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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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sah ihm verwirrt nach. Er hätte Magiere davon erzählen sollen, doch sie hätte ihn in jedem Fall angeschrien. Nun, wenn sie die Wunder des Nachtlebens von Bela nicht kennenlernen wollt e … Er brauchte mehr als zuvor eine Abwechslung.
    Der Wirt kehrte mit dem Tee zurück.
    »Das Hammelfleisch kommt gleich«, sagte er und sah sich um. »Wo sind die junge Frau und der Hund?«
    Leesil brummte und verzichtete auf eine Erklärung.
    »Schick ihr das Essen aufs Zimmer. Ich speise heute Abend nicht hier. Kannst du mir ein Lokal in der Stadt empfehlen, das man unbedingt besuchen sollte?«
    Der Wirt runzelte die Stirn. »Wie wär’s mit dem ›Eschenwald‹? Dort gibt es eins der größten Spielzimmer in Bela.«
    »Perfekt«, sagte Leesil.
    Chane wartete auf der Treppe, die Tasche voller Einkäufe, als Toret die Eingangstür ihres Hauses aufschloss. Es war ein anstrengender Abend gewesen, und er hatte noch immer das ständige Klagen seines Herrn in den Ohren.
    Sie waren nach Sonnenuntergang durch die einfachen Märkte und Läden gezogen, und Chane hatte mit großer Umsicht alle erforderlichen Dinge gekauft. Dabei musste er sich von Toret immer wieder die gleichen Fragen anhören. Warum hatte er hiermit bis zum letzten Moment gewartet? Warum hatte er sich nicht allein auf den Weg gemacht? Warum hatte Chane die Dinge nicht schon vor einer ganzen Weile bestellt, damit sie rechtzeitig geliefert oder abgeholt werden konnten?
    Jedes Mal erklärte es Chane mit mehr oder weniger Geduld. Einige der Dinge brauchte er frisch, und bei anderen musste er nach Gefühl über ihre Eignung entscheiden, was bedeutete, dass Torets Präsenz notwendig war.
    Der erste Grund stimmte durchaus. Außerdem war es besser, das Benötigte in verschiedenen Geschäften zu kaufen, um keine zu offensichtliche Spur zu hinterlassen. Manche Apotheker wurden vielleicht misstrauisch, wenn man sie nach einer gewissen Kombination von Dingen fragte. Arkane Beschwörungen waren nicht wie die Zauberei verboten, aber auch nicht so willkommen wie Thaumaturgie oder die angesehene Theurgie.
    DerzweiteGrundwarnatürlicheineLüge.InWirklichkeitbrauchteChaneToretsPräsenznicht,aberdieBehauptungdienteeinembestimmtenZweck.ChanesuchtenochimmernacheinerMöglichkeit,sichvondemGehorsamszwangseinemHerrngegenüberzubefreien.Esmochtesichlohnen,ToretsNervenzubelastenunddieseltsameUnruheinihmzuschüren,dieihnseitderNachtbegleitete,indererdiegeheimnisvolleNachrichterhaltenhatte.Chaneärgertesichnochimmerdarüber,ihnbeijenerGelegenheitnichtbelauschtzuhaben.Etwaswargeschehen,nachdemerdasHauszusammenmitSaphirverlassenhatte.BeiseinerRückkehrkurzvorSonnenaufgangwarToretfastaußersichgewesen,hatteabernichtaufdenGrunddafürhingewiesen.StattdessenhatteerChanezweiAufträgegegeben:ErsolltedieArbeitdiesesAbendsvorbereitenundseinenHelfereinsetzen,umnachzweiPersonenzusuchen,einerFraumitschwarzemHaarundhellerHautundihremBegleiter,einemHalbblut.
    Hinzu kam: So lästig und anstrengend der Ausflug an diesem Abend auch sein mocht e – er gab Chane für die Zukunft neue Möglichkeiten. Wenn er später noch einmal eine solche Tour erwähnen würde, würde ihn Toret vermutlich auffordern, allein zu gehen.
    Chane folgte Toret ins Foyer ihres Hauses. Als sie die Mäntel abnahmen, kratzte ein entzücktes Quieken an Chanes Nerven. Er sah auf, und ihm stockte der Atem.
    Saphir kam die Treppe herunter, mit einem Funkeln in den übertrieben geschminkten Augen und einem zügellosen Lächeln auf den weinroten Lippen. Aber es war nicht ihr Gesicht, dem Chanes Aufmerksamkeit galt.
    »Sehe ich nicht wundervoll aus?«, rief sie.
    Das Gewand, das sie trug, bestand aus kohlschwarzem Samt und war mit scharlachroten Spitzen abgesetzt. Der Rock wallte in einander überlappenden Volants an den Beinen herab. Das schnürlose Oberteil reichte rechts und links bis zum Schlüsselbein hoch; die Mitte, zwischen den Brüsten, blieb unbedeckt. Als Saphir die Treppe herunterstolzierte und die letzte Stufe mit gestrecktem Bein hinter sich brachte, wichen die Falten des Gewands wie eine schwarze Flut auseinander und zeigten eine leichenweiße Wade.
    Mit einer auffälligen Wellenbewegung des Oberkörpers trat sie zu Toret und schlang die Arme um ihn.
    »Sag mir, wie sehr dir mein neues Kleid gefällt«, säuselte Saphir.
    »D u … « Toret schluckte. »So verlässt du dieses Haus nicht.«
    Für einen Moment war Chane verblüfft. Hatte sein begriffsstutziger Herr erkannt, dass sie in diesem Aufzug wie eine Hure aussah?
    Die

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