber selbst nüchtern bist du nur ein zweitklassiger Spieler.«
    »Das stimmt nicht!«
    »Ich fasse es nicht, dass du erst jetzt damit herausrückst«, fuhr Magiere fort. »Du hast alles an einige betrunkene Seeleute verloren?«
    »Ich glaube, es sind einige Groschen übrig«, sagte Leesil.
    Magieres Lippen bewegten sich, aber sie brachte keinen Ton hervor und stand so plötzlich auf, dass der Stuhl umfiel. Sie eilte zur Treppe und sah nicht zurück.
    »Sie sollten dir für den Abend in der Stadt reichen«, knurrte sie. »Hab beim nächsten Mal genug Vertrauen, mir alles zu sagen, bevor du dazu gezwungen bist.«
    Magiere nahm zwei Stufen auf einmal, und Leesil hörte, wie oben eine Tür zufiel. Er sah auf Chap hinab.
    »O ja, ich sollte ihr vertrauen, weil sie so viel Verständnis zeigt«, kommentierte er sarkastisch.
    Chap grollte leise. Bevor Leesil noch über die seltsame Reaktion des Hunds nachdenken konnte, stand Chap auf und lief die Treppe hoch.
    Leesil

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